Katherine Paterson, Die Brücke nach Terabithia
Was heißt es, einen Menschen zu verlieren, den man liebt. Diese Grenzfrage stellt sich nicht nur für Erwachsene sondern auch Kinder werden mitunter radikal mit der Frage nach dem Tod konfrontiert.
Der zehnjährige Jesse Aarons träumt nur mehr davon der schnellste Läufer an seiner Schule zu werden. Kurz bevor er sein Ziel erreichen kann, wird er aber von Leslie, die neu an die Schule gekommen ist, im Wettlauf geschlagen.
Das war der Tag, an der er Sieger hätte werden sollen - der beste Läufer der vierten und fünften Klasse. Und nun hatte er nicht mal den ersten Durchgang geschafft. (49)
Aus anfänglichem Zorn und Abneigung gegen Leslie entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Nachbarkindern, die in einem Wald, auf der anderen Seite eines kleinen Flusses, ihr Fantasiekönigreich Terabithia errichten, wo sie als König und Königin die aufregendsten Abenteuer zu bestehen haben.
Leslie und Jess kommen aus Familien die unterschiedlicher nicht sein können. Leslies Eltern sind wohlhabende Schriftsteller, für die Bücher und Fantasie zum Alltag gehören. Die Eltern von Jess plagen ständige Geldsorgen und zeigen wenig Interesse für sein zeichnerisches Talent. Leslie eröffnet Jess eine Welt der Gedanken und Abenteuer, die ihm bislang fremd war und die ihn aus seiner Isolation befreit.
Als Leslie eines Tages überraschend stirbt, bricht für Jess eine Welt zusammen. Verweigerung, Zorn, Wut, Selbstvorwürfe und die Furcht vor dem, was nach dem Tod kommt stellen ihn auf eine harte Probe, die er nur mit Hilfe anderer bestehen kann.
Die Brücke nach Terabithia gehört zu jenen seltenen Büchern, die einen in ihren Bann ziehen und mitfühlen und mitleiden lassen. Obwohl Katherine Patersons Roman bereits 1977 unter dem Titel Bridge to Terabithia" erstmals veröffentlicht worden ist, haben sowohl die Handlung als auch ihre Protagonisten nichts an Aktualität eingebüßt. Der Roman wirft die Frage nach dem Tod ebenso auf, wie die Fragen nach dem "Wer bin ich?", "Wer will ich sein?" oder "Wer sind die anderen?"
Die Brücke nach Terabithia berührt ohne aufdringlich zu sein, den Kern der menschlichen Existenz und thematisiert die Einsamkeit, das Alleinsein aber auch das Wesen der Freundschaft, die Bedeutung der Fantasie, die Wirklichkeit hinter dem Schein und den schwierigen Umgang mit Verlust und Tod. Das Buch sollte in keiner Bibliothek fehlen.
Katherine Paterson, Die Brücke nach Terabithia. Übers. Vanessa Walder, ab 9 Jahren
Ravensburg: Ravensburger Buchverlag 2009, 224 Seiten, 7,15 EUR, ISBN 978-3-473-52401-3
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Materialien zur Unterrichtspraxis: Die Brücke nach Terabithia
Das Buch "Die Brücke nach Terabithia" ist unter dem gleichnamigen Titel verfilmt worden und 2007 auch in den deutschsprachigen Kinos aufgeführt worden. Für das Buch sind auch "Materialien zur Unterrichtspraxis" erschienen, in denen anhand von 10 Aufgabenstellungen der Roman "Die Brücke nach Terabithia" im Unterricht erarbeitet werden kann.
Die Aufgaben sind so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler immer tiefer in die Themen des Romans eindringen und sich mit diesen persönlich auseinander setzen können. Zu den Aufgabenstellungen gibt es auch Lösungsblätter, die den Lehrenden helfen sollen die Ergebnisse zu kontrollieren aber auch den SchülerInnen bei der Selbstkontrolle zur Verfügung gestellt werden können.
Birgitta Reddig-Korn (Hrsg.), Materialien zur Unterrichtspraxis: Katherine Paterson: Die Brücke nach Terabithia.
Ravensburg: Ravensburger Buchverlag 2009, 26 Seiten, 5,09 EUR, ISBN 978-3-473-98082-6
Weiterführende Links:
Ravensburger Buchverlag: Katherine Paterson, Die Brücke nach Terabithia
Wikipedia: Katherine Paterson
Birgitta Reddig-Korn (Hrsg.), Materialien zur Unterrichtspraxis Katherine Paterson: Die Brücke nach Terabithia
Andreas Markt-Huter, 03-11-2009