Beziehung

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter

Andreas Markt-Huter - 24.04.2025

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter„Die Straße wurde Wandelgasse genannt, weil man niemals genau wusste, wo sie sich befand. Manche Menschen behaupteten, sie wären von einer seltsamen leisen Melodie zu ihrem Eingang geführt worden. Andere meinten, um sie aufzuspüren, müsse man sich lediglich an die Ecke zwischen Glockenstraße und Backhausgasse stellen und darauf warten, dass der Wind dreht. Aber Ista Flit war vollkommen klar, dass keiner dieser Menschen, die Gasse je betreten hatte.“ (S. 7)

Dass ein Besuch in der Wandelgasse gefährlich sein kann, weiß die junge Ista Flit aus eigener Erfahrung, werden die Ungeheuer doch durch starke Magie, Nebel und Dunkelheit ganz besonders angezogen oder verschwinden Leute einfach so. Außerdem ist die ganze Gasse alles andere als leicht zu finden, doch kommt ihr dabei ihre ausgezeichnete Nase zugute, mit der sie den Geruch nach Rauch und Brackwasser wahrnehmen kann. Doch kann Ista auch noch auf andere außergewöhnliche Fähigkeiten zurückgreifen, als ihre gute Nase.

K. J. Reilly, Das Verhalten ziemlich normaler Menschen

Andreas Markt-Huter - 22.04.2025

K. J. Reilly, Das Verhalten ziemlich normaler Menschen„Meine Mutter ist gestorben, und alle sagen, dass ich nicht gut damit umgehe. Ich finde, müsste sich Sorgen machen, wenn es anders wäre. Also wenn ich feiern gehen oder Freunde einladen oder mich einfach ganz normal benehmen würde, denn niemand sollte sich normal benehmen, wenn einfach nichts normal ist.“ (S. 7)

Der siebzehnjährige Ahser Hunter hat bei einem schrecklichen Autounfall seine Mutter verloren. Die Schuld trägt ein betrunkener LKW-Fahrer, der aufgrund eines verabsäumten Alkoholtest nicht einmal angeklagt worden ist. Asher selbst leidet unter Selbstvorwürfen, weil sein Mutter nur in die Stadt gefahren ist, um ihm neue Fußballschuhe zu kaufen.

Gerhard Huber, Luis - Das Murmeltier, das nicht pfeifen konnte

Andreas Markt-Huter - 16.04.2025

Gerhard Huber, Luis - Das Murmeltier, das nicht pfeifen konnte„Hoch in den Bergen, dort wo die höchsten Bergspitzen den Himmel kratzen, am Fuße der Hohen Mut, da gurgelt ein glasklarer, bitterkalter Gletscherbach. Brrrhhh! Wenn du nur die große Zehe hineinhältst, dann läuft der ganze Fuß rot an.“ (S. 8)

In einer kleinen Murmeltierfamilie, lebt das Murmeltier - auch „Mankei“ genannt – Luis. Gemeinsam mit seinen Geschwistern tollt er auf den Bergwiesen herum. Wenn z.B. Gefahr durch einen Adler droht, werden alle von einem Wächter durch drei Pfiffe gewarnt. Dann verschwinden alle Mankei in ihren Höhlen, bis ein Pfiff endlich wieder Entwarnung gibt.

Rachel Bright, Peter Hase – Flinker als Fuchs

Andreas Markt-Huter - 12.04.2025

Rachel Bright, Peter Hase – Flinker als Fuchs„Aus einer Tür im Hügel drin, / im Herbst bei Wind und Wetter, / trat einmal ein kleiner Kerl, / es tanzten bunt die Blätter. // Du wirst ihn wohl auch sehen, / da oben, schau genau: / zwei Ohren, Wackelnäschen / und da blitzt etwas Blau …“

Der niedliche und schlaue Peter Hase ist gerade dabei seinen neuesten Plan auszuarbeiten und nach neuen Ideen zu suchen, als plötzlich ganz verschreckt vor dem Fenster seiner Erdhöhle sein Vetter Benjamin auftaucht. Er befindet sich auf der Flucht und bittet dringend um ein Versteck vor Herrn Schnappeschlau.

Jacqueline Davies, Alice und die Geister von nebenan

Andreas Markt-Huter - 10.04.2025

Jacqueline Davies, Alice und die Geister von nebenan„Wenn Alice ganz still dastand, spürte sie abermals einen stetigen Herzschlag, diesmal durch ihre Fußsohlen. Sie kniete sich hin und legte beide Handflächen auf den ebenen Boden. Eine Spinne ließ sich an einem dünnen Seidenfaden herab und baumelte vor ihrem Gesicht, schien sie zu beobachten. Alice hielt erneut die Luft an, fühlte, wie es unter ihren Händen pulsierte und war sich nun ganz sicher: Dieser Herzschlag gehörte nicht zu ihr.“ (S. 40)

Die zehnjährige Alice Cannoli-Potchnik hat die Freundlichkeit und das handwerkliche Geschick von ihrem Vater und die Intelligenz und Furchtlosigkeit ihrer Mutter geerbt. Das College, an dem Alices Mutter als Professorin arbeitet, bittet sie bereits zum zwölften Mal umzuziehen. Immer wenn Alice und ihr Vater die verfallenen Häuschen in kürzester Zeit wiederhergerichtet haben, wird es vom College mit Gewinn verkauft und die Familie in ein neues verfallenes Haus geschickt.

