Buch-CoverWem gehörst denn du? fragt gleich zu Beginn ein lyrischer Geist, so wie in alten Filmen der Tourist das in Tirol am Zaun aufgestellte Mädchen fragt. - Ja wem gehören diese Gedichte und wo gehören sie hin?

Lisa Mayer stellt ihre Gedichte mitten in die Welt des 21. Jahrhunderts, obwohl der Dialekt archaisch anmutet und es auf der beigefügten CD akustisch ziemlich rund geht.

Buch-CoverManchmal ziehen Maler in lichte Gefilde, um den Pinseln endlich jene Leuchtkraft zuzumuten, von der sie zu Hause nicht zu träumen wagen.

Thomas Schafferer hat sich zwischen 1992 und 2006 ein Dutzendmal ins Mediterrane begeben, um den Gedichten einen Wind zu verpassen, den es bei uns sonst nicht gibt.

Buch-CoverWas der Herr Karl sagt, ist Österreich, und Österreich ist folglich Karl. Spätestens seit Helmut Qualtingers grandiosem Monolog "Der Herr Karl" aus dem Jahre 1961 lässt sich Österreich auf die Kurzformel Karl bringen.

Elias Schneitter nennt seine drei Erzählungen über wahnsinnige Österreicher schlicht Karl, denn obwohl die großen Adeligen oft Karl geheißen haben, ist dies der Name des kleinen Mannes, der durchaus zwischendurch etwas trinkt und dadurch allerhand von der Welt mitbekommt nach dem Motto: "Mir macht keiner mehr was vor."

Buch-CoverBei Revolutionären und sonstigen politischen Vorpresch-Aktivisten ist die schlimmste Zeit der Winter. Als "Überwintern der Revolutionäre" wird süffisant jener Zustand bezeichnet, in dem die Akteure auf sich selbst gestellt ein unscheinbares Leben führen müssen.

Norbert Gstrein schickt seine Figuren in den Süden, denn die Winter im Süden sind schrecklich (160) Einmal steigt Marija, eine Frau aus Wien, aus ihrer Ehe aus und überwintert seelisch in Zagreb, der Stadt ihrer Kindheit. Zum anderen ist ein alter National-Haudegen nach dem Weltkrieg nach Argentinien abgehauen und überwintert politisch auf der südlichen Halbkugel.

Buch-CoverWer in der Wühlkiste seiner Familie zu graben beginnt, dessen Ergebnisse münden oft in einer dicken Saga-Schwarte. So sind Thomas Manns Buddenbrooks etwa gleich dick wie Walter Kliers Leutnant Pepi.

Der Autor Walter Klier, dessen Texte immer wieder mit zeitgenössischem Alltagsmaterial unterlegt sind, öffnet also eines Tages ganz im Sinne von Adalbert Stifter die Kiste seines Großvaters und findet darin sauber gebündelt die Feldpost von Leutnant Pepi, der in den ersten Weltkrieg gezogen ist.

Buch-CoverIst das ein Schas! steht am Anfang des neuen Romans von Helmuth Schönauer, der wieder schonungslos die Verhältnisse in Innsbruck und Tirol aufs Korn nimmt. En passant wird  bei einem kurzen Abstecher in die russische Republik Tuwa die Welt der Schamanen und Touristen sarkastisch unter die Lupe genommen.

Im Mittelpunkt des Romans steht Walter Aloh, Bewohner des Mitterwegs und Bibliothekar an der Tiroler Landesbibliothek in Innsbruck. Mit einem teils bissigen und teils wehmütigen, vor allem aber in viel Selbstironie verpackten Humor werden lokale Verhältnisse, Einrichtungen und Politiker gnadenlos bloß gestellt, die das Leben in der Provinz charakterisieren.

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Horst Schreiber hat sich mit seinen Forschungen zur Zeitgeschichte Tirols einen Namen gemacht. Nun legt er ein beeindruckendes Sachbuch für Jugendliche vor.

Nationalsozialismus und Faschismus in Tirol und Südtirol basiert auf fundierter Quellenforschung, ist auf der Höhe des aktuellen Forschungsstandes und besticht (dennoch) durch Verständlichkeit und Lesbarkeit. Schreibers Arbeit richtet sich an Jugendliche ebenso wie an historisch interessierte Erwachsene.

Buch-CoverHilf dir selbst, sonst hilft dir Gott. So in etwa könnte die Grundbotschaft jener beiden Erzählungen lauten, die den Ich-Erzähler an jene Grenze gebracht haben, hinter welcher entweder das Jenseits oder die irdische Verstümmelung warten.

Reinhard Kocznar steckt teils autobiographische Erlebnisse einem Ich-Erzähler in den Holster, und die Erzählungen sind durchaus scharf geladen.

Buch-CoverWahrscheinlich wird niemand wegen eines Librettos in die Oper gehen. Aber wenn das dramaturgische Rückgrat einer solchen Aufführung spannend ist, ist es sicher kein Schaden für das Gesamtkunstwerk.

Alois Schöpf hat einen archaischen Sagenstoff zu einem durchaus modernen Libretto ausgearbeitet.

Buch-CoverEs war im November 2006. - Während die Leser bereits eine Gänsehaut aufstellen, wie sie es für jene Krimis gelernt haben, welche mit einer furchtbar detaillierten Zeitangabe beginnen, ist Entspannung angesagt. Die Autorin hat an diesem markant-gewöhnlichen Datum nämlich einfach bloß beschlossen, ein Buch über ihre Tätigkeit am Brenner zu schreiben.

Der Brenner ist natürlich nicht irgendwer, Wasserscheide, politische Grenze und Ausgangspunkt für so manches literarische Abenteuer ist der Brenner jahrzehntelang der Innbegriff eines Trödlermarktes gewesen.