Der 1943 geborene Hans-Henning Scharsach war langjähriger Leiter des Auslandssressorts von Kurier und News. Seit seiner Pensionierung ist er vorwiegend als Autor tätig. Zu seinen Büchern zählen Bestseller wie "Haiders Kampf", "Europas Populisten", "Die Ärzte der Nazis" oder "Strache - im braunen Sumpf".

Vor allen Dingen war Scharsach auch politisch tätig: er organisierte 1993 das Lichtermeer für mehr Solidarität, gegen Rassismus und Ausgrenzung mit. Lange Jahre trat er als Organisator und Mitveranstalter von zahlreichen Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nazi-Terrors in Erscheinung. Außerdem unterstützte er das Frauenvolksbegehren und hielt die Trauerrede für Marcus Omofuma, einen im Zuge seiner Abschiebung verstorbenen nigerianischen Asylwerber.

„Ohne das Gespräch mit der Antike, das die Kultur der Renaissance – Thema unserer Darstellung – zum Zentrum hat, wären diese Umbrüche undenkbar gewesen. Ohne die Möglichkeit, miteinander und gegeneinander zu reden, kritisch zu diskutieren, öffentlich zu räsonieren, wäre weder die Demokratie entstanden, noch jene Fülle technischer Neuerung und wissenschaftlicher Erkenntnisse hervorgebracht worden, die unsere Zeit prägen, im guten wie im schlechten.“ (17)

Im Mittelpunkt der Möglichkeiten und der Bedeutung der Renaissance wird die Kunst der Konversation und damit das „Prinzip Streit“ gestellt, womit die Offenheit der Diskussion für Irrtümer, gegensätzliche Meinungen und Infragestellung der eigenen Standpunkte gemeint ist. Ihre Wurzeln hat diese Kultur der Denkform in der Antike, die über zahlreiche Umwege und Vermittlungen ihren Weg wieder zurück nach Europa gefunden hat, von wo aus sie ihren rasanten Siegeszug über die Welt aufnehmen wird.

Keine literarische Form ist letztlich so offen und unbegrenzbar wie die Biographie, weil offensichtlich ein Lebenslauf größer ist als jede literarische Form.

Bernd Schuchter ist bei Recherchen über den Dreißigjährigen Krieg, der ja auch nach vierhundert Jahren dreißig Jahre lang täglich ein Jubiläum liefert, auf den Kupferstecher Jacques Callot gestoßen, der vor allem mit seiner Darstellung der „Belagerung von Breda“ in Kennerkreisen ein Begriff ist.

Bei Kräutern denkt man sofort an etwas Wertvolles, Wahrhaftiges und Wohltuendes, und trotz der Üppigkeit, mit der sie einem entgegentreten, muss man ihnen schon beim ersten Anblick maßvoll begegnen. Das Maß der Kräuter sind Drei-Finger-voll, eine Handvoll und ein Bund Kräuter.

Die drei Haupt-Expertinnen Astrid Schönweger, Irene Hager und Alice Hönigschmid wissen, dass die Welt der Kräuter fast genauso groß ist wie die sogenannte große Welt, denn selbst an den kleinsten Vegetationsritzen vermögen Kräuter noch zu gedeihen. Das nützliche Wissen über diese Welt wird daher von gut fünfzig Frauen zusammengetragen, die im hinteren Drittel des Buches zu Wort kommen.

„Anstatt die Vielfalt mit starren Definitionen in ein Raster zu pressen oder krampfhaft eine große kulturgeschichtliche Linie zu ziehen, wie manche frühere Historiker der Aufklärung es versucht haben, entscheidet sich dieses Buch für ein Mosaik der Ideen, Ereignisse und Gestalten.“ (12)

Mit der Aufklärung erfolgte eine tiefgreifende Umgestaltung der europäischen Gesellschaften, die sich sukzessive von der Bevormundung durch die Religion befreien konnte und nicht mehr das Dogma, sondern allein die Vernunft als Richtschnur und Grenze des wissenschaftlichen und philosophischen Denkens zu akzeptieren bereit war.

Das ist ja das Geheimnis am Essay, dass Autorin, Stoff und Publikum nichts falsch machen können. Die Fügung „Cosi fan tutte“ ist das ideale Motto jeglichen Essays.

Theodore Bauer kämpft zu Beginn ihrer Mozart-Überlegungen noch mit dem Zweifel, ob sie als junge Künstlerin frech auf Mozart zugehen dürfe, dann aber kommt sie zur Ermunterung, dass Mozart-Opern das Freche im Umgang und in der Rezeption geradezu herausforderten.

Eher gehen einem bei Österreich die Seufzer aus, als dass einem der Stoff ausginge. Eines muss man Österreich nämlich lassen, es liefert literarischen Stoff wie kaum ein anderes Land auf der Welt.

Armin Thurnher zwinkert bei jedem Österreich Buch mit den Augen und hofft, dass es das letzte Buch gewesen ist, doch dann bricht etwas aus, wie die Unmöglichkeit einen Bundespräsidenten zu wählen, und der Stoff weht schon wieder beim Schreib-Fenster herein. Vielleicht ist dieses Buch das letzte, weil er verspricht, noch ein paar zu schreiben.

Erzählungen aus Mitgliedsländern der EU werden oft als Reiseführer geschmückt, damit möglichst viel Tourismus entsteht, oder als Erfolgsgeschichte der Wirtschaft dargestellt, indem zu diversen Exportleistungen passende Gesichter präsentiert werden.

Markus Inama erzählt auch eine Geschichte aus der EU. Und auch seine Geschichte aus Bulgarien ist erfolgreich, wenn man sich das Konzept des Sozialprojektes Concordia zu Gemüte führt: „Wir feiern zwischendurch auch unsere Niederlagen!“

„»Religion im Faktencheck« möchte sich der Herausforderung stellen, die Plausibilität der Gotteshypothese und weiterer zentraler Grundlagen von Religionen umfassend, effizient und fair zu beleuchten.“ (18)

Schien die Bedeutung von Religion im ausgehenden 20. Jahrhundert stetig rückläufig zu sein, zeichnet sich im neuen Jahrtausend wieder ein Aufschwung des Religiösen abzuzeichnen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dieser Wahrnehmung vor allem um ein „europäisches“ Phänomen gehandelt hat, während weltweit, die Bedeutung der Religionen und besonders ihre fundamentalistischen Ausprägungen zugenommen haben. Ein Grund mehr die Grundlagen von Religionen, die Vorstellung von Gott oder Göttern und ihre Lehren, genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Führer muss braver sein als das Land, durch das er führt! - Nach dieser Tourismus-Vorgabe erscheinen in Tourismus-Ländern regelmäßig Führer, die eine brave Geschichte fortschreiben und mit dem Hauben-Koch des aktuellen Jahres beenden.

Bernd Schuchter hat unter dieser Vorgabe die „Gebrauchsanweisung für Tirol“ verfasst. Zusätzlichen Druck macht ihm dabei Reinhold Messner, der vor Jahren im gleichen Verlag die Gebrauchsanweisung für Südtirol geschrieben hat.