Kathrin Schärer, Der Tod auf dem Apfelbaum

„»Bitte friss mich nicht! Ich bin ein Zauberwiesel. Sag mir, was du dir wünschst. Meine Zaubersprüche halten auf immer und ewig. « »Auf immer und ewig?«, der Fuchs ist beeindruckt. Er denkt nach.“

Der Fuchs und seine Frau sind schon alt und kaum ein Tier fürchtet sich noch vor den beiden. Selbst die Amseln ergreifen auf dem Apfelbaum nicht mehr die Flucht und picken die Äpfel auf, noch bevor sie reif zu Boden fallen. Es fällt ihnen schwer zu jagen, bis ihm eines Tages ein mageres Wiesel in die Falle geht, ein Zauberwiesel, das sein Leben von Grund auf verändern wird.

Das Wiesel jammert um sein Leben und verspricht dem Fuchs einen Wunsch zu erfüllen, wenn er ihm das Leben schenkt.

Ich wünsche mir, dass jeder, der auf meinen Apfelbaum fliegt oder klettert, daran kleben bleibt.

Das Wiesel erfüllt seinen Wunsch. Nur der Fuchs kann den Zauber aufheben, wenn er selbst es wünscht.

In der folgenden Zeit bleiben nun zahlreiche Amseln, Spatzen, Käfer, Würmer, Eichhörnchen und sogar eine Katze auf dem Baum kleben. Die Hilferufe der Tiere sind kaum auszuhalten, sodass der Fuchs sie alle wieder befreit. Aber niemand wagte es von nun an den Baum zu betreten.

Für den Fuchs und die Füchsin scheint nun das große Glück angebrochen zu sein. Sie werden älter und älter bis eines Tages der Tod unter dem Apfelbaum steht, um den Fuchs abzuholen. Dieser erschrickt zuerst, fasst dann aber den Plan, den Tod mit einer List auf den Baum zu locken. Als der Tod auf den Baum klettert, um für den Fuchs noch einen letzten Apfel zu holen, klebt dieser am Baum fest.

Voller Freude, den Tod überlistet zu haben, lebt den Fuchs glücklich und sorgenfrei mit seiner Frau vor sich hin. Der Tod sitzt weiterhin auf dem Baum und wartet. Als eines Tages die Frau des Fuchses stirbt, geht sein sorgenfreies und zufriedenes Leben aber zu Ende.

Kathrin Schärer erzählt anhand eines alten Märchenmotivs, wie der Tod, trotz aller Angst vor ihm, dennoch zum Leben gehört. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und berührt, ohne Angst zu machen. Das Buch überzeugt, durch seinen einfühlsam geschriebenen Text, der mit viel Humor und seine liebevoll gestalteten Illustrationen mit großer Leichtigkeit das nicht gerade leichte Thema „Tod“ auch für Kinder zu bearbeiten weiß. Ein überaus empfehlenswertes Buch zum Lesen und Vorlesen für Kinder und Erwachsene.

Kathrin Schärer, Der Tod auf dem Apfelbaum. Ill. v. Kathrin Schärer, ab 4 Jahren
Zürich: Atlantis Verlag 2015, 36 Seiten, 15,40 €, ISBN 978-3-7152-0701-8

 

Weiterführende Links:
Atlantis Verlag: Kathrin Schärer, Der Tod auf dem Apfelbaum
Wikipedia: Kathrin Schärer

 

Andreas Markt-Huter, 10-09-2015

Bibliographie

AutorIn

Kathrin Schärer

Buchtitel

Der Tod auf dem Apfelbaum

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Atlantis Verlag

Illustration

Kathrin Schärer

Seitenzahl

36

Preis in EUR

15,40

ISBN

978-3-7152-0701-8

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Kathrin Schärer wurde in Basel geboren und studierte Zeichen- und Werklehrerin an der Hochschule für Gestaltung Basel. Sie unterrichtet an einer Sprachheilschule und arbeitet als Illustratorin.