„Ich heiße Ella. Ich gehe immer nur in die zweite Klasse, aber das macht nichts, weil wir einen sehr netten Lehrer haben und eine unheimlich nette Klasse sind. Oder jedenfalls waren wir’s. In letzter Zeit ist es nämlich ein bisschen weniger nett bei uns.“ (5)

Dass die Stimmung in der Klasse im Augenblick nicht so gut ist, liegt daran, dass Mika zurzeit ganz besonders schmollt. Mika ist nämlich der größte Batman-Fan der Welt und steht vor einem großen Problem. „Es gibt ein geheimes Batman-Treffen, und meine Mutter lässt mich nicht hin“. (5)

„Digby marschierte auf die Sprechstundenhilfe zu. »Guten Tag. Meine Freundin und ich wollen Sex haben und möchten uns bei Dr. Schell über Verhütungsmethoden informieren.« Ich wäre fast gestorben. Der Blick der Sprechstundenhilfe erinnerte mich an den meiner Oma, als sie ihren Nachbarn einen Schmutzfink genannt hatte, weil er in ihre Hortensien gepinkelt hatte.“ (40)

Die sechzehnjährige Zoe Webster zieht nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter von Brooklyn in den New Yorker Vorort River Hights, wo vor einiger Zeit das Verschwinden der Highschool Schülerin Marina Jane Miller für Aufsehen gesorgt hat. Zoe fühlt sich zunächst an der River Hights Higschool ziemlich verloren und hat Schwierigkeiten Anschluss zu finden, bis plötzlich der gleichaltrige Philip Digby auftaucht und sie mit seinen detektivischen Nachforschungen und verrückten Ideen aus ihrer Bahn wirft.

„Das ist Räuber Grapsch, der sich nie wäscht und kämmt. Unglaublich, was alles in seinem Bart hängt! Grapsch ist zwar gutmütig, aber nicht besonders schlau. Dafür ist er stark. Er haust in einer Höhle tief im Wald, die voller Fledermäuse hängt.“

Der Räuber Grapsch ist es gewöhnt, alle Menschen in Furcht und Schrecken zu versetzen, obwohl er im Grunde seines Herzen doch eher gutmütig ist. Umso mehr erstaunt es ihn, als er eines Tages einer jungen Frau begegnet, die überhaupt keine Angst vor ihm zeigt, sondern sich sogar für ihn zu kümmern beginnt und sich für ihn interessiert.

„»Es kümmert mich nicht, was sie in mir sehen, Edwards. Ich werde Ihnen jetzt einen Vorschlag unterbreiten.« Ich pausierte. »Nun, keinen Vorschlag, denn eine Wahl haben Sie nicht. Sie lassen das Mädchen frei und geben den Jungen in meine Obhut. Er wird fortan mein Lehrling sein.“ (24)

Der berüchtigte Henker William Calcraft, der seit nunmehr vierzig Jahren im Auftrag von Königin Viktoria sein grausames Amt verrichtet, trifft bei seiner Arbeit in Sheerness, einem kleinen Dorf in der Umgebung von London, auf den 14-jährigen Richard Winters. Als Calcraft eine junge Frau hinrichten soll, hält er diese für unschuldig und auch Richard verbürgt sich für seine Freundin Liz. Calcraft verschont das Leben des Mädchens und stellt im Gegenzug Richard als seinen Lehrling ein.

„Dieses kleine Mädchen sah besonders süß und obendrein sehr leichtsinnig aus. Und es stapfte geradewegs auf den Wolf zu! Jetzt musste ihm nur noch ein raffinierter Spruch einfallen. »Junges Fräulein, darf ich’s wagen? Wohin des … he!« Da war das Mädchen auch schon vorbei.“

Ein Grollen in seinem Bauch hat den Wolf geweckt und das war kein gutes Zeichen. Seine Stimmung lag ziemlich im Keller, als er sich an die weisen Sprichwörter seiner Großmutter erinnert. Diese hat empfohlen ein kleines, süßes Kind zu verspeisen, was die gute Laune heben und außerdem satt machen soll. Und so macht sich der Wolf auf den Weg in den Wald, um nach einem Menschenkind Ausschau zu halten.

