Ray Bradbury, Space Opera
Nicht alle Berufsgruppen haben eine eigene Bibel. Die Bibliothekare jedenfalls schwören seit Jahrzehnten auf Fahrenheit 451.
In diesem magisch utopischen Buch kann ein Buch letztlich nur überleben, indem es von seinem Leser inhaliert, personifiziert und als Hirn-JPG an die Nachwelt weiter gegeben wird.
Oft genügt es, ordentlich an sich selbst zu glauben, dass man als Guru gehandelt wird. Zwei Studienkollegen, die im alltagsphilosophischen Fach ziemlich glücklos agieren, tun sich eines Tages zusammen und gründen eine saftige Guru-Akademie.
Moderne Liebesgeschichten laufen längst nach virtuellen Gesetzen ab. Pech für die Liebenden ist nur, dass sich Hormone und Körper noch nicht ganz auf diese neue Lebensform eingestellt haben.
Ist das ein Schas! steht am Anfang des neuen Romans von Helmuth Schönauer, der wieder schonungslos die Verhältnisse in Innsbruck und Tirol aufs Korn nimmt. En passant wird bei einem kurzen Abstecher in die russische Republik Tuwa die Welt der Schamanen und Touristen sarkastisch unter die Lupe genommen.
Hinten und vorne eine Landkarte, darin eine Reiseroute eingezeichnet, so haben wir früher einmal Abenteuer lesen gelernt anhand von Karl May.
Hilf dir selbst, sonst hilft dir Gott. So in etwa könnte die Grundbotschaft jener beiden Erzählungen lauten, die den Ich-Erzähler an jene Grenze gebracht haben, hinter welcher entweder das Jenseits oder die irdische Verstümmelung warten.
Manchmal ist das Schicksal an der Kippe zwischen Erfindung und Zuschlag angesiedelt, in solchen Fällen weiß man dann nie, ob es sich um einen Roman oder die Darstellung eines öffentlichen Sachverhalts handelt.
Wahrscheinlich wird niemand wegen eines Librettos in die Oper gehen. Aber wenn das dramaturgische Rückgrat einer solchen Aufführung spannend ist, ist es sicher kein Schaden für das Gesamtkunstwerk.
Es war im November 2006. - Während die Leser bereits eine Gänsehaut aufstellen, wie sie es für jene Krimis gelernt haben, welche mit einer furchtbar detaillierten Zeitangabe beginnen, ist Entspannung angesagt. Die Autorin hat an diesem markant-gewöhnlichen Datum nämlich einfach bloß beschlossen, ein Buch über ihre Tätigkeit am Brenner zu schreiben.