„Was ist das denn?“, fragt Eliot. „Bestimmt ein Wattvogel“, sagt Isabella. „Ich bin kein Wattvogel, ihr komischen Hamster!“ „Wir sind keine Hamster, du komischer Vogel!“, ruft Isabella zurück. „Was seid ihr dann? Wattwühlmäuse?“ „Wir sind Rattenkinder, du Heini!“, sagt Eliot empört. (32)
Statt Urlaub im Wald am Fluss zu machen, muss der Rattenjunge Eliot mit seinen Eltern die Ferien auf einer Insel verbringen. Dabei hat sich Eliot so darauf gefreut, endlich sein Freundin Isabella wiederzutreffen. Missmutig steigt Eliot mit seinen Eltern den Zug an die Nordsee, doch seine Stimmung hebt sich sprungartig, als er merkt, dass sich Isabella ebenfalls im Zug befindet, um ans Meer zu fahren. Wie jedes Jahr besucht ihren Onkel Knut, dem ganz zufällig das Zimmer gehört, das Eliot und seine Eltern gebucht haben.
An der Küste angekommen, werden Eliot, seine Eltern und Isabella von Onkel Knut empfangen und machen sich nun zu Fuß über das Wattmeer auf den Weg zur Insel Ratzekoog. Auf dem Weg zur Insel begegnen Isabella und Eliot dem kleinen Zwergpinguin Rakete, der auf einer Eisscholle vom Südpol abgetrieben worden ist und nun verzweifelt versucht, wieder nach Hause zu kommen. Als die Flut einsetzt, nimmt sie Rakete in seinem Reiseschuh bis nach Ratzekoog mit.
Als es sich Eliot und Isabella am Sandstrand gemütlich machen, entdecken sie Rakete, der auf einem Surfbrett unter eine Riesenwelle gerät und von der Sportskanone auf Ratzekoog, dem Rattenjungen Kelly Schlüter, gerettet wird. Während Isabella von Kelly ganz hingerissen ist, reagiert Eliot überaus eifersüchtig und verletzt sich auch prompt beim Surfen. Später lernen sie Kurt die Möwe kennen, der nichts mehr liebt als Kekse und Fiete Flunder, ein junger Ratz, dessen Eltern vom Fuchs gefressen worden sind und der sich nun unter anderem auch durch Stehlen durch Leben schlagen muss.
Als Eliot und Isabella für das Frühstück frische Brötchen holen, bemerken sie vor der Inselbäckerei ihren Erzfeind Bocky Bockwurst, der mit seiner Bande ebenfalls auf Ratzekoog Urlaub macht und der plant, dem geheimnisvollen Leuchtturm vor der Insel einen Besuch abzustatten. Als Eliot und Isabella am Strand von Bocky Bockwurst entdeckt werden, flüchten die beiden ins Wasser, wo sie von der Strömung an die kleine Insel mit dem Leuchtturm getrieben werden. Sie können sich zwar mit letzter Kraft retten, doch es wird Nacht und im Leuchtturm soll es spuken.
Ingo Siegner gelingt es eine ungemein spannende und unterhaltende Abenteuergeschichte rund um die beiden Rattenkinder Eliot und Isabella zu erzählen. Dabei überzeugt vor allem der kindergerechte Humor, mit dem z.B. der liebenswerte kleine Pinguin Rakete und die heimliche Verliebtheit Eliots beschrieben werden, aber auch wie es gelingt, den Bösewicht Bocky Bockwurst und seine Bande in die Schranken zu weisen. Besonders gelungen ist aber die Figur des Fiete Flunder, der seinen Familie und einen Arm verloren und der sich in der Geschichte von einem Dieb und Außenseiter zu einem geschätzten Freund und Helfer entwickelt.
Die liebevoll gezeichneten Illustrationen und eine überaus amüsante und geistreiche Geschichte machen das Kinderbuch zu einer empfehlenswerten Unterhaltungslektüre für alle jungen Leserinnen und Leser.
Ingo Siegner, Eliot und Isabella und das Geheimnis des Leuchtturms. Ill. v. Ingo Siegner, ab 6 Jahren
Weinheim: Verlag Beltz & Gelberg 2013, 128 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-407-79982-1
Weiterführende Links:
Verlag Beltz & Gelberg: Ingo Siegner, Eliot und Isabella und das Geheimnis des Leuchtturms
Wikipedia: Ingo Siegner
Andreas Markt-Huter, 28-05-2014