E. T. A. Hoffmann, Meister Floh
„Es war einmal – welcher Autor darf es jetzt wohl noch wagen, sein Geschichtlein also zu beginnen. »Veraltet! – Langweilig!« – so ruft der geneigte oder vielmehr ungeneigte Leser, der nach des alten römischen Dichters weisem Rat gleich medias in res versetzt sein will.“ (S. 9)
Der Frankfurter Kaufmannssohn Peregrinus Tyß erlebt groteske und merkwürdige Abenteuer, in denen sich Traum und Märchen zu fantastischen Ereignissen vermengen. Verpackt in einer Erzählung mit fantastischen Elementen bringt E. T. A. Hoffmann in seinem „Meister Floh“ seine Kritik und Abneigung am Spitzelwesen und an der staatlichen Willkür mit bissigem Humor zum Ausdruck.
„An die Stelle des feministischen Subjekts ist heute die »Performität« aller möglichen Identitäten getreten, mit denen herzhaft gespielt und en passant um die vielfältigsten Geschlechterpronomen gewetteifert wird. In Zeiten des flexibilisierten Spätkapitalismus ist die vereinzelte Identität – ganz im Gegensatz zur Individualität – die schlechterdings gefragte Bastion.“ (S. 10 f)
„Kinder sind Lernwunder und neugierig auf fast alles – besonders in den ersten Lebensjahren. Kathrin Schärer feiert in 30 eindrucksvollen Tierbildern kindliche Entdeckungsreisen und zeigt, was schon die Kleinsten alles können, wenn man ihnen Anregung bietet und etwas zutraut.“
Seit ewigen Zeiten bevölkern Krähen den Kontinent und werden im Frühjahr mit Geräuschen und Fetzen vom Saatgut verscheucht, im Herbst sind dann sie es, die die Menschen in die Häuser verscheuchen, indem sie ihnen vormachen, im Nebel sei der Tod nahe.
„Der Drache kauerte verängstigt am Boden. Einer seiner Flügel war nach unten verdreht. Verzweifelt fauchend versuchte er, mit den Flügeln zu schlagen. Doch er schien verletzt zu sein, den jetzt war sein Aufschrei noch lauter. »Ist schon gut Kleiner. Ich tue dir nichts«, sagte Rowan zu ihm. Drachen gab es also wirklich!“ (S. 35)
Ein gutes Lesebändchen ist stets aufgeregt, wenn es wo eingelegt wird. Es kommuniziert mit den Lesern und fragt stumm, warum es in welcher Reihenfolge wo eingelegt wird.
„Eine Passantin entdecket ein kleines Mädchen, das auf dem eisigen Betonboden einer Gasse hockte und mit dem Deckel einer Katzenfutterdose spielte. Als sie endlich ins Krankenhaus gebracht wurde, war sie blau gefroren. Sie war ein hutzeliges Dingelchen, zu dünn, mager wie ein Stöckchen. Sie kannte ein einziges Wort, ihren Namen: Wren.“ (S. 11)
„Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen eine kulturelle Identität entwickeln, an der Gesellschaft teilhaben und ihre persönlichen Anlagen und Fähigkeiten entfalten können. Sprache und Bildung sind dabei eng miteinander verwoben. Zu einer umfassenden Bildung gehört der Zugang zur Literatur deshalb unbedingt dazu. Sie ist nicht nur Nahrung für die Fantasie, sondern sie zeigt auch mit vielerlei Gestaltungen, wie sich Ausgedachtes und Erfahrenes zur Sprache bringen oder in Bildern vermitteln lassen.“ (S. 6)
„Das ist Waschbär. Waschbär liest. »Was für ein spannendes Buch, was für eine abenteuerliche Geschichte!«, denkt Waschbär. »So etwas würde ich auch gern mal erleben. Abenteuer, Aufregung, Nervenkitzel und das Meer überqueren!« Waschbär fasst einen Entschluss: »Ich werde auf Weltreise gehen!« Er packt seinen Rucksack.“
Wenn sich die Menschheit klimatisch beschleunigt dem Ende zuneigt, so ist es durchaus an der Zeit, das Literaturprogramm darauf einzustellen und Genres zu benützen, die dieser besonderen Zeit entsprechen.