Spannung

Dave Eggers, Die Augen und das Unmögliche

andreas.markt-huter - 29.06.2024

dave eggers, die augen und das unmögliche„Ich heiße Johannes und bin ein Hund. Und ich habe euch gesehen. In meinem Park, in dem ich lebe. Wenn ihr schon mal hier wart, in diesem riesengroßen grünen, windigen Park am Meer, habe ich euch gesehen. Ich sehe alle Menschen, die herkommen. Sie wandern, laufen, fahren auf Rädern, reiten auf Pferden, halten nach den Bisons Ausschau, machen Picknicks oder tragen komische Umhänge und schießen mit Pfeilen. Wenn ihr schon mal hier wart, wart ihr da, wo ich lebe, da, wo ich Die Augen bin.“ (S. 13)

Johannes ist ein freilaufender Hund, der die Aufgabe übernommen hat, einen Stadtpark am Meer zu observieren und alle möglichen Auffälligkeiten an drei Bisons, die Ältesten, weiterzuleiten. Als er eines Tages in Gefangenschaft gerät, macht er eine tiefe Erfahrung, die einen wegweisenden Entschluss in ihm wachsen lässt.

Mel Hartman, Das schwebende Haus der Wünsche

andreas.markt-huter - 22.06.2024

mel hartman, das schwebende haus der wünsche.jpg„Amani war zwölf Jahre alt und lebte ganz allein in einem Haus. Und heute hatte es schlechte Laune. Woher Amani das wusste? Tja, das war einfach: Es hatte aus der Treppe eine Rutschbahn gemacht. Eigentlich fand Amani das nicht schlimm, denn so kam sie schneller nach unten. Und es hätte sicher lustig sein können. Doch das Haus hatte unten an der Treppe ein paar Hindernisse aufgestellt und die waren nicht gerade weich.“ (S. 5)

Die zwölfjährige Amani lebt mit ihrem Hund Guapa in einem fliegenden Haus, das mitunter recht launisch sein konnte. Da können dann schon mal aus der Treppe eine Rutschbahn mit ein paar unangenehmen Hindernisse werden oder nur braunes und dreckiges Wasser aus dem Wasserhahn kommen. Ansonsten half ihr das Haus bei ihrer Hauptaufgabe: Kindern mit großen Sorgen zu helfen.

Cornelia Franz, Goldene Steine

andreas.markt-huter - 15.06.2024

cornelia franz, goldene steine„Die beiden Typen standen vor ihm, als wären sie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie mussten sich hinter dem Altglascontainer versteckt haben. »Da ist er ja«, sagte der Kleinere der beiden. Leon guckte verunsichert. Hatten die auf ihn gewartet? »Wie läufst du hier eigentlich rum, du Jude?« Der andere, ein Honk mit einem grottenhässlichen Tattoo am Hals, grinste ihn an. Und zack, riss er ihm die Mütze vom Schädel – das witzige kleine Käppi, das er selbst vor einer Woche einem Typen vom Kopf gezupft hatte …“ (S. 8)

Drei Jugendliche, die auf unterschiedliche Weise Erfahrungen mit Antisemitismus gemacht haben, lernen einander kennen und entwickeln schnell eine intensive Freundschaft. Dabei lernen sie viel über Hass aber auch über Freundschaft und sich selbst.

Lena Schneider / Tijan Sila, Lila Leuchtfeuer - Geh nicht nach Nimmeruh!

andreas.markt-huter - 11.06.2024

lena schneider, lila leuchtfeuer"»Es wird bestimmt niemand kommen. Du kannst das Tor also zulassen«, sprach Hubert, in der Hoffnung, Lila umzustimmen. Allerdings klang er wenig überzeugt von seinen eigenen Worten. »Da muss ich dich enttäuschen«, antwortete Lila erfreut. »Ich sehe da schon jemanden die Straße heraufkommen! « »Wer ist es denn?«, fragte Willi. Doch Lila antwortete nicht. Langsam, ganz langsam sanken ihre Mundwinkel und ihre Augen wurden immer größer." (S. 16)

Lila Leuchtfeuer lernt in der magichanischen Werkstatt ihres Vaters magische Gegenstände wie Zauberkessel und Zauberflöten zu reparieren. Ihre Mutter ist als fahrende Händlerin ständig unterwegs und als ihr Vater zum König gerufen wird, um einen Kratzer im königlichen Zauberspiegel zu reparieren, bleibt Lila mit ihrem Freund Willi, einem eichhörnchenartigen Waldgeist und dem sprechenden Hammer Hubert in der Werkstatt allein zurück.

Emily J. Taylor, Hotel Magnifique

andreas.markt-huter - 08.06.2024

emily j. taylor, hotel magnifique„Ich bewegte den Zeigefinger über die Seite und deutete auf eine Anzeige, die vor etwa einer Stunde in sämtlichen Tageszeitungen der Stadt aufgetaucht war. Die Tinte schimmerte leuchtend violett, wie der Blutmohn in Aligney oder amethystfarbener Pannesamt. Sie stach aus dem Rest hervor, ein eigenartiges Leuchtsignal in einem Meer von Schwarz und Weiß. »Hotel Magnifique. Wir stellen ein. Interessierte melden sich morgen zur Mittagsstunde. Bitte mit gepackter Tasche für Anderswo. Abreise ist um Mitternacht.«“ (S. 13)

Emily Taylor erzählt die fantastische Geschichte des „Hotel Magnifique“, das sich mit seinen Gästen unablässig in der Welt bewegt und mit ihnen beeindrucken Plätze besucht. Janine nutzt mit ihrer Schwester den Aufenthalt des Hotels in ihrer Stadt, um der Armut zu entgehen und ein wenig von der weiten Welt zu sehen. Sie ahnt nicht, dass sich hinter der schönen Fassade des „Hotel Magnifique“ ein gefährliches Geheimnis verbirgt.

