paul schreyer, die angst der eliten„Quer durch die Geschichte zieht sich der Streit, wer in der Gesellschaft das Sagen haben soll. Ob in Antike, Mittelalter, 20. Jahrhundert oder heute: Immer wieder aufs Neue stellt sich die Frage nach der Macht im Staate und die nach der Gerechtigkeit. Sollen die Reichen, die »Experten«, die »Klugen« entscheiden – oder soll die Politik tatsächlich von allen bestimmt werden?“

In der öffentlichen Meinung geht die größte Gefahr für die Demokratie von den „populistischen Vereinfachern“ aus. Paul Schreyer zeigt auf, wie die Machtstrukturen in der Demokratie bzw. die Mitsprache des Volkes als Souverän von den Banken, Investoren und ihren Interessenvertretern in den öffentlichen Institutionen kontrolliert und gelenkt wird und die Politik damit nur mehr den Interessen der Reichen und Mächtigen dient.

Aram Mattioli, verlorene welten„Die beinahe vollständige Ausrottung der First People gehört zu den zentralen Vorgängen der amerikanischen Geschichte. Zusammen mit dem Kollaps der indianischen Kulturen in Mittel- und Südamerika zählt sie zu den großen Menschheitskatastrophen vor dem 20. Jahrhundert. Das Ausmaß der Zerstörung lässt sich kaum in Worte fassen und auch durch nackte Zahlen nur andeuten ...“ (15)

Die Geschichte der Indianer Nordamerikas zwischen 1700 und 1900 spiegelt ein Bild der physischen und kulturellen Zerstörung der indigenen Bevölkerung Nordamerikas, das in seinem Ausmaß und seiner Wirkung einem Genozid gleichkommt und dem das Überlegenheitsgefühl weißer Europäer zugrunde liegt, das häufig in direkten Rassismus und Indianerhass ausschlagen ist.

Michael Körner, Lernzielkontrollen„Der wesentliche Nutzen wird vor allem in der diagnostischen Auswertung liegen. Was ist beim Schüler vom vorher behandelten Stoff hängen geblieben, wer benötigt noch Hilfe oder wer hat noch Förderbedarf. Diese Fragen können durch den Einsatz der Kontrollen schnell beantwortet werden.“ (5)

Die Lernzielkontrollen orientieren sich an den zentralen Kernthemen der Geschichte, wobei der Schwerpunkt in der jüngeren Geschichte auf der Geschichte Deutschlands liegt. Dabei werden zu den jeweiligen Inhalten Lernzielkontrollen jeweils für zwei unterschiedliche Anforderungsniveaus angeboten und berücksichtigen dadurch unterschiedliche Alters- und Leistungsniveaus der Schülerinnen und Schüler.

andreas gottlieb hempel, weinbauDie beiden wichtigsten Kulturtätigkeiten Südtirols sind nach allgemeiner Lesart die Kultivierung von Wein und das Bauen in der Landschaft.

Andreas Gottlieb Hempel zieht diese beiden Kulturwörter zu dem griffigen WeinBau zusammen, das tatsächlich den Bildband zu einem idealen Einstieg in die Welt Südtirols macht. Die Einteilung des Themas ist vino-geographisch logisch: Vinschgau, Meraner Land, Etschtal / Bozen und Überetsch / Unterland / Eisacktal.

Titelbild: Kirsten Rüther,Afrika genauer betrachtet„Über den Schritt, Altbekanntes und Wohlvertrautes zu wiederholen und neu zuzuspitzen, soll dieses Buch hinausgehen. In erster Linie sollen womöglich vage geläufigen Themengegenständen, die unter das große Etikett »Afrika« fallen, mehr Dimensionen hinzugefügt werden.“ (10)

Die Berichterstattung über Afrika während der vergangenen Jahrzehnten hat das Bild eines Kontinentes verfestigt, das mit Dürre, Hungersnot, Bürgerkrieg und Flüchtlingskrise assoziiert wird, wo es mitunter schwerfällt, sich Menschen und Gesellschaften in ihrem Alltagsleben vorzustellen. Die Afrikawissenschaftlerin Kirsten Rüther unternimmt den spannenden Versuch afrikanischen Alltag jenseits der bekannten Stereotype zu skizzieren.

