„Hurra! Ich bin da! Ich bin auf der Welt! Soll ich dir zeigen was alles zu mir gehört …“

Ein Buch für kleine Kinder zum Lesen und Mitmachen und dabei gleichzeitig spielerisch und mit viel Spaß den eigenen Körper und das eigene Ich kennenzulernen.

Lyrik liefert nicht nur einen Inhalt, den man als Gedichte bezeichnen könnte, sondern auch eine Verfahrensweise, mit der sie sich Rückschlüssen zu entziehen versucht. Es gilt so etwas wie ein Informanten-Schutz und das lyrische Redaktionsgeheimnis.

Rudolf Kraus setzt seine Texte in die Klusen zwischen den Gattungen. Was in Ritzen eines lyrischen Geflechts entsprießt ist nicht Lyrik und nicht Epik, wie Beppo Beyerl im Vorwort feststellt, es sind Intarsien des ertappten Augenblicks.

„Galilei ließ dieser Gedanke nicht los, und als ihn am Nachmittag sein Freund Jacopo Mazzone, ein Philosoph, besuchte, fragte er: »Was, glaubst du, fällt schneller, Blei oder Holz?« »Nach Aristoteles ist es Blei«, antwortete Jacopo, ohne zu überlegen.“ (6)

Wie aufregend die Welt der Wissenschaft und der Entdeckungen sein kann, zeigen nachdrücklich, die spannend erzählten Episoden aus dem Leben der berühmten Naturwissenschaftler Galileo Galilei, Antoine Nollet, Joseph Fraunhofer, Wilhelm Conrad Röntgen sowie von Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straßmann.

Man muss die Literaturwissenschaft nur wörtlich nehmen, dann hat man stets genug Stoff für Unterhaltung.

Gerhard Henschel hat sich so große Begriffe wie Kindheitsroman, Jugendroman und Abenteuerroman zu Herzen genommen und seinen Helden Martin Schlosser durch diese fetten Gattungen gejagt. Als ob der Held, der zumindest dem Namen nach so was ist wie seines Glückes Schmied und ein Türöffner für neue Welten, als ob Martin Schlosser noch nicht kaputt genug ist, wird er jetzt noch durch den Bildungsroman geschickt.

„Wo immer du Tirol betrittst: Du bist hoch oben. In etwa 1000 Meter Höhe bis du bei Hochfilzen, wenn du mit der Österreichischen Bundesbahn von Osten kommst. Annähernd 1300 Meter hoch bist du, wenn du im Westen durch den Arlbergtunnel nach Tirol fährst. […]“ nach Hans Weigel (201)

Jedes österreichische Bundesland hat seine eigentümlichen Geschichten, die sein Lebensgefühl, seine Identität, seine Landschaft und seine Geschichte wiederspiegeln. Im großen Österreich-Buch finden sich jeweils auf 30 Seiten Erzählungen, Porträts, Sagen, Rezepte u.a. ausgewählte Texte zu den einzelnen österreichischen Bundesländern.

Das Saxophon lässt auch bei offenen Augen alles in ein blaues Licht verschwinden, der Blues legt sich auf die Seele, die Landschaft schliert sich ein in herbstliche Töne, das Denken befreit sich von den irdischen Klammern angesichts der Saxophonie.

Ingram Hartinger nennt seinen „Roman“ von einem mühsam abgearbeiteten Leben als Psychomaschinist eine Saxophonie. Sein Held Joris Ebner will auf keinen Fall einen Roman und schon gar nicht sogenannte Memoiren schreiben, „indem er Unwichtiges nicht ausließ, gelang es ihm, keine Autobiographie zu schreiben.“ (247)

„Viele glauben, der Waschbär sei ein Tier, das die Wäsche anderer Leute wäscht. Das ist natürlich Unsinn. Die meisten Waschbären können nicht einmal besonders gut mit einer Waschmaschine umgehen.“

Wieso heißt der Waschbär Waschbär? Was hat der Schneeleopard mit Schnee zu tun? Und: woher haben Stockenten ihren Namen? Auf diese und zahlreiche andere Namen von Tieren bietet das witzige Bilderbuch „Der Waschbär putzt sein Badezimmer" ebenso lustige wie verrückte Antworten.

Wenn der semantische Blödsinn schroff genug ist, wird es als etwas Selbstverständliches empfunden. Floskel-reiche Lokalgrößen in Kärnten sprechen seit Jahrzehnten vom Fuße des Wörthersees, wenn sie an seinem Ufer stehen, so dass diese Fügung mittlerweile für besonders authentisches Kärntnerisch gehalten wird.

Egyd Gstättner nennt seine Essays, Reportagen und Analysen schlicht Nachrichten aus der Provinz. Dabei muss er immer Zweifaches erzählen, nämlich den sogenannten trostlosen Inhalt eines stumpfen Ereignisses und zusätzlich den selbst-legitimierenden Erzähl-Standpunkt als Antwort auf den Vorwurf, dass er ja nie aus Klagenfurt weggegangen ist.

„Ich habe immer gedacht, man würde irgendwie wissen, dass was Schreckliches passiert, es spüren, wie bei einem Gewitter, wenn es auf einmal so drückend und schwül ist, dass man weiß, man muss sich einen Unterschlupf suchen, wo man ausharren kann bis das Unwetter vorbei ist. Aber so ist es gar nicht.“ (12)

Das Leben der 15-jährigen Pearl gerät völlig aus den Fugen, als ihre Mutter bei der Frühgeburt ihrer Schwester stirbt. Vor kurzem erst war Pearl mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater wegen des erwarteten Nachwuchses übersiedelt, und jetzt muss sie sich plötzlich in einem Leben zurecht finden, in dem ihr Stiefvater fast nur noch Zeit für ihre verhasste Schwester zu haben scheint, die von Pearl ganz verächtlich nur als „die Ratte“ bezeichnet wird.

Vielleicht sind Gemütszustände wie sonnig, traurig, wolkig, echauffiert oder schläfrig nichts anderes als Reaktionen auf die physikalische Umgebung, vielleicht sind wir nur ein Messgerät, das etwas misst, was uns nicht bekannt ist.

Georgi Gospodinov nennt seinen feinnervigen Roman über die Empfindsamkeit der Figuren, die durch das Jahrhundert getrieben werden, Physik der Schwermut. Wenn man schon nicht erklären kann, warum die Ereignisse so geschehen sind, sollte man wenigstens beschreiben, wie die davon Berührten darauf reagieren.