Aktuelle Buchtipps

 

Tad Williams, Das Reich der Grasländer 2

andreas.markt-huter - 13.04.2022

tad williams. das reich der grasländer 2„»Ich bitte um Verzeihung, Erhaben Hoheit. Natürlich bin ich voller Vertrauen und Zuversicht, was die Mission betrifft, mit der mich unsere Königin betraut hat – Ruyans Grabstätte zu finden und seine Rüstung zu bergen. Aber ich gestehe, dass ich nicht begreife, was das der Königin oder ihrem Volk nützen soll.« »Es geht um die Hexenholzkrone«, sagte Pratiki, und jetzt war sein Ton streng. »Das wisst Ihr, Großmagister. Alles was wir tun, zielt darauf ab, die Hexenholzkrone wiederzuerlangen.« (S. 35)

Die zahlreichen Erzählstränge beginnen sich langsam immer dichter zu verbinden und die Bedrohung des Königreichs Ostenard nimmt von alles Seiten immer bedrohlichere Ausmaße an. Im Norden verfolgen die Nornen unaufhaltsame den geheimen Plan ihrer Königin Utuk’ku, die alte Macht ihres Volkes wiederzuerlangen, im Osten sinnen die geeinten Horden der Grasländer auf Rache und im Königreich selbst drohen Aufstand und Verrat.

Lynn Margulis, Der symbiotische Planet

andreas.markt-huter - 11.04.2022

lynn margulis, der symbotische planet„Dieses Buch handelt vom Leben auf unserem Planeten, seiner Evolution und davon, wie sich unsere Ansichten dazu gewandelt haben. Wenn ich ihm einen Untertitel geben sollte, dann wäre es die Forschung, und zwar insbesondere die naturwissenschaftliche Forschung, mit ihren zahlreichen Wendemanövern und festen Regeln, die sie voranbringen oder hemmen können.“ (S. 9)

In „Der symbiotische Planet“ vermittelt die amerikanische Biologin Lynn Margulis einem breiten Publikum ihre neue Sicht der Evolution des Lebens, die sie als Wechselwirkung und Symbiose verschiedener Organismen versteht. Das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Organismen für die permanente Weiterentwicklung des Lebens auf der Erde führt sie in ihrer „seriellen Endosymbiontheorie“ (SET) aus.

Gerhard Rühm, Epigramme und Epitaphe

h.schoenauer - 08.04.2022

gerhard rühm, epigramme und EpitapheÄhnlich den Beatles gilt auch der Wiener Gruppe seit beinahe siebzig Jahren die kollektive Aufmerksamkeit der Fans, dabei kommen die einzelnen Mitglieder auf den ersten Blick etwas zu kurz.

Gerhard Rühm ist das letzte noch lebende Fünftel der Wiener Gruppe, die vorerst als germanistisches Kunstprodukt gehandelt wird, haben doch die Mitglieder Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer, Oswald Wiener und eben der Autor der Epigramme und Epitaphe nur losen Kontakt. Spötter sagen, die Germanisten hätten die fünf erst miteinander bekannt gemacht, damit sie das auf die Bühne brächten, was die Dichter-Macher von ihnen verlangten.

Belle Cottingham u.a., Visuelles Wissen. Mathematik

andreas.markt-huter - 07.04.2022

visuelles wissen - mathematik„Im Dezimalsystem werde alle Zahlen aus nur 10 Ziffern gebildet, nämlich 0; 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8 und 9. Diese Ziffern werden in unterschiedlichen Kombinationen zusammengesetzt und können so jede erdenkliche Zahl von Null bis unendlich bilden. Sie werden ebenfalls genutzt, um verschiedene Arten von Mengen, beispielsweise negative Zahlen, Brüche und Dezimalzahlen darzustellen.“ (S. 10)

Die Mathematik stellt für viele Schülerinnen und Schüler aber auch Eltern eine der großen Herausforderungen in der Schulzeit dar. „Visuelle Mathematik“ versucht anhand anschaulicher Darstellungen die grundlegenden mathematischen Teilgebiete verständlich zu vermitteln.

Peter Simon Altmann, Suite poétologique

h.schoenauer - 06.04.2022

peter simon altmann, suite poétologiqueEssays sind Texte, die ähnlich Brücken unter großer Spannung stehen müssen, um die Traglast unauffällig zu bewältigen. Die beiden Brückenköpfe sind in diesem Vergleich das schreibende Subjekt und der scheinbar objektive Tatbestand eines Themas. Je nach Verfassung des Subjekts und Notwendigkeit des Objekts kann dabei die Sichtweise regellos zwischen beiden Polen verschoben werden, der Essay lebt von dieser Regellosigkeit.

Peter Simon Altmann schiebt den Essay-Regler in seiner „Suite poétologique“ vollends in die Richtung des schreibenden Subjekts, denn das ist ja das Thema seiner zwölf Überlegungen. In der losen Abfolge einer Suite greifen die Gedanken über die allmähliche Verfestigung eines lesenden Menschen hin zu einem Schriftsteller zuerst ineinander über, ehe sie sich unterhaken und ein deutliches Bild ergeben.

