Ähnlich dem politischen Adel, dessen Hauptaufgabe darin besteht, untereinander zu heiraten und geheimnisvolle Feste auszurichten, die von einer Kronen-Presse begleitet werden, gibt es auch einen literarischen Adel. Seine Aufgabe besteht in der internationalen Vernetzung, dem Abklappern diverser Lehrstühle und der Weitergabe von Insider-Namen an Verlage quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Tomas Venclova ist vielleicht so ein Literatur-Adeliger, seine Leistung ist überschaubar, 240 Gedichte und drei Stadtführer über Vilnius, aber sein Herumflippen zwischen Vilnius, Moskau und Berkley ist sehenswert. Sein Lebensmotto ist das angenehme Exil.