Lernumfeldbedingungen.PNGÜber alle Schulstufen hinweg dürfen „Lernumfeldbedingungen“ keinesfalls vernachlässigt werden, da der sozioökonomische Hintergrund, spezifische Lebensbedingungen und Interaktionen in Familien einen nachhaltigen Einfluss auf das Lernen allgemein von Schülerinnen und Schülern haben. Diesen Einfluss können wir tagtäglich in unseren Klassen erleben.

20 % der Schülerinnen und Schülern am Ende der Volksschule und 28 % der 15/16-jährigen Schulabgänger beherrschen maximal Basiskompetenzen des Lesens bzw. sind nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen (Vogtenhuber et al., 2012).

Erstleseunterricht.PNGErfolgreicher Erstleseunterricht konzentriert sich auf den Erwerb der Lesetechnik – die Sinnentnahme aus Texten steht dabei im Hintergrund. Bei einem Teil der Schülerinnen und Schüler ist dies nicht am Ende der ersten Klasse abgeschlossen, es gilt im Rahmen personalisierter Lernangebote den Kindern ausreichend Zeit zu lassen, da diese Basiskompetenzen in Bezug auf das Lesen eine entscheidende Grundlage für einen langfristigen Schulerfolg in allen Fächern darstellen.

Allgemein sind pädagogische Diagnosemaßnahmen, die auf das einzelne Kind abgestimmt sind, beim Leselernen von großer Bedeutung. Dass es dafür einen geschulten Blick der Lehrperson benötigt, zeigen schon Schmidt und Schabmann (2010). Fünf von Sechs Schülerinnen und Schüler, die am Ende der 1. Klasse zu den 15 % der schwächsten Leserinnen und Lesern gehörten, wurden von den Lehrerinnen und Lehrern im Dezember/Jänner der 1. Klasse als gute bzw. eher gute Leserinnen und Leser eingestuft, nur bei 11 % wurden leichte, bei 3 % schwerwiegendere Probleme beim Lesen festgestellt. Häufig herrscht die Fehlmeinung vor, dass Schwierigkeiten beim Lesen „von selbst vorbeigehen“ würden.

Schriftspracherwerb.jpgDer Schriftspracherwerb umfasst viel mehr als das Lernen von Buchstaben und Wörtern – Kinder entwickeln schon früh, vor Schuleintritt, erste Vorstellungen über die soziale Funktion von Schrift und ihren technischen Aufbau. Oftmals sind diese Einsichten noch fragmentarisch und auch fehlerhaft – Kinder brauchen daher Modelle für erste eigene Lese- und Schreibversuche, hilfreiche Rückmeldungen und individuelle Unterstützung.

Kinder sind Sinn-Sucher und scharfe Denker – sie versuchen zu verstehen! Ihre Vorstellungen von Schrift, wozu sie gut ist und wie sie „funktioniert“, sind eingebettet in ihre sehr persönlichen Alltagserfahrungen. Auf der Suche nach dem Sinn der Buchstaben kommt es oftmals zu selbsterschlossenen Regeln und Regelmäßigkeiten: „Die Kuh ist ein großes Tier, darum schreibt man Kuh auch mit einem großen Anfangsbuchstaben“ oder „Die Maus ist klein, darum verwende ich ein kleines <m> am Anfang des Wortes.“

tiroler lesekompetenzDer Webauftritt der Tiroler Lesekompetenz ist auf „Lesen in Tirol“ übersiedelt, wo sie ihre umfangreichen und aktualisierten Materialien zur Leseförderung an Schulen unter einem neuen Gesicht anbietet.

Neben eigenen Materialien zum Erlesen, zur Worterkennung und zur Sinnerfassung und Klanggestaltung finden sich Hinweise auch auf externe Materialien. Diese reichen von Hilfen für die Auswahl von Fibeln und Materialien zu Schulbeginn bis hin zu den Bildungsstandards zur Leseförderung für Volksschulen.

buchklubIn einem Interview spricht Lydia Grünzweig, der Geschäftsführerin des Österreichischen Buchklub der Jugend, über die Vorhaben des Buchklubs der Jugend anlässlich des Welttags des Buches am 23. April.

