Erich Weidinger (Hg.), Schneller als die Angst

„Ich musste an Opa denken. „Ein guter Tag fängt morgens an“, hatte er immer gesagt, wenn er mit mir zum Angeln ging. Früher, als er noch nicht im Pflegeheim wohnte, als er noch wusste, wer er war und für jede Gelegenheit ein passendes Sprichwort parat hatte.“ (6)

Neun Kurzkrimis mit zum Teil überraschendem Ausgang von neun österreichischen Autorinnen und Autoren mit jugendlichen Themen und Geschichten, sei es nun Mobbing durch andere Schülerinnen und Schüler oder das tragische Ende in einem Schönheitswettbewerb.

Lena Avanzinis „Der Katastrophentag“ handelt von einem jugendlichen Schüler, der von einer terrorisierenden Schulclique zu monatlichen Schutzzahlungen gezwungen wird. Als er diese eines Tages nicht bezahlen kann, besucht ihn die Clique bei sich zu Hause. Die Sprichwörter seines Großvaters helfen ihm dabei, sich gegen die Clique durchzusetzen.

In Anni Bürkls Kurzkrimi „(K)eine Verbindung“ stehen sich die zwei Teilnehmerinnen einer Klasse an einem Schönheitswettbewerb mit Argwohn gegenüber. Hanna gibt sich selbst kaum eine Chance gegen die selbstbewusste natürliche Schönheit Renis bis diese plötzlich ermordet aufgefunden wird.

Herbert Dutzlers Geschichte „Zeig’s uns!“ handelt von Paul, der von seinen randalierenden Skaterkollegen Erik und Seb gezwungen wird, das Verdeck eines Cabriolets zu zerschneiden. Als Erik und Seb ihn allein zum Sündenbock machen, wird Paul von der Polizei abgeholt. Er soll der Besitzerin des Autos gegenübertreten.

Lizl Steins und Georg Koyteks Kurzgeschichte „Die Sklavenkinder von Sansibar“ spielt am Indischen Ozean. Ana und Simon fahren als blinde Passagiere einer Dau, nachdem sie von ihrem Onkel Jack in Daressalam zurückgelassen worden sind.

Beate Maxians Erzählung „Diamantenzug“ spielt im Intercity von St. Anton am Arlberg nach Wien. Die beiden 14 jährigen Teenager Verena und Paula wollen Paulas Schwester Vicky in Wien besuchen, als plötzlich ein Fremder in ihr Abteil stürzt und ihnen ein Schmuckkästchens in die Hände drückt, das sie bis Wien verstecken sollen. Wenn er es nicht abhole, sollten sie das Kästchen der Polizei übergeben.

„Action ohne Dr. No“ von Erich Weidinger beginnt mit dem Tod von Tobias‘ Dackel „Dr. No“, der genau an Tobias‘ 12 Geburtstag einfach nicht mehr aufgewacht war. Zwei Wochen später erfährt er von seinen Eltern, dass sie sich scheiden lassen würden. Ein Jahr später erhält er von seinem Vater ein langersehntes BMX-Bike. Bei einer in die stillgelegte Ziegelfabrik entdeckt er einen Mann, der am Boden liegt. Und plötzlich wird auf ihn geschossen.

Jutta Siorpaes Kurzkrimi „Liebe macht blind“ handelt von Sara, die alles andere als begeistert an einer Schulskiwoche in Tirol teilnimmt. Als auch noch ihre beste Freundin Jenni, mit einer Ausrede zu Hause bleibt, ist Sara vollends enttäuscht. Als ihre heimliche Liebe Max sie zum Kino und einen anschließenden Besuch in einer Bar einlädt ist Sara überglücklich, bis sie plötzlich Jenni zu sehen glaubt.

Die Geschichte „Blitzschnelle Entscheidungen“ von Leo Zimnitz und Erich Weidinger beginnt mit einer Fahndung nach einem „Freigänger“, einem Strafgefangenen der nicht wie gefordert wieder in die Strafanstalt zurückgekehrt ist und der sich mit einem Unbekannten in einer Frühstückspension aufhalten soll.

Der abschließende Kurzkrimi „In letzter Sekunde“ von Ernst Schmid erzählt von Christoph der durch seinen Einsatz und Mut eine ältere Dame, die Opfer eines Überfalls geworden ist, retten kann. Als er mit seinen beiden Freunden die Täterin bis zu einem Friedhof verfolgt, geraten die drei in große Schwierigkeiten.

Die überaus unterhaltsame Kurzkrimi-Sammlung verspricht Spannung von der ersten bis zu letzten Seite und kann jugendlichen Leserinnen und Lesern gerne weiter empfohlen werden.

Erich Weidinger (Hg.), Schneller als die Angst. 9 rasante Kurz-Krimis, Autoren:
Lena Avanzini / Anni Bürkl / Beate Maxian / Erich Weidinger u.a., ab 12 Jahren
Innsbruck: Obelisk Verlag 2013, 144 Seiten, 12,95 €, ISBN 978-3-85197-706-6

 

Weiterführende Links:
Obelisk Verlag
Homepage: Erich Weidinger (Hg.), Schneller als die Angst

 

Andreas Markt-Huter, 11-08-2014

Bibliographie

AutorIn

Lena Avanzini / Anni Bürkl / Beate Maxian / Erich Weidinger u.a.

Buchtitel

Schneller als die Angst. 9 rasante Kurz-Krimis

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Obelisk Verlag

Herausgeber

Erich Weidinger

Seitenzahl

144

Preis in EUR

12,95

ISBN

978-3-85197-706-6

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Erich Weidinger ist am Attersee aufgewachsen und arbeitete nach einer Friseurlehre und einer pädagogischen Ausbildung mit gehörlosen und schwerhörigen Kindern und Jugendlichen. Nach einer Buchhändlerlehre begann er selbst mit dem Schreiben.