Günther Kaip, Nacht und Tag

Tiraden können gesteigert werden! Vor gut sieben Jahren hat Günther Kaip unter dem Universal-Titel "Nacht und Tag" eine Grundtirade veröffentlicht.
Jetzt ist der Text mindestens doppelt so lang und doppelt so heftig. Graphisch hat außerdem Joseph Kühn anständig das Messer gewetzt, um Messerschnitte der archaischen Art zu inszenieren.
Manchmal ist der Beginn einer Geschichte so unglaublich, dass selbst die Figuren der Geschichte darüber den Kopf schütteln und sich fragen, ob es so etwas in der Literatur geben kann.
Manchmal braucht es in der Lyrik das große Lineal, um dem Sprachgebrauch auf die Finger zu klopfen, wenn er zu vorwitzig ist. Das tut dann weh sozusagen. Und schlicht "sozusagen" heißt der Gedichtband Josef Schweikhardts, in dem Poetisches nicht nur vermischt sondern auch gleich aufgemischt wird.
Unter dem Firnis der Schönheit sind die Dinge oft anders und manche Sachverhalte sind ausgesprochen schrecklich und grauenerregend. Die Aufgabe der Literatur muss es sein, diesem Schrecken auf den Grund zu gehen.
Ein Kalauer ist immer auch ein Beweis von Kühnheit, bei einem guten Kalauer staunt das Publikum eher über den Anwender, als über dessen Sager. Man erwartet sich einen bestimmten Satz, weil er quasi auf der Zunge liegt, und ist dennoch erstaunt, wenn er wirklich in der erwarteten Form kommt.
Die Litaraturgeschichte ist ja in der Hauptsache auch eine besondere Form der Literatur, die eine Hälfte wird als historisch relevant eingestuft und zu einem Kanon ausgebaut, die andere Hälfte gilt als unwahrscheinlich und wird aus der offiziösen Geschichtsschreibung herausgefiltert.


In den vergangenen Jahrzehnten gab es unterschiedlichste Veröffentlichungen und Druckwerke über das Außerfern. Die Herausgabe dieser Bücher liegt einerseits schon sehr weit zurück, andererseits befassten sie sich mit Teilaspekten des Bezirkes Reutte oder das Außerfern war oft als Teil des Tiroler Oberlandes angeführt.