Barbara Rose, Das Bücherschloss - Das Geheimnis der magischen Bibliothek
„»Wer lesen kann, dem eröffnen sich Welten.« Ferdinand hob sein Schwert wie ein Ausrufezeichen in die Höhe. »Wer liest, ist nie allein. Und er kann wunderbare, katzenstarke Abenteuer erleben« Peppers Tasthaare zitterten vor Aufregung. »Was für Abenteuer meinst du?«, wollte Becky wissen. »Das musst du schon selbst herausfinden«“ (S. 97)
Aufgeregt warten in der Bibliothek von Schloss Rosenbolt die magischen Wesen der schwarze Kater Pepper, Genoveva Känuse, Gräfin von Spisenat und der lebenden Ritterrüstung Ferdinand von Schwertfeger auf ein junges Mädchen, mit deren Hilfe die Bibliothek des Schlosses gerettet werden soll, deren Bücher immer mehr zu zerfallen drohen.
„Falls alles so verläuft, wie ich es geplant habe, wird heute in einer Woche, am 30. August des Jahres 2020, die Welt für einen winzigen Moment den Atem anhalten. Es werden auf verschiedenen Kontinenten und doch ganz eng verbunden, Dinge geschehen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Nur wer sie genauer betrachtet, wird erkennen, dass sie in Wahrheit zu ein und derselben Geschichte gehören.“ (S. 5)
„Also, ich sag mal so: Ich weiß genau, wer das T-Shirt in mein Schließfach gestopft hat. Matt Drinker. Vorher hat er sich aber noch mit einem Edding daran zu schaffen gemacht. Dicke schwarze Buchstaben. Er hat DEEHMLICH draufgeschrieben. Genauso, wie ich das Wort Freitagmorgen beim Buchstabierwettbewerb buchstabiert habe.“ (S. 7)
„Der Junge schob einen Gemüseberg auf seinem Teller herum. Er war kein gewöhnlicher Junge. Er war ein König. King Eddi I. Es gab noch keinen King Eddi II. oder III., aber in Eddis kleinem Königreich fand jeder seinen Namen toll. Darum rechneten alle fest damit, dass in Zukunft viele weitere Könige »Eddi« heißen würden.“ (S. 9)
„Karl Heinz, der hübscheste der Hirsche, trägt im Geweih die schönste … Kirsche.“
„»Ist das ihr Ernst, Miss …? Entschuldigung, ich habe ihren Namen nicht richtig verstanden.« »Ich habe mich auch nicht vorgestellt«, gab das Mädchen zurück. »Also – in der Wand hinter ihnen ist ein Tresor. Sie haben sechzig Sekunden, um ihn zu öffnen, Mr …« Sie warf einen Blick auf das silberne Schild auf dem Schreibtisch. »Mr Horace Appleby. Ha, jetzt kenne ich Ihren Namen! Wer lesen kann, ist immer im Vorteil. Sechzig Sekunden, Horace, ab … jetzt!«“ (S. 19)
„»Mit dem Chip wird Mr. Bobs die Kontrolle über die Saugroboter übernehmen. Und mit dieser Armee, die alles aufsaugt, was sich ihr in den Weg stellt, kann mich keiner mehr stoppen. Ich werde die Weltherrschaft erlangen und abwechselnd im Weißen Haus, im Buckingham Palace und im Kreml wohnen.«“ (S. 121)
„Schon seit einiger Weile liegt Toni im Bett und wälzt sich von der einen zur anderen Seite. Er hat Bauchschmerzen und die wollen nicht und nicht aufhören. Dabei hat er heute nichts Falsches gegessen, da ist er sich sehr sicher.“
„Nafraím ließ sich auf den Stuhl fallen. Er starrte den grünen Sprössling an und wusste ganz genau, dass er seinen eigenen Tod sah. Er hatte sich immer vorgestellt, das Ende von allem käme wie ein Raubtier. Wie eine gewaltige Tobsucht, uralt mit Zähnen und Klauen. Es schien widersinnig, dass es seine Ankunft als junges zartes Pflänzchen ankündigte.“ (S. 11)
Die Erinnerungsliteratur nimmt die Menschen als Zwischenwirt, um mit ihm ungeahnte Visionen über die Kindheit zu entwickeln. Eine besondere Form dabei ist die zitierte Jugendliteratur, worin jemand im Stile seiner Kindheit seine Träume aus dem Erwachsenenleben erzählt in der Hoffnung, dass es auch die Kids von heute interessieren wird.