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Dolly Meyer klingt irgendwie künstlerisch und hat den ironischen Unterton des geklonten Schafes Dolly an sich.

In Waltraud Mittichs Roman geht es tatsächlich um das Klonen von Erwartungen, von realen und künstlichen Welten, um das Urbild und sein Abbild.

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Der Titel klingt wie ein verstümmelter Auszählreim und ist eine raffinierte Mischung aus Enge und Weite.

Berge, Meere und Menschen tauchen irgendwie zufällig auf, und wer sich zwischen diesen Begriffsmassen bewegen muss, tut sich auf jeden Fall schwer mit der Orientierung.

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Der Osten Europas hat schon seit einigen Jahren Saison. Nicht nur wegen der EU-Vergrößerung und der wirtschaftlichen Connections, wahrscheinlich auch wegen der Lust an der eigenen Vergangenheit kümmern sich immer öfter Gruppierungen und Vereine darum, verschollene Kulturen und Gegenden wieder ins Bewusstsein zu heben.

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Am besten schmeckt die Erotik, wenn man dabei die Gosche hält.

So trocken kommentiert der Volksmund die Tatsache, dass in den intimsten Gefühlsbereichen die Sprache nichts verloren hat.

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Essen verhält sich zum Kochen wie Lesen zum Schreiben.

Ein Buch, wo es scheinbar mit dem kleinen Kochlöffel gelungen ist, beides und noch mehr in einem Topf zu verrühren und schön garniert zu servieren, ist das Kochbuch der Bewohner und Mitarbeiter des Hauses für Senioren in Absam.

Die Idee für das Kochbuch stammt von Zita Köck und Alois Gassner, die auch für den Inhalt verantwortlich sind. Eines ihrer Ziele war es, alle Generationen unter einen Hut oder kulinarisch gesprochen: in einen Topf zu bringen.

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Der Romantitel verheißt schräg attraktiv jenes Glück, das oft Ratgeber anbieten.

Immerhin suggeriert er so etwas wie schnelle Hilfe, Reduktion auf das Nötigste und jede Menge Glück. Dahinter steckt freilich die aufregende Überlegung: Was braucht man wirklich zum Glück und wie könnte dieses ausschauen?

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Die Tiroler Schützen staunten in den Sechziger Jahren nicht schlecht, als sich plötzlich eine Band so nannte wie ihre Lieblingsbeschäftigung: Rolling Stones.

Bis dahin war das Hinunterrollen von Steinen auf Feinde eine historische Spezialbeschäftigung Tiroler Patrioten, die zwischen Pontlatz und Sachsenklemme wahlweise Franzosen und Bayern niederrollten.

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Diese unheimliche Farbe rosa! In den Romanen "Fasching" (1967) und "Katzenmusik" (Nachlass, 1974) des österreichischen Autor-Bibliothekars Gerhard Fritsch werden Sexualität, Politik und irreale Aufklärung in rosarotes Krepp-Papier gewickelt, während die Protagonisten rosa Punschkrapfen essen. Seither ist rosa eine literarische Farbe für das Klebrige, Zähe, Österreichische.

Buch-CoverEs gibt momentan zwei österreichische Weltdichter, die jenseits des unsäglichen Austrokoffers auf den Literaturbetrieb "gaggen", wie man so nett zu sagen pflegt.

Der eine ist Peter Handke, der soeben mit seinem Don Juan als germanistischem Genericum schwindelerregend kühn die Geschichte vom nachgebauten Liebhaber erzählt hat, und der andere ist Norbert Gstrein.

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Zu keiner Zeit ist die gesellschaftliche Haut so dünn wie zu Weihnachten. Die einen reißen sich zusammen, bis die Nerven reißen, die anderen verfressen und betrinken sich, bis sie platzen, und die dritten strömen so ausgiebig Illusionen nach, bis diese unerträgliche Erlösungsrealität geworden sind.

Sind schon die Familien zu Weihnachten überfordert, so tun sich in öffentlichen Einrichtungen und geschlossenen Anstalten geradezu Abgründe des Weihnachtswahnsinns auf.