Robert Winston (Hg.), Wissenschaft

„Dieses Buch zeigt, wie unser Einfallsreichtum die Entwicklung immer mehr beschleunigte. Mit Erfindung des Ackerbaus vor etwa 10 000 – 12 000 Jahren veränderten unsere Vorfahren ihre Umwelt. Einige Tausend Jahre später hatten wir Städte erbaut, die Schrift erfunden und Fahrzeuge entwickelt, die überraschend schnell fuhren.“ (9)

Der opulente Bildband bietet als Jahreschronik Daten und Fakten zu den großen wissenschaftlichen Entwicklungen in den Bereichen Naturwissenschaft, Medizin und Technik. Dabei reicht die Darstellung von den ersten Steinwerkzeugen und der Beherrschung des Feuers bei den frühesten Menschen bis hin zur Entdeckung entferntester Galaxien, kleinster Elementar-Teilchen und der DNA als Grundbaustein des Lebens in unserer Gegenwart.

Die Reise von den Anfängen der menschlichen Technik und Wissenschaft bis in unsere Gegenwart ist lange und wird zunehmend komplexer, da die Erkenntnisse und Erfindungen aufeinander aufbauen.

Die „Anfänge der Wissenschaft“ beginnen mit den Anfängen der Menschheit und reichen bis zum Jahr 800 n.Chr. Dabei stehen neben der Entwicklung der ältesten Kulturtechniken wie der Bearbeitung von Stein und die Verwendung von Feuer, dem Errichten von Häusern und Siedlungen, der Entwicklung der Landwirtschaft und der Domestikation von Haustieren auch technologische Errungenschaften wie die Metallurgie, die Erfindung des Rades und die Entwicklung der ältesten Maschinen, sowie der Kulturtechniken Schrift, Mathematik und Geometrie im Mittelpunkt der Darstellung des 1. Kapitels.

Im 2. Kapitel „Europäische und islamische Renaissance 800 – 1542“ werden die Wiederentdeckung der antiken Erkenntnisse und ihres Wissens dargestellt. Dabei wird neben den überschaubaren Weiterentwicklungen auf wissenschaftlichem, technischem und medizinischem Gebiet, vor allem das Denken und Urteilen selbst geschärft und präzisiert. Aber auch Erfindungen wie der Buchdruck, die Verbesserung der Zeit- und Raummessung und der Untersuchungen zum menschlichen Körper legten die Grundlagen für „Das Zeitalter der Entdeckungen 1543 – 1788“.

Das dritte Kapitel zeigt auf, wie die Grenzen der bisherigen Vorstellungswelt durch die Entdeckung neuer Kontinent durchbrochen werden. Besonders beeindrucken ist die Beschleunigung, mit der sich die Erfindungen und Entdeckungen mit immer größerer Geschwindigkeit gegenseitig vorantreiben. Die Grundlagenforschungen in allen Bereichen der Wissenschaft nehmen in diesem Abschnitt ihren Anfang sei es die Astronomie, die Physik, die Medizin, die Mathematik u.a.


Ein gut strukturierter und übersichtlicher Aufbau sind eine der zahlreichen Stärken des wissenschaftlichen Nachschlagewerkes. Bild: Dorling Kindersley

Kapitel vier „Das Zeitalter der Revolutionen 1789 – 1894“ zeigt auf, wie die neuen Erkenntnisse der wissenschaftlichen Entwicklungen in technische Erfindungen umgesetzt werden, die das Rad der Wissenschaft noch rascher vorantreiben und neue Forschungsrichtungen eröffnen. Eine neue Sichtweise auf die Entstehung des Lebens, der Aufbau der Materie aber auch die Erfindung von Kraftmaschinen, Elektromotoren, Rechenmaschinen u.v.m. hilft den Wissenschaftlern den Fragen der Menschheit immer tiefer auf den Grund zu gehen. Ihre Antworten verändern den allgemeinen Blick auf die Welt fundamental.

Kapitel fünf „Das Atomzeitalter 1895 - 1945“ behandelt die wissenschaftlichen und technischen Fortschritte des beginnenden 20. Jahrhunderts bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Atomphysik durch die Entdeckung der Radioaktivität sowie bahnbrechende Theorien der Relativität und Quantenmechanik verändern das Bild der Welt fundamental. Während ihre theoretischen Grundlagen für viele unverständlich bleiben, erweisen sich ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben jedoch umso spürbarer. Sei es die Bedrohung durch Atombomben oder die Verwendung von Plastik in allen Bereichen des Lebens.

Das letzte Kapitel „Das Informationszeitalter 1946 - 2013“ führt uns in unsere unmittelbare Gegenwart, die in allen Bereichen unseres Lebens mit Technik, Wissenschaft und ihren Anwendungen im Alltag verbunden ist. Die Entwicklungen reichen von der Erforschung des Weltraums, der Meere bis hin zur Entschlüsselung der Bausteine des menschlichen Lebens in der Wissenschaft sowie zu den Veränderungen im Bereich der Kommunikation, der Computertechnik und der Medizin.

Ein umfangreicher Anhang mit Einheiten, Umrechnungsfaktoren, einer Zusammenstellung von Grundlagendaten aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie, Astronomie und Geowissenschaften sowie von Kurzbiographien der wichtigsten Wissenschaftler und ein umfangreiches Glossar zentraler Begriffe aus dem Bereich der Wissenschaft runden das herausragende Erscheinungsbild des empfehlenswerten Nachschlagewerks ab.

„Wissenschaft“ überzeugt sowohl durch seinen übersichtlich strukturierten Aufbau, als durch seine verständlichen Beiträge und Erklärungen sowie sein umfangreiches und ausgezeichnetes Bildmaterial und seine anschaulichen Illustrationen, mit deren Hilfe auch schwierige und komplexe Themenbereiche verständlich aufbereitet sind.

Robert Winston (Hg.), Wissenschaft. Naturwissenschaft -Medizin-Technik. Eine Jahreschronik in Daten, Fakten und Bildern, 2.000 farb. Abb., übers. v. Stephan Matthiesen / Carsten Heinisch / Martin Kliche [Orig. Titel: Science Year by Year]
München: Dorling Kindersley 2014, 400 Seiten, 41,10 €, ISBN 978-3-8310-2640-1

 

Weiterführende Links:
Dorling Kindersley: Robert Winston (Hg.), Wissenschaft
Wikipedia: Robert Winston

 

Andreas Markt-Huter, 28-11-2014

Bibliographie

AutorIn

Jack Challoner / Derek Harvey / John Farndon / Philip Parker / Marcus Week /, Giles Sparrow / Marry Gribbin

Buchtitel

Wissenschaft. Naturwissenschaft -Medizin-Technik. Eine Jahreschronik in Daten, Fakten und Bildern

Originaltitel

Science Year by Year

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Dorling Kindersley

Herausgeber

Robert Winston

Übersetzung

Stephan Matthiesen / Carsten Heinisch / Martin Kliche

Seitenzahl

400

Preis in EUR

41,10

ISBN

978-3-8310-2640-1

Kurzbiographie AutorIn

Robert Winston ist Professor für Wissenschaft und Gesellschaft am Imperial College London und em. Prof. für Fertilitätsforschung. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist der Mediziner auch als Publizist und Moderator von TV-Dokumentationen bekannt.