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Nach dem Abklingen der Harry-Potter-Mania schien sich eine große Lücke aufzutun, lange war keine Nachfolger in Sicht. Mit Rick Riordans "Percy Jackson", dessen erste Abenteuer in heimischen Kinos gezeigt wurden (Kinostart war im Feber 2010), scheint endlich wieder ein jugendlicher Held das nötige Potenzial mitzubringen, um Groß und Klein nicht nur zu einem Kinobesuch, sondern auch zur Lektüre 400 Seiten starker Bände zu verführen.

Der 12-jährige Percy Jackson führt ein klassisches Außenseiterdasein an einer amerikanischen Schule. Er kämpft ständig gegen eine Vielzahl von Problemen, darunter Legasthenie, ADHS und damit einhergehend einem oftmals impulsiven Verhalten, das ihm einen jährlichen, unfreiwilligen Schulwechsel beschert. Zu seiner Mutter Sally hat Percy ein inniges Verhältnis, sein Stiefvater Gabe hingegen ist ein übler Zeitgenosse, nicht nur, was dessen Körpergeruch und Haltung gegenüber seinem Stiefsohn und seiner Frau betrifft.

Buch-CoverManchmal baut sich das Ungeheuerliche deshalb vor unseren Augen auf, weil es gar nicht beschrieben ist. Wir sehen, dass alles aus den Fugen geraten ist und machen uns als Leser daran, das Verfremdete irgendwie auf die Reihe zu kriegen.

Doris Mayer nennt ihren Post-Katastrophen-Roman schlicht 365. Diese Zahl suggeriert natürlich sofort einen Jahresablauf, in dem die Tage zu durchnummerierten Sequenzen zusammengeschrumpft sind.

Buch-CoverWenn er gut formuliert ist, kann der Neid durchaus in Selbstbewusstsein und Stolz übergehen und eine gute Tugend sein.

Christoph Simon dreht in seinen Gedichten immer wieder alle Wertmaßstäbe um und fegt die üblichen Größenangaben vom Tisch. So grast offensichtlich im Schlussgedicht in einem riesigen Park ein mickriges Pony, während das lyrische Ich stolz auf ein rasantes Rennpferd blickt, das allerdings in einem mickrigen Areal untergestellt werden muss, worin man auch Rinder mästen könnte.

Buch-CoverIn einer Gesellschaft, die voll auf Glätte abfährt, wirken bereits Haarrisse wie unüberwindliche Klüfte.

In Ekkehart Baumgartners Roman Bruchlinien geht es um diese kleinen Unebenheiten in einer polierten Fläche des Lebenssinns. Aalglatt, erfolgreich und durchgestylt führen Pia und Stefan ein Schicki-Micky-Leben in München.

Buch-CoverFür das Schul- und Berufsleben gibt es zwar jede Menge Ratgeber und pädagogische Nachschlagewerke, für diesen entscheidenden Zeitraum jedoch, wo Eltern zusammen mit den Kindern deren Berufswahl betreuen sollen, gibt es so gut wie nichts.

Im Rahmen eines Leonardo da Vinci Projektes haben sich Teams aus einigen EU-Staaten zusammengetan und einen Strategie-Führer entwickelt, der den Einstieg ins Berufsleben erleichtern soll. Den Österreichischen Teil hat der Innsbrucker Autor Martin Maier übernommen, der zusammen mit dem Institut Hafelekar den Leitfaden redigiert hat.

Buch-CoverOft lässt sich eine aus den Fugen geratene Gesellschaft nur mehr mit einem brutalen Thriller beschreiben, der jegliche Hemmschwelle des Erzählens abgelegt hat.

So gelten etwa James Ellroys Politthriller über das korrupte FBI verseuchte Amerika der sechziger Jahre als das genaueste, was über diese Epoche erzählt worden ist.

doyle_wildnis_1.jpgEinen Großteil unseres Lebens verbringen wir beim Suchen. Das können nun Schlüssel sein, die wir verlegt haben, der Sinn des Lebens, unsere Familie oder wir selbst. Am Ende besteht immer die Hoffnung, dass wir vielleicht mehr finden, als wir ursprünglich gesucht haben.

Roddy Doyles Buch Wildnis ist so ein Buch, in dem die Suche die entscheidende Rolle spielt. Eine Familie gerät in die Krise und versucht sich neu zu orientieren. Sandra lebt in Dublin und hat zwei Söhne, den zwölfjährigen Johnny und den zehnjährigen Tom. Ihr Ehemann Frank hat aus seiner ersten Ehe die achtzehnjährige Gráinne mit gebracht, die sich in einer tiefen Krise befindet, welche die Beziehung zu Sandra zunehmend belastet. Gráinnes Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen, ohne sich in all den Jahren mit ihrer Tochter in Verbindung gesetzt zu haben.

Buch-CoverDer sogenannte Heimatroman funktioniert nur, wenn er als Karikatur erzählt wird, aber dann umso heftiger.

Markus Köhle nimmt die Folie des Heimatromans als Grundlage, um darauf eine Wahnsinnspartie Dorfleben der Gegenwart zu installieren. Der erzählende Held ist in einem Märklin-Welt-Modelldorf aufgewachsen und hat im Sinne der perfekten Idylle alles richtig gemacht. Aber als er dann eines Tages zu reflektieren beginnt, stellt sich heraus, dass von der Idylle nichts geblieben ist und er am Rande des Dorfes als Hausmeister in einer Raststation zur Ablage gekommen ist.

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Kinderkrimis, in denen jugendliche Detektive rätselhafte Verbrechen aufklären, sind ein überaus beliebtes Genre in der Kinderliteratur. Nicht zuletzt deshalb, weil sie junge Helden anbieten, mit denen sich die kindliche Fantasie identifizieren kann.

Die jugendlichen Jennifer Maibaum und Paul Weiß übernehmen die Reparatur und den Verkauf von Elektroartikeln aller Art. Eines Tages finden sie in ihrem Schaukasten ein Päckchen, in dem sich ein geheimnisvolles winziges, schneeweißes Handy befindet. Auf der Zeitung, in der das Telefon eingewickelt worden ist, finden die beiden die Überschrift "Sumpfleiche am Rhein entdeckt" (27).

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Der irische Schriftsteller und Satiriker Jonathan Swift schrieb einmal über das Lesen "Wenn ich ein Buch lese, ein gescheites ebenso wie ein törichtes, ist es mir, als lebte es und spräche mit mir."

Was Swift noch als Metapher gemeint hat, wird im Roman Das verboten gute Buch des geheimnisvollen Autors Magnus Myst zur abenteuerlichen Realität. Die beiden Helden Frick und Behti sind Feenklumpen und begrüßen gleich zu Beginn den Leser dem im Buch eine zentrale Rolle zugedacht wird: