Während man im Roman die Helden zur Kenntnis nimmt und sich mit ihnen arrangiert oder nicht, ist man als Leser eines Romanessays immer wieder versucht, einzugreifen und um eine Entgegnung zu bitten. Das freilich ist die hohe Leistung eines Essays, man ist ihm während der Lektüre gnadenlos ausgeliefert und kann erst hintennach reagieren, wenn man schon alles gelesen hat.
Maxi Obexer unterläuft die unsäglich zersplitterte Diskussion in diversen Medien mit dem Kunstgriff des Essays. Eine Ich-Erzählerin reist aus ihrer Kindheits-Heimat Südtirol nach Berlin, wo sie die Erwachsenen-Heimat aufgeschlagen hat und jetzt in einem Festakt eingebürgert werden wird.