Christine Paxmann, Klassenfahrt in den Wald
„In der Klasse 2a ist am Tag nach dem Sommerfest ganz schön was los. Kein Wunder: Bei der großen Schultombola hat die Klasse eine Reise gewonnen. Drei Tage im Wald! Enis ist ganz aufgeregt, er kennt den Wald nur aus der Ferne. In seiner Heimat Syrien gibt es nur wenige Wälder. Karim hingegen ist ziemlich fit, was den Wald betrifft. Sein Großvater ist Förster.“ (S. 4)
Bei einem Klassenausflug in den Wald gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Zunächst einmal erfahren die Kinder, was ein Mischwald ist und welche Bäume darin zu finden sind. Aber auch, dass es in den verschiedenen Gebieten der Welt unterschiedliche Arten von Wäldern gibt.
„Da bleibt uns noch ausreichend Zeit. – Zeit wofür? – Finden wir es heraus.“ (55) Dieser Kurzdialog, den der fiktive Joseph Roth mit seiner Frau Friederike führt, stellt in kürzestmöglicher Form den Sinn des Lesens dar.
„»Dort.« Der Schatten deutete in die Nacht. Seine Stimme klang so freundlich, als wollte sie nicht zu der finsteren Gestalt passen. »Das Buch liegt verborgen in einer Wohnung. In einem Zimmer von einem Jungen, der Geschichten erzählt. In einem Haus, das von steinernen Gesichtern geziert wird.« Die Alben hoben ihre Köpfe und schnüffelten, als könnten sie die Tinte auf den Seiten in der Luft wittern.“ (S. 8 f)
Brutalen Begriffspaare wie Gedeih und Verderb kann man nur mit noch härteren Gegensätzen begegnen, will man als Individuum seinen persönlichen Touch in die Diskussion des Unglücks einbringen.
„Die Quantenphysik beschreibt, wie sich die Welt auf den allerkleinsten Größenordnungen verhält. Auf Skalen weit jenseits der besten Mikroskope beschreibt sie das Verhalten und die Wechselwirkung der Atome und der Teilchen, aus denen sie bestehen – den fundamentalten Bausteinen der Materie.“ (S. 7)
Üblicherweise erklären Erwachsene in infantiler Sprache den Kids, wo es langgeht. Sie verwenden dazu Bilderbücher und Kurzgeschichten und hoffen, dass die Kids während des Vorlesens eingeschlafen sind, ehe eine Lösung eines Problems zur Sprache kommt.
„Alle mal herhören! Ähm … Dann das Ganze gleich noch mal. ALLE MAL HERHÖREN!!! Dies ist ein absolut einmaliges EINSCHLAFBUCH! ECHT! Spätestens auf der letzten Seite seid ihr allen eingeschlafen. TIEF und FEST. Also fertig machen zum EINSCHLAFEN!“
„Ravenna war ein Knotenpunkt allererster Güte, der die enormen Kräfte, die das Mittelmeer teilen und der westlichen Hälfte der römischen Welt neue Bedeutung verleihen sollte, konzentrierte und zum Teil auch definierte. Die Geschichte Ravennas ist daher nicht bloß die Geschichte einer Stadt, ihrer Herrscher und ihrer Bewohner. Sie erfordert eine viel größer angelegte Darstellung der unterschiedlichen Kräfte und Mächte, die hier gebündelt wurden und Ravenna zum Schmelztiegel Europas machten.“ (S. 27)
„Seit den frühen Sechzigern bis weit in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts hinein war Rock´n Roll der bevorzugte Schauplatz für den Tanz des Zeitgeistes. Dieser Geist ist natürlich auch in anderen Bereichen präsent – wie im Kino, im Theater, in der bildenden Kunst und der Literatur, mit denen ich mich ebenfalls befassen werde.“ (S. 10)
„Später versuchte ich Rabbi Moritz zu erklären, was ironisch daran war, dass ich ausgerechnet durch mein schreckliches Verbrechen die ganze Gemeinde gerettet hatte. Er begriff es nicht, entweder weil er zu verärgert war oder weil er andere Dinge im Kopf hatte oder weil der Mann einfach keinen Sinn für Humor hat. Heute finde ich es nicht mehr lustig – diese Sache hat mein Leben zerstört, mich auf die Intensivstation gebracht und mich und meine Familie zutiefst gedemütigt. Aber damals fand ich es lustig.“ (S. 5)