Lewis Carroll / Ilse Bintig, Alice im Wunderland

andreas.markt-huter - 04.06.2024

lewis carroll und ilse bintig, alice im wunderland„Alice gähnte und ließ sich ins Gras fallen. Plötzlich entdeckte sie ein weißes Kaninchen mit roten Augen. Es zog eine Uhr aus der Westentasche und rief: »Oh weh, ich komme ja zu spät.« So schnell es konnte, hoppelte das Kaninchen davon. Alice sprang auf und folgte dem seltsamen Tier. Sie sah, wie das Kaninchen unter der Hecke in einem großen Loch verschwand.“ (S. 9 f)

Als Alice einem weißen Kaninchen folgt, hätte sie nie damit gerechnet, dass sich ein anfangs langweiliger Tag zu einem großen Abenteuer entwickeln würde. Dabei trifft sie auf die unglaublichsten Gestalten und trifft am Ende auf die cholerische Herzkönigin, die sie in große Bedrängnis bringt.

Cecilia Heikkilä, Dachs & Strupps und die wunderliche Seereise

andreas.markt-huter - 28.05.2024

cecilia_heikkilä, dachs und strupps und die wunderliche seereise„Es war einmal ein sehr einsamer Dachs. Früher war er als Kapitän über die Weltmeere gesegelt. Doch der Muth hatte ihn längst verlassen und er war zu alt und ängstlich für Abenteuer. Er lebte ganz allein auf einer Insel mitten im Meer. Sein Segelboot Lilly lag ungenutzt am Steg vertäut.“

Der Dachs, ein alter Seemann hat sich auf einer einsamen Insel zur Ruhe gesetzt und verbringt seinen Alltag mit der immer gleichen Routine. Er geht an den Strand, sammelt Treibholz und Gerümpel, kümmert sich um seinen Meeresgarten und hofft vielleicht doch einmal Post zu erhalten. Er lebt von seinen Erinnerungen als Kapitän auf den Weltmeeren, bis er eines Tages am Strand eine merkwürdige Entdeckung macht.

Magdalena Miecznicka, Toni sieht alles!

andreas.markt-huter - 25.05.2024

magdalena miecznicka, toni sieht alles„Sie waren kaum in die neue Wohnung gezogen, da wusste Toni schon ganz sicher, dass hier merkwürdige Dinge im Gange waren. Eigentlich wusste sie es schon vorher. Noch bevor sie eingezogen waren. Bevor sie das Haus mit ihrer neuen Wohnung überhaupt betreten hatten. Exakt zwei Minuten vorher.“ (S. 11)

Als Toni beim Umzug einen Straßenvermessungstechniker beobachtet, der ausgerechnet gegenüber der Bank seine Messungen durchführt, findet sie das Ganze sofort äußerst verdächtig. Ihre Mutter hingegen ist davon überzeugt, dass Toni eindeutig zu viel Fantasie hat und an jeder Ecke ein Verbrechen vermutet.

Dana Schwartz, Immortality. Eine Liebesgeschichte

andreas.markt-huter - 23.05.2024

dana schwartz, immortality„Hazel Sinnett träumte von Fingern. Hageren, spindeldürren Fingern mit Knöcheln so knubbelig, wie Walnüsse und graugrünem Fleisch, das sich in dünnen Streifen von ihnen abschälte. Manchmal waren die Finger gar nicht Teil einer Hand, sondern lebendige Wesen, die auf einem flachen Tisch wie Insektenbeine zuckten.“ (S. 24)

Hazel trauert noch immer ihrem Freund Jack Currer nach, der aufgrund einer Intrige unschuldig hingerichtet worden ist. Auch wenn sie ihr Medizinstudium nicht abschließen hat können, arbeitet sie heimlich als Chirurgin auf dem Familiensitz Hawthornden Castel in Edinburgh und hilft vor allem jenen, die sich eine medizinische Versorgung nicht leisten können.

Akram El-Bahay, Alma und die Landkarte der Zeit

andreas.markt-huter - 21.05.2024

akram el-bahay, alma und die landkarte der zeit„Einen Moment später folgte ein weiterer Tunnel. Dieser schien kaum ein Ende zu nehmen. Alma tastete im Dunkeln nach einem Lichtschalter. In modernen Zügen waren Lampen über den Sitzen angebracht. Tempus aber war wohl für so etwas zu alt. Unvermittelt verließ der Zug den Tunnel. Es wurde wieder hell. Und Alma gegenüber saß eine Frau.“ (S. 16)

Die zwölfjährige Alma soll die ersten zwei Wochen ihrer Sommerferien bei ihrer Oma an der Küste verbringen. Zufälligerweise erhält sie am Tag der Abfahrt die Benachrichtigung über den Gewinn einer Fahrt mit dem historischen Zug Tempus, der zufälligerweise auch an dem Dorf ihrer Großmutter vorbeiführen sollte.