Mirjam Mous, Re-Place

Andreas Markt-Huter - 08.04.2025

Mirjam Mous, Re-Place„Die Aufregung flimmert in meiner Brust, als ich die Haustür hinter uns zuziehe. Unsere Expedition hat begonnen. Genauer gesagt, die fünfunddreißigste. Wir sind auf dem Weg ins Jägerhaus – ein verlassenes Gebäude in einem nahe gelegenen Wald. Vergangene Pracht in optimaler Form, das hat mein Bruder mit versprochen.“ (S. 6)

Melvin, dessen Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, zieht mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder Otis in das holländische Städtchen Prinsenbeek, wo auch sein Vater aufgewachsen ist. Melvins Bruder Otis dreht als „Urban Explorer“ Filme über alte verlassene Häuser und veröffentlicht sie auf seinem YouTube-Kanal. Als Otis mit Melvin ein neuentdecktes altes Jagdhaus aufsuchen will, wird er in der Nähe ihres Zuhauses von einem Auto überfahren.

Erich Kästner, Klaus im Schrank oder das verkehrte Weihnachtsfest

Andreas Markt-Huter - 05.04.2025

Erich Kästner, Klaus im Schrank„Kurze Inhaltsangabe – Ein Knabe und ein Mädchen – Geschwister – sind abends allein zu Haus, äußern ihre (aktuelle) Unzufriedenheit mit Eltern und Schule (in bescheidenem, nicht verletzendem Ausmaße); werden per Radio und recht geheimnisvoll aufgefordert, das Haus zu verlassen; verschwinden im Schrank und treffen in einer märchenartigen Filmwelt ein.“ (S. 14)

Als sich Kästner 1927 entschlossen hat ein Weihnachtsmärchen zu schreiben, war er noch ein recht unbekannter Journalist und Autor. Er war in Geldnöten und hoffte mit einer Weihnachtsgeschichte erfolgreich zu sein. Der Erfolg blieb aus und das Theaterstück für Kinder geriet in Vergessenheit, bis es im Dezember 2011 wieder aufgetaucht und im Jahr 2013 im Schauspielhaus Dresden uraufgeführt worden ist.

Lu Fraser, Ava und der Baum des Lebens

Andreas Markt-Huter - 03.04.2025

Lu Fraser, Ava und der Baum des Lebens„Die Morgenluft weht mit dem Rauch / durch alle Wipfel einen Hauch, / ein leises Wispern vom Beginn … / hinab … / zu einem Mädchen hin. // Noch ist der Frühling recht frostig, / das Törchen morsch, die Angeln rostig, / da wartet Ava ungestört, …/ … bis sie vertraute Schritte hört. / Sie schnellt herum und jubelt: »Ja! / Oh, Großvater, jetzt bist du da!«“

Die junge Ava und ihr Großvater verbindet eine gemeinsame Liebe zur Natur und einem stolzen und mächtigen Eichenbaum. Früh an einem Frühlingsmorgen machen sich die beiden auf den Weg in den Wald um ihren schönen großen Eichenbaum zu besuchen, dem gerade die ersten Frühlingstriebe aus den Ästen sprießen.

Gregor Wolf, Liva Bärentochter – Wildes Kind des Waldes

Andreas Markt-Huter - 01.04.2025

Gregor Wolf, Liva Bärentochter„Johan senkte den Kopf und legte die Pfeife auf seinen Oberschenkel. »Wir waren gierig geworden und hatten uns aus dem Wald genommen, was wir wollten. Viel mehr als wir zum Leben brauchten. Das hat die Waldgeister erzürnt. Und sie haben Bärenmutter geschickt. Sie kam also, um uns zu bestrafen und zu warnen. Niemals mehr sollte auch nur ein Krautsaumer einen Baum schlagen oder ein Tier des Waldes töten. Sie hat es uns einfach verboten. Aber nicht alle haben sich daran gehalten.« Johan verstummte.“ (S. 5)

Livia ist eine Waldtrollige, die die gerne heimlich die Menschen besucht. Gemeinsam mit ihrer Mutter Lamilivasursamilva, kurz Mila, lebt sie weit weg von den Menschen, in einem abgeschiedenen Wald. Doch Ruhe und Frieden werden gestört, als der Küchenjunge Anders um sein Leben fliehen muss und in ihrem Wald Schutz sucht.

Carissa Broadbent, The Ashes and the Star-Cursed King

Andreas Markt-Huter - 29.03.2025

Carissa Broadbent, The Ashes and the Star-Cursed King„In dem Moment wusste der König, dass seine größte Liebe zugleich sein Untergang sein würde und dass beides – so ungewöhnlich es auch scheinen mochte – in Gestalt einer jungen, menschlichen Frau in Erscheinung treten würde. Lange hatte er diese Erkenntnis verdrängt. Länger vermutlich, als er sich eingestehen wollte.“ (S. 7)

Der zweite Band der Fantasy-Reihe „Crowns of Nyaxia“ beginnt nach dem Tod von Orayas Ziehvater Vincent, dem König der Hiaj-Nachtgeborenen, der sie als Kind einer Menschenfamilie nach der Zerstörung ihrer Stadt adoptierte hat. Ausgerechnet ihr Geliebter, Rishan-Vampir Raihn, tötet Vincent und erklärt sie nach seiner Machtübernahme zu seiner Königin. Aus Sicherheitsgründen, aber auch um sie zu kontrollieren, lässt Raihn sie während der Nacht in ihren Gemächern einsperren.