Brigitte Weninger, Das große Buch von Pauli

„An einem hellen Sommertag kam Pauli zu Mama Kaninchen und jammerte: »Mir ist sooo schlecht!« »Oje«, sagte Mama besorgt. »Hast du etwas Verdorbenes gegessen?« Pauli dachte nach. Nein, bestimmt nicht! Er hatte bloß alle Brombeeren weggenascht, bevor jemand anderes die Hecke entdeckte.“ (36)

Fünf Pauli Geschichten der bekannten Tiroler Kinderbuchautorin Brigitte Weninger in einem Buch lassen die jungen Leserinnen und Leser am Alltag des liebenswerten kleinen Hasen teilnehmen und viele größere und kleinere Probleme miterleben, die sie selbst vielleicht schon auf die eine oder andere Weise betroffen haben.

In der ersten Geschichte „Ein Geschwisterchen für Pauli“ muss sich Pauli mit der Tatsache auseinandersetzen, dass die Familie größer werden wird. Während sich seine anderen Geschwister freuen und ihre Wünsche und Erwartungen kundtun, weiß Pauli nicht so recht, was er von dem Gedanken an ein Baby halten soll.

Er dachte: „Wozu brauchen wir denn noch ein Baby? Es gibt schon jetzt genug Geschwister, mit denen ich teilen muss! (15)

Er beschließt seinen Freund Edi zu fragen, wie das so ist, mit einem Baby. Dieser verunsichert Pauli aber nur noch mehr. Als Pauli angsterfüllt nach Hause rennt, ist das Baby schon da und alles wird ganz anders als befürchtet.

In der Geschichte „Gute Besserung Pauli“ hat Pauli zu viele Brombeeren genascht, dass ihm ganz übel geworden ist. Daraufhin droht der Besuch der Familie bei der Großtante, die extra eine Brombeertorte gebacken hat auszufallen. Glücklicherweise beschließen seine Freunde bei ihm zu bleiben, während die Familie die Großtante besucht. Einzige Bedingung: Pauli muss im Bett bleiben. Aber Mama hat nicht gesagt, wo das Bett stehen muss.

In „Streit mit Edi“ geraten sich Pauli uns sein Freund Edi beim Bauen eines kleinen Staudamms in die Haare. Nach einer Rauferei gehen die beiden wütend auseinander und Pauli beschließt Edi nie mehr sehen zu wollen. Als niemand Zeit hat mit ihm zu spielen, geht Pauli alleine zum Bach, wo er auf Edi trifft.

In der vierten Geschichte „Wo ist Nickel?“ verliert Pauli sein Stoffkaninchen. Verzweifelt macht er sich im Freien auf die Suche nach seinem Kuscheltier, aber ohne Erfolg. Seine Geschwister sorgen sich rührend um den betrübten Pauli und die ganze Familie macht sich am nächsten Morgen auf die Suche nach Nickel, dem Stoffkaninchen.

In „Hilfe, ein Gespenst“ gehen Mama und Papa eines Abends alleine aus. Die Hasenkinder freuen sich, endlich einmal alleine zu Hause zu sein. Gleich geht alles drunter und drüber. Als die Kinder endlich zu Bett gegangen sind, glaubt die kleine Lina plötzlich ein Gespenst am Fenster vorbeifliegen zu sehen. Auch Pauli und seine anderen Geschwister werden wach und versuchen das vermeintliche Gespenst fernzuhalten.

Die wunderschöne Sammlung bietet fünf überaus lesenswerte Pauli Geschichten aus den Jahren 1996 – 2005. Mit viel Einfühlungsvermögen in die kindliche Erlebniswelt thematisiert Brigitte Weninger unterschiedliche Gedanken und Sorgen von Kindern, die sie mit viel Humor und leicht verständlich auflöst.

Ein überaus empfehlenswertes Buch das schöne gemeinsame Lesestunden und anregende Diskussionen garantiert.

Brigitte Weninger, Das große Buch von Pauli. Ill. v. Eve Tharlet, ab 4 Jahren
Zürich: Nord Süd Verlag 2016, 144 Seiten, 17,50 €, ISBN 978-3-314-10328-5

 

Weiterführende Links:
Nord Süd Verlag: Brigitte Weninger, Das große Buch von Pauli
Wikipedia: Brigitte Weninger
Homepage: Eve Tharlet

 

Andreas Markt-Huter, 07-09-2016

Bibliographie

AutorIn

Brigitte Weninger

Buchtitel

Das große Buch von Pauli

Erscheinungsort

Zürich

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Nord Süd Verlag

Illustration

Eve Tharlet

Seitenzahl

144

Preis in EUR

17,50

ISBN

978-3-314-10328-5

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Brigitte Weninger wurde in Kufstein geboren und arbeitete zwanzig Jahre als Kleinkind-Pädagogin, bevor sie 1999 den Sprung in die Selbständigkeit wagte.

Eve Tharlet wurde in Frankreich geboren und ist in Deutschland aufgewachsen. Sie studierte an der Ecole supérieur des arts décoratifs in Straßburg. Seit 1981 illustriert Eve Tharlet Bücher, für die sie viele Auszeichnungen erhalten hat.