„Ich kenne einen Jungen in Afrika, der ist elf Jahre alt und lebt in den Hügeln von Shiselweni, wo es schöner ist, als irgendwo sonst auf der Welt, nicht weit von Hlatikulu. Mit seiner Gugu lebt er da und mit Nomphilo, seiner Schwester; und was morgen sein wird oder in einem Jahr, wenn er zwölf Jahre alt ist, danach fragt er nicht.

Wenn wir Berichte über Afrika hören, ist meist von Armut, Hunger und Krankheit die Rede. Kirsten Boie lässt in ihren Erzählungen hinter all diesen anonymen Meldungen die einzelnen Menschen und ihre Schicksale erscheinen.

„Im Handumdrehen hat sich die Zukunft für immer geändert. Die Geschichte der nächsten fünfzehn Jahre – die Geschichte der Zukunft – muss umgeschrieben werden, weil Emma mit der Wahl ihres Zukünftigen nicht einverstanden war. Dabei hat sie die Zukunft nur wegen ein paar Sätzen auf einer Internetseite geändert.“ (151)

Emma Nelson bekommt im Mai 1996 von ihrem geschiedenen Vater einen Computer geschenkt. Im Internet findet sie sich versehentlich auf Facebook wieder, das eigentlich erst ein Jahr später seinen Anfang nehmen wird. Als sie liest, dass sie 31 Jahre alt und unglücklich verheiratet ist, glaubt sie zunächst an einen üblen Scherz.

„Ganz behutsam schob er die Socken weiter, über den Knöchel und ein paar Zentimeter über ihren Fuß. Er starrte. Und starrte. Und streifte die Socken schließlich ganz ab. Ihre Zehen waren aus reinem Glas. Klarem, glattem, glänzenden Glas.“ (90)

Der achtzehnjährige Midas Crook ist ein Einzelgänger, der den Menschen, wenn möglich aus dem Weg geht. Nur wenn er die Welt mit Hilfe seiner Kamera betrachtet, lebt er auf und ist zufrieden. Als er eines Tages dem unbekannten Mädchen Ida Maclaird begegnet, das auf der Insel St Hauda’s Land nach dem aus Japan stammenden Wissenschaftler und Einsiedler Henry Fuwa sucht, nimmt sein eintöniges, einsames Leben einen neuen, merkwürdigen Verlauf.

„Dieses Buch soll Eltern ohne jeden theoretischen Ballast und ganz pragmatisch durch mathematische Grundlagen führen und vermittelt ein breites Wissen. Lösungswege werden einfach und direkt vorgestellt.“ (10)

All jene, die sich nach dem Ende ihrer Schulzeit darauf gefreut haben, nie wieder mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, Trigonometrie, Geometrie oder Algebra geplagt zu werden, erleben manchmal ein böses Erwachen, wenn ihre Kinder in die Schule kommen und sich von ihren Eltern Hilfe in eben genau diesen Bereichen erhoffen.

„Anna erzählte, sie habe gehört, dass in München Tausende von Anti-Nazi-Flugblättern verteilt worden seien. Auf einmal war Peter ganz aufgeregt. „Wäre es nicht toll, aus so was zu machen“? Die halbe Nacht machte er sich darüber Gedanken. So oft hatte er seine Meinung sagen wollen und doch den Mund gehalten.“ (201)

Piotr Bruck ist knapp vierzehn Jahre alt und hat seine beiden Eltern zu Beginn der Russlandoffensive der Deutschen Wehrmacht bei einem Autounfall verloren. Er muss den Bauernhof seiner Eltern nahe der heutigen Ostgrenze Polens verlassen und kommt in ein Waisenhaus im besetzten Warschau, wo er als Kind eines deutschen Vaters von seinen Mitbewohnern nicht gerade mit Wohlwollen behandelt wird.

„Ich war von Dr. Lusardi geschaffen worden und hatte seither sämtliche Befehle befolgt, weil es für mich keinen Grund gab, es nicht zu tun. Auch jetzt tue ich wieder alles, was man mir sagt – ich habe keine andere Wahl -, aber in meinem Kopf arbeitet es. Ich denke darüber nach, wie ich entkommen kann.“ (353)

Rachel Cohns Dystopie spielt in einer unbekannten Zukunft in einer geschlossenen Gesellschaft einer Insel, die zum Vergnügen und zur Erholung für die Reichen und mächtigen der Welt ausgebaut wurde. Die Menschen produzieren Klone, die sie wie Sklaven ausbeuten und wie Tiere verkaufen. Außerhalb der Insel herrschen bereits Aufstände von Klonen, die sich nicht mehr länger unterdrücken und ausbeuten lassen wollen.

„Einigen Menschen gelingt es, sich mit den eigenen Worten zu bezaubern, denn oft genug lebt in einem Menschen bis ins hohe Alter ein kleines Kind. Diese Menschen werden dann Magier. Aber wenn ein Mensch nicht an sich und seine Wunder glaubt, dann wird er nie ein Zauberer.“ (472)

In seinem zweiten Abenteuer begibt sich Trix Solier, der einzige rechtmäßige Schüler des großen Zauberers Radion Sauerampfer und Sohn des Co-Herzogs Rett Solier, in das orientalische Sultanat Samarschan, um den Angriff des "Mineralisierten Propheten" und den zu erwartenden Krieg gegen König Marcel abzuwehren.

„Es gibt die Dinge die gewesen sind, und die Dinge, die noch nicht gewesen sind.“ (7)

Katie D´Amore ist 16 Jahre alt und hat vor acht Monaten ihre Mutter verloren. Gemeinsam mit ihrem Vater, einem Restaurator für alte Gemälde, versucht sie mit dem schmerzlichen Verlust fertig zu werden. Während ihr Vater sich in seine Arbeit als Restaurator stürzt, um sich abzulenken, nimmt Katie einen Ferialjob an und gräbt mit weiteren jungen Kollegen den wunderschönen Park der alten Miss Martine um. Aber irgendetwas scheint nicht mit Miss Martine, dem alten Haus und dem großen Park zu stimmen.

„Man sieht sie in lieblichen Gärten mit ebenso lieblichen Mädchen, blumenbekränzt auf berühmten Wandteppichen und in Märchenbüchern. Aber diese Einhörner gehören der Vergangenheit an, einer Zeit, in der es noch Blumen und Bäume gab, Wiesen und Wasser, vor allem Wasser.“ (5)

Die Geschichte vom Einhorn, das sich auf die Suche nach anderen Einhörnern macht, spielt in einer düsteren Zukunft, in der die Erde durch den Raubbau des Menschen zu einer öden Wüste verkommen ist.

Klaus ist mit seiner Mutter nach Oslo umgezogen, wo sie an seiner neuen Schule als Sozialpädagogin arbeiten wird. Er ist ganz überrascht nicht zwischen Hochhäusern und engen Straßen mit Hinterhof und viel Verkehr gelandet zu sein, sondern in einem Häuschen am Stadtrand, das direkt am Waldesrand steht.

Klaus ist verunsichert und sieht seinem Wechsel an die neue Schule und in eine neue Klasse mit mulmigen Gefühlen entgegen. Als er seine Mutter nach Unterrichtsende an die Schule begleitet, nutzt er die Gelegenheit um sich bereits vor seinem offiziellen Schulstart ein wenig umzusehen. Während er sein zukünftiges Klassenzimmer besucht, beobachtet er aus einem Versteck heraus einen gleichaltrigen Jungen namens Sturla und wird dabei Zeuge eines bedrohlichen Gesprächs mit einem Erwachsenen.