Markus Koschuh, Olympisches Dorf. Kleinstadt im Weltdorf
Wenn ein Ort nicht weiß, was er will, müssen ihm die Bewohner jeden Tag einen neuen Sinn geben.
Das Olympische Dorf in Innsbruck ist seinerzeit als Sportlerunterkunft auf der grünen Wiese entstanden. Man hat freilich schon bei der Planung für 1964 daran gedacht, dass später normale Leute darin wohnen sollen. Anders bei der Schnellschuss-Olympiade 1976, als man offiziell aus Zeitnot keine ordentliche Planung machen konnte und ein bereits überholtes Hochhauskonzept ohne Charme weitergebaut hat.
„»Nein, halt, sto-o-o-pp!« Gerade will Lena einen Schluck Wasser aus dem Brunnen beim Goldenen Dachl trinken, da hört sie eine aufgeregte Stimme direkt über sich. »Nicht, trinken!« Verwundert blickt sie auf. Am Gewölbe über ihr sieht sie mehrere kleine Männchen aus Stein. Direkt über ihr ist ein Wichtel mit grinsendem Gesicht.“
Nach dem Konzept der Beatniks kann die Literatur jederzeit losbrechen, zu keiner Tageszeit kann man sicher sein, dass nicht ein Gedicht ausbricht, bei keiner Wetterlage gibt es Gewissheit, dass nicht ein Held von der Fahrbahn abkommt und in den Graben stürzt.
„»Gute Güte, wie schaut ihr denn drein? Man könnte meinen, ihr hättet einen Geist gesehen, wie diese offenbar überreizte junge Dame.« Die Freunde wechselten einen unsicheren Blick. Lucius hatte keine Ahnung, was genau sie gesehen hatten. Aber irgendetwas hatten sie gesehen, da war er sich ganz sicher. Kann das sein?, fragte er sich. Spukt es in London?“
„Die pluralistische Gesellschaft, in der wir leben, bietet unzählige Aspekte, die relevant sind für die Beschäftigung mit dem Thema Toleranz. […] Die Bilder sollten strittige Themen darstellen und dabei so wenig eindeutig wie möglich sein. Gerade die vielfältige Interpretierbarkeit ist ein wichtiger Anreiz zur Arbeit mit den Bildern.“ (S. 11)
„»Darf ich ein Haustier haben? Papa sieht nachdenklich aus. »Darf ich?!« »Wenn du ein Haustier hättest«, sagt Papa langsam, »würdest du dann ganz leise mit ihm spielen und mich nicht stören, bis ich mit der Arbeit fertig bin?« Ich nicke und rufe ganz laut »Ja!«
„»Schulbücher spiegeln den Stand einer Gesellschaft, auf dem sie sich aktuell befindet«, sagt die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes Susanne Lin-Klitzing. Wer also wissen will, wo sich muslimische Gesellschaften in Sachen Freiheiten, Grundhaltungen und Werten heute befinden, der sollt sich ansehen, was der jungen Generation dort beigebracht wird. Genau das, habe ich mir mit diesem Buch vorgenommen.“ (S. 7)
„Heute führt dich deine Mission ins zwölfte Jahrhundert. Die Zeit der Drachen steht kurz vor ihrem Ende. Es existiert nur noch ein einziges Drachenei, und das wurde vom berüchtigten König Badking geraubt. Er möchte zur Geburtstagsfeier seines Sohnes ein riesiges Drachenomlett servieren.“ (S. 6)
Eine Chronik der Kindheit ist meist wie eine windstille Hängematte zwischen zwei Bäumen der Gelassenheit aufgeknüpft, einmal ist es der Stamm der Altersmilde, der jede Kindheit abgerundet erscheinen lässt, zum anderen der Pfosten der Kindheit selbst, die ja mangels an Vergleichen immer als die beste der Welt empfunden wird.
„Innerhalb unserer Welt existiert eine weitere, magische Welt, und man muss keine Wand durchbrechen, um sie zu finden. Es ist ein Ort, an dem weltweit beliebtes Spielzeug und einer der größten Filmreihen trifft, um etwas Neues und Spektakuläre zu schaffen.“ (S. 6)