Tor Freeman, Willkommen in Oddleigh
„»Bevor ich diese Tür öffne, sollten sie beide sich besser wappnen.« »Keine Sorge, Lady Angora, wir sind Profis.« »Brr! Ist das kalt!« »Keuch!!! Was ist das hier??« »Der Kühlraum. Hier lagern wir alle, die versucht haben, den Fluch zu brechen, und gescheitert sind! Tapfere, Unschuldige Männer und Frauen …«“ (S. 8)
In der kleinen, sonderbaren Stadt Oddleigh gehen merkwürdige Dinge vor sich und so haben Chiefinspektor Jessie und Sergeant Sid mit ihren außergewöhnlichen immer alle Hände voll zu tun, wenn es heißt Gespenster zu jagen oder Sekten zu beobachten.
In ihrem ersten Fall „Der Fluch von Lorringham“ müssen die beiden Lady Angora helfen, die von ihrer Großtante das uralte Familienanwesen Lorringham geerbt hat. Zu ihrem Leidwesen scheint das Gebäude verflucht zu sein. Ihre kürzlich verstorbene Großtante und ihre drei Geisterboten sollen auf dem Schloss ihr Unwesen treiben. Gleich machen sich Chiefinspektor Jessie und Sergeant Sid auf den Weg nach Lorringham, um der rätselhaften Sache nachzugehen.
Der Zweite Fall „Der Kult“ führt die Polizisten auf die Spur der „Kokonisten“, eine ‚Raupensekte, die voll Hoffnung auf das Erscheinen ihres Erlauchten Nr. 1 wartet. In einem Glas wird die Puppe von ihren Mitgliedern bewacht, die sich noch am selben Tag aus ihrem Kokon schlüpfen und die Flügel entfalten soll. Zu ihrem Leibwesen müssen die Sektenmitglieder feststellen, dass sich im Glas kein Kokon mehr befindet, sondern eine alte Dörrpflaume.
Der Fall „Das Ende ist nah“ führt Jessie und Sid zu einer Ausgrabungsstätte, wo ein Paläontologe die Hilfe der Polizei braucht. Nachdem der Professor einen Flugsaurier im Felsgestein entdeckt hat, soll der Fundort vor dem Andrang der zahlreichen Schaulustigen abgesperrt werden. Zur Überwachung campieren sie gemeinsam mit dem Wissenschaftler in einem Zelt direkt am Fundort. Durch ein Geräusch geweckt, muss der Professor feststellen, dass das Fossil verschwunden ist. Gleich darauf wird er von hinten niedergeschlagen.
In der vierten Geschichte leidet Jessie unter Zahnschmerzen. Trotz ihrer Angst vor der Zahnbehandlung, sieht sich gezwungen, einen Zahnarzt aufzusuchen. Während ihrer Narkose, wird sie von merkwürdigen Träumen heimgesucht.
Im fünften Fall „Der Leibwächter“ werden sie zum berühmten Pianisten Maurie Flynn gerufen, der von beleidigenden Schmähbriefen belästigt wird. In einem Brief mit ausgeschnitten Buchstaben heißt es:
Flyn du Blödian, du kaust wie ein beklopfter Stegosaurus. (S. 49)
Chiefinspektor Jessie und Sergeant Sid gehen der Sache nach und befragen zunächst den Pianisten, der sich als schwieriger Zeitgenosse mit Starallüren erweist.
Am Ende des Buches finden sich einige interessante Artefakte aus dem Police Department von Oddleigh wie z.B. Sids Kreuzworträtsel, der Schmähbrief an Maurie Flynn, ein Bild der Großtante Gerwin, ein Gedicht von Sid Senior sowie Anmerkungen und Notizen zu den einzelnen Fällen.
Mit viel Witz und Sinn für Spannung erzählt und zeichnet Tor Freemann die Kriminalfälle des liebenswerten Ermittlerduos Chiefinspektor Jessie und Sergeant Sid, die in der kleinen Stadt Oddleigh für Recht und Ordnung sorgen und so manches merkwürdige Rätsel lösen.
Ein überaus unterhaltsames und empfehlenswertes Comic-Buch mit tollen Protagonisten, einfallsreichen Geschichten und witzigen Zeichnungen. Eine spannende Geschichtensammlung, die nicht nur lesebegeisterte Kinder zum Lesen animieren wird.
Tor Freeman, Willkommen in Odldleigh. Ill. v. Tor Freeman, übers. v. Matthias Wieland [Orig. Titel: Welcome to Oddleigh], ab 10 Jahren
Berlin: Reprodukt Verlag 2020, 64 Seiten, 18,50 €, ISBN 978-3-95640-224-1
Weiterführende Links:
Reprodukt Verlag: Tor Freeman, Willkommen in Oddleigh
Homepage: Tor Freeman (engl.)
Andreas Markt-Huter, 11-12-2020