eva eich, escape room.jpg„Stopp!!!! Bevor du in dieses Abenteuer startest, solltest du wissen, auf was du dich einlässt … Auf jeder Doppelseite erwartet dich ein neues Kapitel der spannenden Geschichte und ein neues Geheimnis. Aber dieser Thriller ist kein normales Buch, bei dem du eine Seite nach der anderen umblätterst. Nur wenn du es schaffst, das aktuelle Rätsel zu lösen, erfährst du, an welcher Stelle im Buch du weiterlesen darfst.“

Lissa trifft sich zwanzig Jahren im Humbold-Gymnasium mit ihren damaligen Schulkolleginnen und –kollegen. Bald muss sie erkennen, dass ihre Clique ein dunkles Geheimnis verbirgt, das sie in eine dunkle Vergangenheit führt und die auch für Lissa zur Bedrohung wird.

peter clar, die worteIn Gedichten werden Botschaften verdichtet, homöopathisch verdünnt oder überhaupt zum Verdunsten gebracht. Im Idealfall verflüchtigen sich die Worte kurz bevor sie ihr Ziel erreichen, sodass sich das lyrische Gegenüber seinen eigenen Reim auf das machen muss, was Reim-los angedeutet ist.

Peter Clar nimmt die Ur-Konstellation der Lyrik als Titel für seinen Gedichtband. Wort, Du und Punkte, die das Versickern des Gedankenganges andeuten. Seine drei „Versuchsanleitungen“ bestehen einmal als Farbankündigung, dann als Einstellung des Empfängers auf die Nachrichten und im dritten Teil aus einer leeren Regieanweisung, die in ein Mayröcker-Zitat mündet.

pierre zenzius, gipfelstürmer„Wie viele wir waren, als wir aufbrachen? Ich weiß es nicht mehr … Die Sonne verbarg sich noch hinter den Bergspitzen. Langsam bewegten wir uns vorwärts, ungelenk, noch halb im Schlaf.“

„Gipfelstürmer“ erzählt die abenteuerliche Besteigung des höchsten Gipfels der Alpen, des Mont Blanc, im August 1787 durch den Schweizer Naturforscher und Geologen Horace Bénedict de Saussure.

hallie rubenhold, the five„Meine Absicht beim Schreiben dieses Buches war es nicht, den Mörder zu jagen und zu benennen. Mein Wunsch ist es stattdessen, den Wegen der fünf Frauen nachzuspüren, ihre Erfahrungen im Kontext ihrer Zeit aufzuzeigen und ihre Leben durch Düsternis und Licht gleichermaßen zu verfolgen.“ (S. 30)

Heute noch steht der Name Jack the Ripper als Synonym eines bestialischen Massenmörders, der die Gesellschaft seine Zeit in Atem hielt und Furcht und Schrecken verbreitet hat. Während dieser in die Geschichte eingegangen ist, sind seine Opfer – fünf Frauen – in Vergessenheit geraten. Ihnen und ihren persönlichen und sozialen Lebensumständen ist dieses Buch gewidmet.

tor freeman, willkommen in oddleigh„»Bevor ich diese Tür öffne, sollten sie beide sich besser wappnen.« »Keine Sorge, Lady Angora, wir sind Profis.« »Brr! Ist das kalt!« »Keuch!!! Was ist das hier??« »Der Kühlraum. Hier lagern wir alle, die versucht haben, den Fluch zu brechen, und gescheitert sind! Tapfere, Unschuldige Männer und Frauen …«“ (S. 8)

In der kleinen, sonderbaren Stadt Oddleigh gehen merkwürdige Dinge vor sich und so haben Chiefinspektor Jessie und Sergeant Sid mit ihren außergewöhnlichen immer alle Hände voll zu tun, wenn es heißt Gespenster zu jagen oder Sekten zu beobachten.

