Buch-CoverWas kann man sich unter beiläufig unrasiert vorstellen? Vermutlich ein meist männliches Gesicht, in dem der Gesichtsträger mit irgendeinem scharfen Gegenstand elektrisch oder mit geschäumter Klinge herumgefahren ist.

Dieses chaotische Trimm-Konzept verwendet Wolfgang Schopper, um Erlebnisschnitzel aus seinem Leben, journalistische Highlights, Familienplanung und Familientrennung zu erzählen.

Buch-CoverEine Liebesgeschichte, die mit Ludwig Wittgenstein loslegt, kann das gut gehen? - Und wie, denn das Verhältnis zwischen Klarheit und Unklarheit lässt sich kaum besser ausdrücken als mit dem Bild Ludwig Wittgensteins, wonach jeder einen anderen Käfer in seiner Schachtel sieht.

Isabella Breier unterlegt den Kosmos von Nähe und Ferne, Liebe und Coolness, Nähe und Distanz mit einem minimalen Plot.

Buch-CoverIn der Literaturgeschichte schauen uns tragische Helden meist aus einer gewissen Entfernung mit hohlem Blick an. Wie aber würden diese Helden uns ansehen, wenn sie heute neben uns wohnen müssten?

Clemens Lindner greift den literarischen Mythos rund um Georg Trakl auf, um daraus einen Roman über einen modernen Helden zu schreiben. Wichtige Gedichtteile aus Trakls Werk werden dabei in den Text geknotet, und auch sonst sind die Elemente Drogen, Schwesternliebe, Heimatlosigkeit und Angst vor der Welt heftig vertreten.

Buch-CoverMit der Geographie Unvertraute hören immer "Landser See" und vermuten schon die größte politische Unkorrektheit, wenn die Innsbrucker über das geliebte Badewasser sprechen. In Wirklichkeit aber ist der Lanser See ein kleiner Badesee südlich von Innsbruck, dem vermutlich beim Bau des Brenner-Basistunnels das Wasser abgegraben wird.

Elmar Drexel, der Meister der subtilen Erinnerung, erzählt von der verdampfenden Kindheit im Sommer, wenn er seinen Protagonisten zum Lanser See schickt. Für jeden Menschen gibt es jenen geheimnisvollen Ort, wo er die Kindheit abstreift und mit einem wagemutigen Sprung in die Pubertät hüpft.

Buch-CoverEin Kommissar kann sich seine Fälle nicht aussuchen, er muss im Leben und in der Literatur nehmen, was gerade ansteht.

Nach zwei eher internationalen Fällen trifft es Kommissar Steinlechner dieses Mal ganz irdisch trivial. In der Wiener Prostituierten-Szene geschehen kurz vor Weihnachten drei Morde. Aber schlimmer noch, der Innenminister ist furchtbar lästig und will Aufklärungserfolge.

Buch-CoverKlassische Stücke fordern oft geradezu eine zeitgemäße Fortsetzung heraus, man denke nur an die vielen Faust Drei oder an die Godots, die fallweise erscheinen oder sich unverblümt verleugnen lassen.

Herbert Rosendorfer setzt mit seinem Stück Schillers "Räubern" eines drauf und nennt das humorvolle Trauerspiel "Dem Mann kann geholfen werden".

Buch-CoverEin Hofer-Jahr erkennt man daran, dass ab Jahresmitte plötzlich alle Wörter mit der Vorsilbe Hofer lächerlich werden. Hofer-Jahr, Hofer-Theater, Hofer-Umzug, die Leute biegen sich mittlerweile vor Lachen.

Ekkehard Schönwiese greift diese abgestumpfte Hoferstimmung auf und setzt noch eines drauf. Er untersucht mit frechem Auge die jeweiligen Inszenierungen, dramaturgischen Hofereien und Zwangsheroisierungen diverser Hoferstücke.

Buch-CoverEin begeisterter Musiker gliedert sein Leben nach musikalischen Höhepunkten und führt allmählich sein eigenes Leben in einen Höhepunkt über.

So ungefähr mag die Dramaturgie des Essays Platzkonzert lauten, und dieser Essay samt Erinnerung erweckt im Leser naturgemäß die Lust, sich mit der Musik zu beschäftigen, ohne deshalb in die Lebensphilosophie des Autors zu verfallen.

Buch-CoverAm Balkon stehen oft die ungewöhnlichsten Pflanzen beisammen. Jede hat ihre eigene Geschichte und blüht in dieser ungewöhnlichen Umgebung ihrem Ende entgegen.

In den seltsamen Begegnungsgeschichten von Lissy Pernthaler kommen auf diese Art ein Lorbeerbaum und ein Zitronenbaum nebeneinander zu stehen. Und diese Botanik ist eigentlich nichts Besonderes, denn auch die Menschen mit ihren Hormonen kommen immer wieder nebeneinander zu stehen und machen sich untereinander die nächstbeste Liebesgeschichte aus.

Buch-CoverSeitensprünge führen im Idealfall in Erlebniszonen, zu denen das emotional stabile Establishment oft keinen Zutritt hat. In der Literatur braucht es diese Seitensprünge jedoch, um periphere Raritäten zu entdecken.

Manfred Peters stellt in seinem Reader Literatur aus deutschsprachigen Minderheiten zusammen, dabei verknüpft er Texte aus Belgien, Ungarn und Südtirol.