„Der Fels fing an, sich zu bewegen, oder flog er sogar, ein Sausen und Brausen war um die beiden Kinder herum, dass sie die Augen schließen mussten, und als das Sausen vorbei war und sie die Augen wieder öffneten, merkten sie, dass sie nicht auf einem Felsen saßen, sondern auf einem Tier.“ (55)

Jedes Jahr verbringen Mona und Jona die Sommerferien mit ihren Eltern in einem kleinen Haus am Waldrand in einem „merkwürdigen Tal“. Neben dem Haus führte ein Weg hinauf zu einer Alm, wo die Kühe aus dem Unterland weideten und frischer Käse aus der Milch hergestellt wird. Besonders merkwürdig sind die Steine im Tal, von denen viele die Gestalt von Tieren hatten, wie z.B. eines Frosches, einer Eidechse oder einer Eule. Am liebsten ist den Kindern aber ein Stein, der die Form eines Kamels mit zwei Höckern hat.

„Die Kuh Lieselotte liebte es, mir ihren Freunden auf dem Bauernhof Verstecken zu spielen. Heute hatte sie jedoch kein Glück dabei. Alle guten Verstecke waren schon besetzt. Aber als das Huhn, das mit dem Suchen dran war, fertig gezählt hatte, da war plötzlich auch Lieselotte wie vom Erdboden verschluckt.“

Mit der Kuh Lieselotte wird es nie langweilig auf dem Bauernhof. Immer wieder hat sie verrückte Einfälle und unerwartete Ideen, die beim ersten Gedanken so gar nicht zu einer Kuh passen. Als die Tiere wieder einmal Verstecken spielen und Lieselotte kein gutes Versteck mehr finden kann, beschließt sie, auf den Baum zu klettern.

„Die Welt ist voller Geheimnisse, okay? Wer hat die Erde erschaffen und die Tiere, und was passiert nach unserem Tod und dieser ganze Mist, aber das größte Geheimnis ist, warum wir tun, was wir tun.“ (35)

In der Stadt London einer nahen Zukunft werden Verhaltensauffällige Jugendliche mit dem Medikament Concentr8 behandelt, um jedes unerwünschte Verhalten im Keim zu ersticken. Es handelt sich dabei um zehn Prozent der Jugendlichen, denen nachgesagt wird, dass sie ohne das Medikament mit großer Wahrscheinlich kriminell handeln würden. Als die Verteilung von Cencentr8 aus machtpolitischen Gründen plötzlich eingestellt wird, bricht unter den Jugendlichen das Chaos aus.

„Die große Anna und die kleine Anna. Die alte Anna und die junge Anna. Die dicke Anna und die dünne Anna. Die laute Anna und die stille Anna. Sie sehen sich nicht oft, aber wenn sie sich sehen, freuen sich beide auf den Anna-Tag.“ (5)

Was gibt es schöneres zur Winter- und Weihnachtszeit als einander, wenn es draußen kalt ist und schneit, Geschichten vorzulesen. Renate Welsh erzählt zwölf besinnliche Weihnachtsgeschichten. Geschichten aus dem Alltag, die zum Nachdenken anregen und den tieferen Sinn von Weihnachten erahnen lassen.

„Nein! Ich werde diese Rolle nicht spielen, niemals! Warum denn ich? Ausgerechnet ich? Hört bloß auf, das kann doch kein Zufall sein. Ihr macht mir nichts vor. Geht das denn immer weiter?“ (5)

Der 15-jährige Cedric rastet aus, als seine Theatergruppe an der Schule ein Stück über Mobbing aufführten möchte und ausgerechnet er das Mobbingopfer spielen soll. Er fühlt sich von seiner Vergangenheit eingeholt, in der er vor seinem Schulwechsel jahrelang durch Mobbing gequält worden war. Als ihn auch noch Lars, der beliebteste Schüler der Theatergruppe, anpöbelt: „Na, Opfer? Wie fühlt man sich als Loser?“ (14) rastet Cedric aus und schlägt ihn nieder.