Erwin Moser, Das große Buch von Koko und Kiri
„Irgendwo, ziemlich weit weg, gibt es ein kahles, aber schönes Land. Ein stilles Land, in dem man gut träumen kann. Träumen wie die steinalte Eule zum Beispiel. Seit fünf Tagen und Nächten schon saß sie träumen im dürren Baum. Oder wie Koko, der Bär mit der krummen Nase.“ (S. 9 – 11)
Erwin Moser, der Meister des Geschichtenerzählens für Kinder und Junggebliebene, erzählt in seinem großen Buch von Koko und Kiri vier spannende Abenteuer von Koko, dem kleinen Bären, und Kiri, seiner kleinen weißen Bärenfreundin.
Das Verrückte an der Realität liegt darin, dass sie in ihren Sternstunden wie erfunden wirkt. In der Kunst geht es nun darum, diese Grenze zwischen Realität und Vision aufzuheben. So gesehen sind mehr Dinge Kunst, als wir auf den ersten Blick glauben wollen.
„Ich wohne in einem Volk. Ich mache Honig. Ich kann stechen. Ich bin eine …“
„»Ich bin in der Schule immer sehr fromm und habe mit Sicherheit ein großes Geschenk verdient«, sagt Beate zum Weihnachtsmann. »Ach ja?«, fragt dieser. »Ja. Denn immer, wenn ich eine Frage der Lehrerin beantworte, schlägt sie die Hände über dem Kopf zusammen und sagt ‚Mein Gott, mein Gott!‘«“ (S. 9)
„Als so viel Zeit vergangen war, dass wir gelassen auf die Ereignisse zurückblicken konnten, sprachen wir bisweilen über die Umstände, die zu dem Unfall geführt hatten. Ich behauptete die Ewells seien an allem schuld gewesen; aber Jem, vier Jahre älter als ich, meinte, es habe schon früher begonnen … nämlich in jenem Sommer, als Dill zu uns kam …“ (S. 2)
„Zwanzig Zwerge machen Handstand, / zehn am Wandschrank, zehn am Sandstrand.“
„Zu dem Zeitpunkt, da diese Geschichte beginnt, war allerdings schon reichlich lange nichts Denkwürdiges mehr in Ham vorgefallen. Das behagte dem Bauern Giles von Grund auf: Er war einer von den Langsamen, ein Mensch mit ziemlich wohlgeregelten Gewohnheiten und vollauf mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt.“ (S. 39)
„Die Zauberin sah, wie ein silberner Schatten von der Leiche des Alchimisten aufstieg und davonhuschte, zu flink, als dass sie ihm hätte folgen können. Innerhalb des silbernen Schimmers glühte und pulsierte etwas Dunkelrotes. Zu spät begriff die Zauberin, dass der Alchimist sie überlistet hatte, denn er hatte ihr das Herz gestohlen.“ (S. 7)
„Die Kopflaus wurde geboren zwischen zwei Ohren. Sie ist an einer Wurzel geschlüpft und sofort danach auf Köpfe gehüpft. So kann die Kopflaus am besten ein neues Zuhause testen.“
„»Es war einmal, vor langer Zeit«, sagte Mrs Peters zu ihrer sechsten Klasse. »Das sind die magischsten Worte, die je gesprochen worden sind, und sie bilden das Tor zu den großartigsten Geschichten aller Zeiten.«“ (S. 21)