Bettina Kleinszig, Fluch der Feen
„Basti blickte über die steilen, dicht bewaldeten Hänge auf das nächtliche Hallstatt hinunter. Unheimlich friedlich schmiegte sich der kleine Ort ein gutes Stück unter ihnen zwischen den Abhang und den See. Der markante Kirchturm ragte ihnen entgegen, und überall funkelten Lichter aus Fenstern heraus, während sich ringsherum die Dunkelheit erstreckte wie schwarzer Samt unter einer goldschimmernden Brosche. Am gegenüberliegenden Seeufer, knapp über einem Gipfel, stand der Vollmond am Himmel. Gespenstisch warf er einen Streifen silbrigen Lichts über die leicht gekräuselte Wasseroberfläche.“ (S. 10)
Ein Fluch liegt über der malerischen Stadt Hallstatt, wo im Jahr 1721 ein Müller drei engelhafte Frauen heimlich beim Tanz unter dem Vollmond beobachtet hat. Die unheimlichen Gestalten in ihren weißen Kleidern verfolgen den Jüngling, verfluchen ihn und stoßen ihn in die Fluten des Sees. Als Bastians Freund Johann seine vergessene Kappe im Stollen des Hallstätter Salzbergwerks holen will, trifft er auf drei in weiße Kleider gehüllte Frauen.