Was für eine Verknüpfung des horizontalen Himmelsgewölbes mit einer vertikalen Tiefbohrung in den Untergrund! – In manchen Mundarten wird das Wort „interirdisch“ wie selbstverständlich verwendet, um das Sichtbare mit dem Unsichtbaren zu verknüpfen.
Elisa Asenbaum- stellt mit „interirdisch“ ein Projekt vor, in dem Gedichte und Bilder stets aufs Neue verknüpft werden. Gespeist wird dieses fragile Kunstwerk für den radikalen Augenblick der Realisierung aus einem Textdepot mit etwa vierzig Einzelgedichten, sowie einem Zyklus „Freefly“. Diesen Gedichten stehen zwölf mit römischen Ziffern nummerierte Bilder aus der Serie „interirdisch“ gegenüber, wobei witzigerweise statt der Elf eine Dreizehn auftaucht. Selbst das fragilste Konstrukt braucht eine Dreipunkt-Auflage, um halbwegs gesichert den nächsten Augenblick zu überleben, weshalb als dritte Komponente kursive Texte aus der Wissenschaft eingefügt sind. Dabei geht es um Versuchsanordnungen, Experimente mit Raum und Zeit, und Essay-Entwürfe für eine befreite Gesellschaft.