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eine spurensuche„Ziel der vorliegenden Publikation ist es, die vernachlässigte »Lokalgeschichte« des Nationalsozialismus und Holocaust in den Blickwinkel historischer und soziologischer, vor allem aber auch bildungswissenschaftlicher und (fach-)didaktischer Forschung zu nehmen.“ (S. 8)

In neun Beiträgen werden sowohl verschiedene Aspekte des Nationalsozialismus und seiner verbrecherischen Konzentrationslager in Österreich beleuchtet, als auch verschieden kleine Nebenlager vorgestellt.

Sabotierte Wirklichkeit.„Warum reagieren gerade leitende Akteure aus dem journalistischen Feld so emotional auf die Kritik an ihrer Arbeit? Warum gelingt es den kritisierten Medien nicht, die Kritik an ihrer Arbeit anzunehmen und sie konstruktiv in ihrem, aber auch im Sinne der Mediennutzer und vor allem: der Demokratie, zu verarbeiten? Mit diesen und anderen Fragen ist der Rahmen für dieses Buch gesetzt.“ (S. 12)

Die Medien gelten gemeinhin als vierte Gewalt im Staat, die durch ihre Berichterstattung das politische Leben und die öffentliche Diskussion zu beeinflussen vermögen. „Sabotierte Wirklichkeit“ zeigt auf, warum immer mehr Bürger daran zweifeln, dass Medien ihrer wichtigen Aufgabe nachkommen, politische und gesellschaftliche Zustände und Prozesse kritisch zu beleuchten und objektiv darzustellen.

Erzähl mir vom MistralDa muss jemand schon eine seltsame Reise getätigt haben, wenn die Leute zu Hause vielleicht warten und sich wünschen: Erzähl mir vom Mistral. Üblicherweise werden die Hinterbliebenen mit Selfies überpixelt und die Reise ist bald einmal vom Display gewischt.

Reinhard Lechner baut seine Gedichte von der französischen Mittelmeerküste wie Erlebnisziegel auf und verfugt sie dann noch zu einer Poesie-Festung. Die Gedichte sind nach einem geheimen Bauplan längs und quer gedruckt, dadurch entsteht ein textuelles Mauerwerk mit intensiver Verfugung.

herr maschineEine tolle Idee wie die Aufklärung wird am Ende ein paar wenigen Genie-Geistern zugeschrieben, in Wirklichkeit arbeiten daran Tausende von wilden Denkern, die ihr Leben in den Dienst der Zentralfrage stellen: Was soll der ganze Lebensscheiß eigentlich?

Bernd Schuchter, Fachmann für entlegene Biographien und grenzwertige Gedankengänge, hat für die Aufarbeitung dieser Lebensfrage ein neues Genre entwickelt, die Ideologie-Biographie. Dabei wird das Leben von oft schon vergessenen Einzelgängern in den Strudel des zeitgenössischen Diskurses geworfen, und die extravaganten Gedankengänge werden von den Messern der Tagesdiskussion abgestochen.

Oliver Cromwell„Oliver Cromwell gehört zweifellos zu den umstrittensten Persönlichkeiten der englischen Geschichte, wobei bis zum heutigen Tage fanatische Gegner des Protektors ebenso entschlossenen Verehrern des Generals gegenüberstehen.“ (S. 7)

Dieter Berg verarbeitet in seiner Cromwell-Biographie die aktuelle Forschungslage über das Leben und die Politik des Lord Protektors, wobei es ihm nicht darum geht, eine „ausschließlich chronologisch strukturierte Lebensbeschreibung“ (S. 11) zu verfassen, sondern die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen in England und Europa mit einzubeziehen und damit eine biographische und systematische Dimension zu verbinden.

die unversehrtenNichts ist in der gegenwärtigen Gesellschaft so kompliziert, wie am völlig liberalisierten Hormonmarkt eine halbwegs strukturierte Familie unterzukriegen und sich dabei womöglich noch zu reproduzieren.

Tanja Paar entwickelt eine Kleinfamilie, die alles richtigmacht, zu einer Tragödie, die einen nicht mehr ruhig schlafen lässt. Die Unversehrten entsteigen nur äußerlich unbeschadet aus dem familiären Trümmerfeld, mit ihren Seelen sind sie allesamt dringende Fälle für die Psychiatrie.

Tiefschwarz zu unsichtbarDas Geheimnis magischer Wörter liegt oft in ihrem Verhältnis, wie sie zueinanderstehen. Tiefschwarz und unsichtbar ist nicht mit einer Gleichwertigkeit verbunden, sondern das unsichtbar ist zu übersteigert, sodass es vielleicht auch das Tiefschwarz mit sich reißt ins Unsichtbare.

Isabella Feimer stellt in ihren Gedichten poetische Schlüsselbegriffe immer in einen seltsamen Zusammenhang, manchmal frisst ein Begriff den umstehenden auf, dann übersteigert er ihn wieder, ehe sich dann etwas völlig Unerwartetes auftut wie in der Eingangszeile des ersten Gedichtes „erstickende Eintracht“. (7)

Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst„Es gibt eine politische Dimension der Gedankenfreiheit beziehungsweise –unfreiheit: Wenn sich eine große Mehrheit keine eigenen Gedanken mehr macht, dann ist die öffentliche Meinung steuerbar und mit ihr sind auch die davon abgeleiteten politischen Entscheidungen steuerbar.“ (S. 7)

Albrecht Müller geht der gezielten Manipulation von Meinungen in der öffentlichen Diskussion und zeigt die Tricks der Meinungsbeeinflussung und der Meinungsmache auf, aber auch wie die Botschaft „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.“ dabei hilft, sich eine eigene kritische Meinung zu bilden.

die schrift, die mitte, der trostIn der Literatur ist eine Kette nicht schwach wie am schwächsten Glied, sondern stark wie am stärksten Begriff. Die Schrift, die Mitte, der Trost ist daher eine tröstliche Unternehmung, weil der Trost der stärkste Begriff ist.

Bastian Schneider nennt seine Mikro-Texte Stadtstücke, weil sie meist auf der Bühne einer Stadt aufgeführt werden. Nach größeren Kapiteln wird deshalb immer ein Adressbuch eingeblendet, worin zu sehen ist, wo die Stücke spielen oder ihre Uraufführung erlebt haben.

erich ledersberger, als mein ich verschwandEines der größten Rätsel ist für einen normalen Menschen das eigene Ich. Kaum jemand kann über die Strecke seines Lebens wirklich sagen, wer er wirklich ist.

Erich Ledersberger setzt seine Helden immer dem Schneidbrenner der Persönlichkeits-Konturen aus. Nicht die Helden selbst bestimmen die Umrisse ihrer Person, meist sind es nahe Verwandte, erinnernde Nachfahren oder angekratzte Partner, die nicht nur Vorteilhaftes aus der Vorlage herausschneiden.