Andreas Steinhöfel, My Brother and I
„And next to the old peoples’s home there was a tall building. That’s where the penguins lived. Really they’re called nuns, but we called them penguins because they wore black clothes and white bonnets on their heads.“ (15)
Das Kapitel „It’s the most wonderful time of the year“, das von einer aus dem Rahmen geratenen Weihnachtsfeier in einem von Nonnen geführten Altenheim erzählt, ist eine von zehn in sich abgeschlossenen Geschichten des Autors Andreas Steinhöfel, in denen er und sein Bruder Dirk jeweils die Hauptrollen spielen.
Das ursprünglich unter dem Titel „Dirk und ich“ 1991 veröffentlichte Buch hat schon in deutscher Sprache durch seinen Charme und Witz großen Anklang gefunden. Seine einfache Sprache und seine kurzen Sätze haben sich geradezu für eine Übertragung ins Englische angeboten, wobei es Chantal Wright ganz ausgezeichnet gelungen, den Slapstick und den Wortwitz des Originals in ihrer Übersetzung einzufangen.
Die Länge der einzelnen Erzählungen mit 10 – 17 Seiten empfehlen das Buch ganz besonders auch für den Einsatz als Schullektüre oder für Schülerinnen und Schüler, die schon mal öfters zum Wörterbuch greifen müssen. Eine kleine Hilfe für das raschere Verständnis des Textes bietet eine Vokabelliste am Ende einer jeden Seite mit Übersetzungen der schwierigsten Wörter.
„My brother and I“ erzählt aus der Ich-Perspektive die zehn Geschichten aus dem Leben des achtjährigen Autors und seines jüngeren Bruders Dirk, die am Ende meist in einem großen Chaos im Stil der alten Stummfilmkomödien enden. In der Erzählung „Let it Snow“ landen Andreas und sein Bruder Dirk mit ihren Rodeln in einem eiskalten Bach und erfahren, dass ihr Vater in seiner Kindheit auch kein Engelchen war.
Die Kurzgeschichte „It’s the Most Wonderful Time of the Year“ spielt zur Weihnachtszeit und setzt sich mit den ernsten Themen Alter, Verliebtsein und Scheidung auseinander, aber nicht ohne wiederum im aberwitzigen Chaos zu enden.
Drunter und drüber geht es auch in den restlichen Erzählungen „The Spaghetti Monster“, „Carrots in Space“, „The Plastic Bag“, „The Persians and Pomegrenades“, „Pigs, Ladders, Cement Mixers“, „The Rain in Spain“, „The Mudwrestlers“ and „Agathe’s Big Journey“. Dabei wird kein Lebensbereich ausgelassen. Wir sind dabei wenn Geburtstag gefeiert wird, wenn ein Baby ankommt, bei Streitigkeiten in der Schule oder am Campingplatz, aber auch beim Hausbau und beim Übersiedeln und lernen dabei eine Menge an Vokabeln und Redewendungen aus dem Alltag, wobei mitunter auch ganz schön gestritten und geflucht wird:
„Granny said that was her idiotic son-in-law and if there was any justice in heaven, he’d fall down the stairs to the basement and land on his cheeky gob.“ (113)
Der Witz und Humor in Andreas Steinhöfels Kurzgeschichten funktioniert in der englischen Übersetzung genauso gut wie im deutschen Original. Auch eignen sich die Erzählungen bestens als überaus unterhaltsame Schullektüre für den Englischunterricht, die sich durch ihren hohen Unterhaltungswert für jugendliche Leserinnen und Leser auszeichnen.
Andreas Steinhöfel, My Brother and I. Übers. v. Chantal Wright, ab 12 Jahren
Hamburg: Carlsen-Verlag 2011, 144 Seiten, € 7,20, ISBN 978-3-551-31062-0
Weiterführende Links:
Andreas Markt-Huter, 21-02-2012