torsten fink, die runenmeisterin„»Und wieder versteht Ihr etwas nicht, Ansyled. Wir sprechen von schwarzen Runen, aufgeschrieben von Alben selbst, durchtränkt von ihrer Bosheit. Sie werden Ayrin vergiften, sobald sie das Buch aufschlägt und die ersten Zeichen entdeckt.« (S. 39)

Nachdem es Ayrin und ihren Freunden gelungen ist, die Rückkehr des Hexenmeisters aus seiner Festung zu verhindern, versucht der dunkle Zauberer, das Mädchen auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen. Der Namenlose will sie dazu verführen schwarze Runen zu schreiben und ihm das sageumwobene „Eiserne Buch“ zu bringen, mit dem vor langer Zeit die Drachenkriege ausgelöst worden sind.

erika wimmer, löwin auf einem beinEs gibt Romane, darin explodieren die Heldinnen mit eruptiven Gesten, und dann gibt es diese gereiften Abklärungsromane, die im Stile von Archivaren und Archäologen das Zeitlose am Leben halten.

Erika Wimmer Mazohl verbindet beides, das aufregend Historische der jüngeren Gegenwart mit dem Bedächtigen, das als Biographie entsteht, wenn das Leben nur lange genug dauert. Die Kunst ihres Romans beginnt schon damit, dass Personen und Ideen zusammengeführt werden, sie sich normalerweise aus dem Weg gehen. Das Figuren-Set ist scheinbar kompakt überschaubar und dient dazu, die komplexe Welt mit einem halbwegs stabilen Koordinatennetz zu überziehen.

valerian, mourir dantzigSoll ich heute überhaupt was erleben? - Diese Frage der Spätromantik gilt heute als schwer überholt, besteht der Sinn des Lebens doch darin, möglichst viel zu erleben. Im Alter freilich kommt immer öfter die Frage auf, was tue ich mit dem Erlebten?

Für H. W. Valerian stellt eine Busreise durch das gegenwärtige Polen so ein Erlebnis dar, das irgendwie unbeabsichtigt aufgetaucht ist wie so viele Aktivitäten, die jemand im Ruhestand vollbringt. Nun ist diese Polenreise also einmal geschehen und für den belesenen und historisch interessierten Autor geht es darum, damit etwas anzufangen. In erster Linie heißt das für seine Generation: Aufschreiben.

dieter wiesmüller, komm mit, moritz„Die ganze Stadt lag in tiefem Schlaf. Nur im Zimmer von Moritz brannte noch Licht. Er war wütend und konnte nicht einschlafen. Irgendjemand hatte ihm sein liebstes Buch geklaut. Das Buch mit dem roten Umschlag, »Die tollsten Seeräubergeschichten«, war verschwunden.“

Der kleine Moritz liebt Seeräubergeschichten und hat seinen Seeräuberhut mit Feder stets zur Hand. Umso trauriger ist er, dass sein Lieblingsbuch mit den Seeräubergeschichten nicht mehr zu finden ist. Er ahnt nicht, dass das größte Abenteuer seines Lebens auf ihn wartet.

peter steiner, das schweigen des meeresDie Konstellation fiktionaler Figuren kann man als Leser auswendig lernen oder vergessen, beides hat auf den Fortgang eines Romans keine Auswirkung. Wir kennen es ja von den russischen Realisten, wo man entweder ein Lexikon skurriler Figuren neben dem Buch liegen hat oder einfach alle Figuren mit einem „ow“ hinten dran als Helden deutet.

Peter Steiner rückt im Roman „Das Schweigen der Meere“ einen achtzigjährigen Ich-Erzähler in den Mittelpunkt, der in einem längeren Vorspiel scheinbar sinnlos Konstellationen und Figuren kundtut. Teilweise stellt sich der Erzähler selbst die Figuren auf, teils räsoniert er, teils spekuliert er. Dieses Vorspiel ist das Ausbrüten längst vergangener Ereignisse, die niemanden mehr interessieren, weil die Zeitgenossen schon alle gestorben sind und die Nachfahren andere Interessen haben.