Titelbild: Heiner Flassbeck, Gescheiterte Globalisierung„Die Kritik an der Globalisierung ist scheinbar umfassend, aber sie ist zugleich unkonkret und unstrukturiert, weil bei allen unterschiedlichen Blickrichtungen und ganz unterschiedlicher Kritik praktisch nie infrage gestellt wird, dass der freie Handel Gutes tut. Die Globalisierung, sagte etwa Peter Bofinger, schade zwar dem Einzelnen, nütze aber den Nationen.“ (15)

Nachdem mit dem Ende des Kalten Krieges und der Spaltung der Welt in kapitalistischen Westen und kommunistischen Osten ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde, schien einem friedlichen Zusammenleben und einer globalen Kooperation der Länder nichts mehr im Wege zu stehen. Doch weder nationale Politik noch globale Kooperation wissen seit dieser Zeit der schrankenlosen dynamischen Liberalisierung der Märkte etwas entgegenzusetzen.

Titelbild: Katharina Mahrenholtz, Schriftstellerinnen!Ein Titel mit einem starken Gender-Ausrufzeichen macht sofort nachdenklich, warum da etwas mit der Genderei noch nicht stimmt. Schriftstellerinnen kann ein Befehl sein, mit dem jemand in der Bibliothek egal was will, Hauptsache Schriftstellerinnen! Es kann aber auch eine Verzückung darstellen: Wohin man schaut, alles Schriftstellerinnen!

Katharina Mahrenholtz stellt eine über Jahrhunderte und Kontinente ausgreifende Literaturgeschichte des weiblichen Schreibens vor.

launay_mathematik.jpg„«Ich bin Mathematiker.»  «Oh, in Mathe war ich immer eine Niete!»  «Ach wirklich? Trotzdem schien sie das, was ich gerade erzählt habe, zu interessieren.»  «Ja, aber das ist keine richtige Mathematik …. Das kann man noch verstehen.» Nanu! Das hatte ich noch nie gehört: Die Mathematik wäre also, per definitionem, eine Disziplin, die man nicht verstehen kann?“ (S. 7)

Mickaël Launay liebt es, den Menschen die Scheu vor der Mathematik zu nehmen und ihnen die Faszination von Zahlen und geometrischen Formen näherzubringen. Manchmal stellt er an den ungewöhnlichsten Orten, wie z.B. auf einem Sommermarkt zwischen einem Stand mit Handyzubehör und einem Stand für Hennatattoos und afrikanischen Haarflechten seinen eigenen Mathematikstand zu eröffnen.

titelbild: Charlie English, Die Bücherschmuggler von TimbuktuLesenden Patrioten drückt es heute noch das Wasser in die Augen, wenn sie sich daran erinnern, wie beim Brand der Wiener Hofburg 1992 die Feuerwehr im einen Abschnitt gelöscht und die Polizei im anderen Sektor wertvolle Bücher gerettet hat. In einer Bücherkette des Volkes werden die nationalen Schätze gerettet, obwohl niemand vor und nach dem Brand in diesen Büchern gelesen hat.

Bücher können die Seele und das Geheimnis einer Stadt sein, wie es das sagenumwobene Timbuktu beweist. Über diese Stadt in Mali steht in jedem Reiseführer, dass es sie zweimal gibt, einmal als realen Ort und einmal als Mythos von Schriften.

titelbild: Armin Zöggeler, Mein Leben im EiskanalWenn man im Netz die einsamen Gegenden nördlich des Polarkreises durchstreift, trifft man unter der Adelsbezeichnung „Persönlichkeiten“ auf Eishockeyspieler, Biathleten, Schispringer und Rodler. Umso erstaunlicher ist also die kulturelle Vorgabe, dass man in Südtirol durch Rodeln eine Persönlichkeit werden kann.

Armin Zöggeler lebt als Kind idyllisch am Bauernhof in Völlan, ein paar seiner Freunde rodeln schon, aber er ist zu jung, um bei einem Wettbewerb mitmachen zu können. Später verletzt sich jemand, man sinniert, wer einspringen könnte, und kommt auf Armin. Der ist sau-schnell und ein solches Naturtalent, dass er auch in einen künstlichen Eiskanal passt.