Belletristik und Sachbücher

Carsten Otte, Goodbye Auto

h.schoenauer - 19.09.2009

Buch-CoverEine adäquate Kultur muss wahrscheinlich irreal wie die Menschheit sein, um als Ausdrucksform dieser Menschheit durchzugehen. So gesehen ist die Auto-Kultur etwas vom Höchsten, was die Menschheit in den letzten fünfzig Jahren hervorgebracht hat.

Carsten Otte erzählt in einem Speed, den nur ein gelernter Fußgänger entwickeln kann, von all den Ungereimtheiten und Skurrilitäten, die sich rund ums Auto abspielen. Sinnigerweise nennt er seine Erzählform "Auto-Biographie".

Christine Trüb, Ach der

h.schoenauer - 18.09.2009

Buch-CoverManchmal muss man die Helden in die Versenkung stecken, um ihrer habhaft werden zu können.

In Christine Trübs Roman liest eine Erzählerin dem Mann neben ihr etwas vor, aber dieser schläft regelmäßig an der gleichen Stelle ein. Offensichtlich sperrt sich etwas in ihm, die vorgelesene Geschichte zu sich zu lassen.

Cornelia Travnicek, Fütter mich

h.schoenauer - 09.09.2009

Buch-CoverIm Zeitalter der Koch-Shows scheint es für manche Menschen nur noch ein Thema zu geben: Essen in allen Varianten und Kapazitäten.

Cornelia Travnicek setzt in ihren elf Erzählungen die Figuren der Kultur des Essens aus, dabei reichen die Fügungen von der Bitte "Fütter mich" hin bis zum unangenehmen Gefühl des Endstadiums, wenn die Panier des Schnitzel sich unter den künstlichen Zähnen verklemmt.

Arno Heinz, Schwindelfrei im Lichtermeer

h.schoenauer - 08.09.2009

Buch-CoverSo unüberschaubar lustvoll kann die Welt gar nicht sein, als dass nicht die bibliothekarische Ordnung durch das Alphabet eine gewisse Ruhe schaffte.

Schwindelfrei im Lichtermeer handelt vom kreativen Brodeln in dieser Welt. Ein sogenannter Lichtkünstler verschafft sich einen gewissen Überblick über die Künste, indem er sich auf die verschiedenen Kunstgattungen einlässt und ihren Zentren entgegen rast.

Heinz D. Heisl, Greiner

h.schoenauer - 06.09.2009

Buch-CoverWas gibt es letztlich Traurigeres und Skurrileres, als einen Schriftsteller, der an seiner Altersgeilheit verzagt?

Der alternde Schriftsteller Konrad Greiner macht eine formidable Krise durch, als er in Tokyo in verschiedenen Cafes herumsitzt und letztlich auf einen Termin mit dem Nobelpreisträger wartet, der ihn zum Tee eingeladen hat.

Alfred Komarek, Polt

h.schoenauer - 24.08.2009

Buch-CoverWer fürchtet sich vorm Gendarmen Polt? Niemand. Und wenn er aber kommt, dann trinken wir uns davon.

Längst haben wir alle geglaubt, Simon Polt sei tot, abgesoffen oder sonst irgendwie untergetaucht. Jetzt hat ihn Alfred Komarek freilich noch einmal ins literarische Leben zurückgeholt, einmal noch muss er sich mit einem Fall beschäftigen, unspektakulär angesäuselt wie immer.

Sonja Steger, keine details

h.schoenauer - 24.08.2009

Buch-CoverImmer wieder glaubt man bei Lyric-Productions, dass ein verfilmbares Leben der wahre Grund für Gedichte sei. Manchmal wirkt dieser, wie jeder, Glaube skurril, etwa wenn eine Autorin ihr biographisches Credo den Gedichten voranstellt mit dem grandiosen Grundriss Schenna, Meran und Mals.

Wahrscheinlich jeder von uns wohnt gleichzeitig im Zimmer, in der Küche und am Klo, nur die lyrischsten Gemüter kommen aber auf die Idee, diesen Orten Ortsnamen zu geben.

Jochen Jung, Das süße Messer

h.schoenauer - 23.08.2009

Buch-CoverMeist sind Verletzungen durch die Liebe spitz, hart und tief gehend. Ab einem gewissen Alter jedoch werden auch die amourösen Verwundungen sanft, dass Messer, das schneidet, wird gar als süß empfunden.

Jochen Jung lässt in dieser Novelle ziemlich abgeklärte Figuren auftreten, die es noch einmal wissen wollen und dann den Tag mit dem edlen Glanz vertrunkener Augen ausklingen lassen.

Robert Gander / Maria Markt (Hrsg.), BildStrategien

andreas.markt-huter - 06.08.2009

Buch-Cover"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" heißt es in einem Sprichwort, in dem die Faszination und Aussagekraft von Bildern und Fotografien auf den menschlichen Betrachter auf den Punkt gebracht wird.

Mehr als einhundert Jahre nach der Erfindung der Fotografie sehen die meisten Menschen in Fotos eine direkte Wiedergabe der Realität, dabei kritisiert der deutsche Schriftsteller und Filmsoziologe bereit 1927, "dass die massenhaft verbreitete Fotografie dazu führt, dass die Realität durch Bilder der Realität ersetzt wird." (8)

Sepp Schluiferer, Fern von Europa

h.schoenauer - 29.07.2009

Buch-CoverDas ganze Land marschiert durch das Andreas-Hofer-Jubiläums-Jahr, man feiert allerorten die berühmt berüchtigten Geschehnisse vor zweihundert Jahren und vergisst dabei eines:

Vor hundert Jahren, am 26. August 1909 ist unter dem Pseudonym Sepp Schluiferer das Buch Fern von Europa von Carl Techet erschienen.