Der literaturgeschliffene Blick wird hinter der Begriffskette „Ruf-Fall-Ekel“ gleich ein Stück Literaturgeschichte aus den 1940er und 1950er Jahren erkennen. Die kulturpolitische Zeitschrift „Der Ruf“ versammelte rund um Alfred Andersch die verstümmelten Dichter nach dem Zweiten Weltkrieg, „Der Fall“ (1956) von Albert Camus zeigt anhand eines Absturzes des Helden die Zerbrechlichkeit einer Utopie, und Jean-Paul Sartres „Der Ekel“ (1938) gilt überhaupt als das Hauptwerk des Existentialismus.
Martin Kolozs baut in seinen Erzählungen immer darauf, dass der Leser schon einmal längs und quer durch die Literaturgeschichte geritten ist, um die Anspielungen, Verwerfungen und Korrekturen in den Mustern der Helden erschließen zu können. Seine Erzählungen sind oft Folien, die leicht versetzt auf angelesene Vorlagen gesetzt sind, um einen gewissen literarischen 3-D-Effekt zu erreichen.