Ermanno Libenzi, Robin bei den Piraten

Buch-Cover

Manch einer hat vielleicht als Kind schon einmal davon geträumt unter Piraten zu sein und die Weiten der Ozeane zu durchkreuzen.

Ermanno Libenzi erzählt die Geschichte des Jungen Robin, der mit seinem Großvater Tobias hoch oben an der Felsenküste in einem Leuchtturm lebte. Und auch wenn der Leuchtturm nicht wirklich funktionierte, war er bei den Seeleuten weit und breit bekannt.

Aber die Seeleute wussten, wo der Leuchtturm stand. Wenn sie nachts vorbeifuhren, zeigten sie mit dem Finger in die Dunkelheit und sagten: "Da hinten, wo man nichts sieht, da steht Robins Leuchtturm." Und sie fuhren ruhig und gewarnt vorbei. (5)

An einem Frühlingstag segelt ein englisches Kriegsschiff in den Hafen von Porto Bello, stürmten das Dorf und nahmen alle Männer und auch Robin als Matrosen mit aufs Schiff. Dort muss er lernen auf den höchsten Mast zu klettern, um Ausschau zu halten, bis ihm eines Tages die Flucht auf ein verlassenes Schiff gelingt, das die englischen Matrosen für ein Geisterschiff halten.

Robin genießt die Zeit alleine auf dem Schiff und trifft sogar auf Moby Dick den weißen Wal, der wieder einmal von Kapitän Ahab gejagt wird, den er in die falsche Richtung weiter schickt. Robin zieht mit Moby Dick weiter, bis er schließlich zur Schildkröteninsel gelangt, die von streitsüchtigen Piraten bewohnt wird. Käpt"n Hook beschließt den Jungen als Piratenlehrling mit auf sein Schiff zu nehmen, eine willkommene Gelegenheit für Robin, um wieder nach Hause zu kommen.

In der Zeitung "Seeräubernachrichten" lesen sie von einer spanischen Galeone, "die mit süßen Bienen an Bord" unterwegs nach Trinidad war. Als die Piraten süße Bienen lasen, dachten die Männer gleich an junge Mädchen und machten sich sofort daran, die Galeone zu überfallen. Da Piraten aber wirklich nicht die besten Leser sind, müssen sie entdecken, dass das Schiff nicht "süßen Bienen" sondern in Wirklichkeit mit "süße Birnen" voll beladen war. Schließlich geraten alle in einen schrecklichen Sturm und landen auf einer einsamen Insel, wo sie auf Robinson Crusoe und seinen treuen Freitag treffen.

Auf seinem weiteren abenteuerlichen Weg trifft Robin noch auf Käpt"n Nemo und sein Unterseeboot Nautilus, und andere illustre Gestalten, bis er schließlich mit Hilfe merkwürdiger Luftschiffe wieder nach Hause kommt.

Ermanno Libenzis Abenteuergeschichte "Robin bei den Piraten" ist ein kleines Feuerwerk der Fantasie, in der zahlreiche Figuren der Weltliteratur die Handlung kreuzen. Mittendrein ein immer lächelnder, zuversichtlicher und fröhlicher Junge, der nur durch Zufall in ein großes Piratenabenteuer gestoßen wird.

Hervorragend untermalt wird die Geschichte vom Illustrator Adelchi Galloni, der die einzelnen Bilder mit vielen Details versehen hat, welche die jungen Leserinnen und Leser zum Entdecken einlädt. Die sehr kleine Schriftgröße macht das Buch aber vor allem zum Vorlesen durch Erwachsene geeignet, was durch die schönen Illustrationen unterstrichen wird. Auf alle Fälle bietet "Robin bei den Piraten" sowohl Kindern als auch Erwachsenen einen lustigen und unterhaltsamen Lesespaß.

Ermanno Libenzi, Robin bei den Piraten. Ill.v. Adelchi Galloni, Übers. v. Claudia Steinitz, ab 6 Jahren
Zürich: Atlantis-Verlag 2010, 64 Seiten, 16,40 EUR, ISBN 978-3-7152-0603-5

 

Weiterführende Links:
Atlantis-Verlag: Ermanno Libenzi, Robin bei den Piraten

 

Andreas Markt-Huter, 10-02-2011

 

 

Bibliographie

AutorIn

Ermanno Libenzi

Buchtitel

Robin bei den Piraten

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2010

Verlag

Atlantis-Verlag

Illustration

Adelchi Galloni

Übersetzung

Claudia Steinitz

Seitenzahl

64

Preis in EUR

16,40

ISBN

978-3-7152-0603-5

Lesealter

Altersangabe Verlag

6

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Ermanno Libenzi wurde in Mailand, studierte Literatur und Pädagogik und hat einerseits als Journalist und Herausgeber gearbeitet und anderseits für Kinder und Jugendliche geschrieben. Seine Geschichten enthalten immer auch historische und naturwissenschaftliche Fakten.