Matthias Bauer, Das Grauen am See

andreas.markt-huter - 05.04.2022

matthias bauer, das grauen am see„Auf einmal hörte Oskar Geräusche aus dem Keller, hielt den Atem an. Das Knarren einer sich öffnenden Tür. Schritte, die die Treppe heraufkamen, langsam und unerbittlich. »Gleich werden wir erfahren, wer hinter allem steckt«, flüsterte ihm Lena zu.“ (S. 9)

Der zwölfjährige Oskar Meiner wird von seiner Mutter in ein Abenteuercamp am Waldsee gebracht, wo er die nächsten Wochen zwischen Wald, Wasser und Holzhütten verbringen wird. Gleich am ersten Tag freundet er sich mit der gleichaltrigen Lena Steinke und dem elfjährigen Philipp Wegmann an.

Jan Gerber (Hg.), Die Untiefen des Postkolonialismus

andreas.markt-huter - 04.04.2022

jan gerber, die untiefen des postkolonialismus„Auch wenn solche antisemitischen und plumpen Angriffe auf die Singularität des Holocaust mittlerweile nicht mehr ganz so offen vorgetragen werden, hat in den vergangenen Jahren mit dem Siegeszug der Postkolonialen Studien eine weiche, aber nicht weniger problematische Form der Relativierung an den Universitäten und in den Feuilletons Einzug erhalten. Vertreter des Postkolonialismus sehen zwischen den Gräueltaten des deutschen bzw. europäischen Kolonialismus höchstens noch graduelle Unterschiede zum Holocaust und zeichnen eine fast direkte Linie von kolonialen Verbrechen nach Auschwitz.“ (S. 14)

Wurde in der Vergangenheit die Einmaligkeit des Holocaust vor allem von rechten politischen Gruppen relativiert so kommen in der Gegenwart immer häufiger Standpunkte zur Sprache, die den Holocaust als Folge des europäischen Kolonialismus betrachten, der sich nur im Detail von den kolonialen Gräueltaten unterscheidet. Zahlreiche renommierte Autorinnen und Autoren setzen sich in ihren Beiträgen kritisch mit den Ansätzen der Postkolonialen Studien zum Holocaust auseinander.

Peter Vegas, Hab keine Angst, kleines Dunkel

andreas.markt-huter - 02.04.2022

peter vegas, habe keine angst kleines dunkel„Das Dunkel hat Angst vorm Licht. Deswegen versteckt es sich in der Schublade zwischen deiner Unterwäsche. Manchmal mustert es dich, wenn du dir eine frische Unterhose rausfischst. Das Dunkel findet dich zum Fürchten.“

Wenn es dunkel wird in der Nacht und die Lichter von Autos und Rädern vor dem Schlafzimmerfenster vorbeihuschen hat sich schon manches Kind vor Angst die Bettdecke vor das Gesicht gezogen. Und auch Erwachsene erinnern sich noch an mulmige Gefühle, wenn es im Zimmer dunkel ist und draußen der Wind pfeift. Doch es gibt keinen Grund Angst vor der Dunkelheit zu haben.

Volkmar Mühleis, Tagebuch eines Windreisenden

h.schoenauer - 01.04.2022

volkmar mühleis, tagebuch eines windreisendenDer animierende Freund Wind gleicht im Idealfall diverse Druckunterschiede aus, die uns umgeben. An Windtagen genügt es, den Körper still zu halten und die Sinnesorgane aufzumachen, um so aus dem Stand heraus eine Reise zu absolvieren. Der Windreisende ist ständig unterwegs, auch wenn er sich scheinbar nicht bewegt.

Volkmar Mühleis versucht mit dem „Tagebuch eines Windreisenden“ etwas schier Unmögliches, nämlich das Zufällige in den Plan einer Chronik zu bringen und das Mehrdimensionale an die Kette eines stringenten Ablaufs zu legen. Beides geschieht durch das Genre Tagebuch. In sieben Gedankenschritten wird nicht weniger versucht als eine Erdumkreisung zu beschreiben.

Tad Williams, Das Reich der Grasländer 1

andreas.markt-huter - 31.03.2022

tad williams, das reich der grasländer 1„In seinem Traum stand sie über ihm. Er konnte sie nicht sehen, fühlte aber, dass sie da war, so kalt und kerzengerade wie eine Schwertklinge. Und er fühlte auch ihren gefährlichen Zorn, aber der schien nicht gegen ihn gerichtet – jedenfalls hoffte er das inständig. Der Wind ist zu stark, sagte sie. Er weht meine Worte zu mir zurück oder trägt sie davon ins Dunkel, das sie für immer verschluckt. Morgan wusste, dass er träumte und versuchte verzweifelt aufzuwachen …“ (S. 97)

Die Hikeda‘ya im Land der Nornen rüsten unaufhörlich zum Kampf und die Nornenkönigin Utuk’ku schickt ihre Leute aus, um den Angriff auf Osten Ard vorzubereiten. König Simon und Königin Miriamel, die Hochkönige über Osten Ard, erhalten immer mehr Hinweise auf die drohende Bedrohung aus dem Norden. Aber auch im Westen, in den Thrithingen im Reich der Grasländer geraten die Verhältnisse in Bewegung, nachdem Unver als Shan verehrt wird, als Anführer, der alle Clans der Thrithinge unter seiner Herrschaft vereinen soll.