Außerdem teilt sie ihrer Überlegungen über die Bedeutung des Vorlesens und die Zukunft des Buches im digitalen Zeitalter mit, aber auch, wie es gelingen kann, Kindern Bücher schmackhaft zu machen.

lesendes kindLesen kann heute nicht mehr als selbstverständlicher Teil der privaten Freizeitgestaltung betrachtet werden. Das Internet, PC-Spiele, Fernsehen u.a. sind zu einer übermächtigen Konkurrenz für das Lesen geworden. Hier lassen sich Erfolgs- und Glücksmomenten spielerisch und mit weit weniger Mühe als beim Lesen erleben.

Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kinder aus lesefernen Elternhäusern kommen, in denen oft keine Lesesozialisation mehr stattfindet, bleibt das private Lesen oft auf ein Minimum beschränkt.

hopelitKunst- und Literaturschaffende, ÜbersetzerInnen und LektorInnen und andere kreative Köpfe, haben es sich zur Aufgabe gemacht, kluge, kindgerechte aber auch erwachsenenfreundliche Geschichten, die Hoffnung machen und Informationen vermitteln, zu schaffen und kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Hope.Lit.de ist eine mehrsprachige Online-Plattform von Buchkünstlerinnen und Buchkünstlern, die für Kinder und Eltern kostenlos kreative und pädagogisch wertvolle Inhalte zum Thema Corona-Virus zur Verfügung stellen.

genialgereimt.PNGLyrikunterricht basiert auf drei Säulen: Rezeption meint die regelmäßige Lektüre von Gedichten. Dazu bietet das Magazin SPACE (ÖJRK & Buchklub) mit der Reihe „Genial gereimt“ Monat für Monat eine Gelegenheit.

Die zweite Säule kann mit dem Begriff Interpretation überschrieben werden. Wie weit ist es möglich, im Unterricht am Beginn der Sekundarstufe 1 lyrische Texte zu analysieren? Dazu braucht es neben dem Textverständnis ein poetologisches Rüstzeug, Begriffe aus der Verslehre, damit über Lyrik gesprochen werden kann. Die Arbeitsblätter aus den Unterrichtsimpulsen thematisieren immer wieder Termini wie Vers, Strophe, Reimfolgen etc.

grundsatzerlass leseerziehungDer Grundsatzerlass Leseerziehung 2016 beschäftigt sich, unter anderem auch auf Grund der rasanten Entwicklung von digitalen Medien, eingehend mit dem aktuellen Verständnis von Lesen und Leseerziehung. In der Präambel heißt es:

"Bildungs- und Erziehungsauftrag der österreichischen Schule ist es, der Leseerziehung in allen Unterrichtsgegenständen in allen Schularten und auf allen Schulstufen in Verbindung mit den anderen Unterrichtsprinzipien besondere Bedeutung zu geben. Lesen meint in diesem Zusammenhang das verstehende Verarbeiten von Texten, in denen Schrift allein oder in Verbindung mit multimodalen Elementen (Bild, Logo, Töne, Film etc.) auftritt. Lesen fördert den Erwerb und die Verwendung von Sprache in ihrer Funktion als Medium des Denkens, des Informationsaustausches und der Gestaltung von Beziehungen.

spatzenpost

Spatzenpost & Co bieten ein Programm zur Leseförderung Die Vermittlung von Lesekompetenz gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Schule. Der Verlag JUNGÖSTERREICH unterstützt hier die Pädagogen mit seinen Schülerzeitschriften für den Unterricht.

Die Schülerzeitschriften, die sich seit langem im Unterricht bewährt haben, werden nach einem wissenschaftlich fundierten lesedidaktischen Konzept erstellt: „ICH+DU“, „Hallo Österreich“, „Mini-Spatzenpost“, „Spatzenpost“, „LUX“, „JÖ“, „TOPIC“ und „join in“. Diese Zeitschriften enthalten vielfältige Textsorten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, Rätsel und Comics. Dazu kommen Übungen zum Lesetraining. So entsteht eine neuartige Kombination aus Zeitschrift und Leseförderung – der Lesespaß kommt dabei nicht zu kurz.