Edith Schreiber-Wicke, Knut hat Wut

„Das Feuerwehrauto fährt nicht mehr. Obwohl alle Teile wieder im Feuerwehrauto drin sind. Oder doch fast alle. Knut kriegt Wut. Er gibt dem Feuerwehrauto einen Tritt. Treten ist gut bei Wut.“

Wenn Knut wütend ist, explodiert er wie ein Vulkan und schleudert Dinge durch die Gegend, wird er im Gesicht und brüllt wie am Spieß. Dass sich seine Wutanfälle nicht alle gefallen lassen und nicht alle so schnell wieder verzeihen, muss Knut bitter selbst erfahren.

Als Knuts Feuerwehrauto nicht funktioniert kriegt Knut wieder einmal einen seiner Wutanfälle. Er tritt auf das Feuerwehrauto ein und brüllt so laut, dass sein bester Freund, der Kater Grizzly vor Schreck auf den Bücherschrank flüchtet. Der verängstigte Kater blickt erstaunt auf den wütenden Jungen herunter, was Knut so zornig macht, dass er ein Spielzeug nach der Katze wirft.

Das hätte er besser nicht gemacht und selbst Knut bekommt vor sich selbst einen Schreck.

Man wirft nicht nach seinem besten Freund. Schon gar nicht mit Krokodilen. Grizzly faucht empört und bringt sich vor Knuts Wut in Sicherheit.

Mit einem Mal vergisst Knut seine Wut und das kaputte Feuerwehrauto und sucht voller Angst nach seinem Freund Grizzly, den er aber nirgendwo finden kann. Knuts Angst wächst, dass sich der Kater einen neuen Freund suchen könnte, der nicht so wütend ist und Dinge nach ihm schmeißt. Als der Kater selbst beim Abendessen noch nicht aufgetaucht ist, macht sich Knut Gedanken, warum er nur immer so wütend wird.

Als Grizzly schließlich doch noch auftaucht und Knut ihn streicheln will, weicht ihm der Kater erschrocken aus. Knut wird aber nicht wütend sondern nur traurig, weil er glaubt dass ihn Grizzly nicht mehr mag. Auch beim Schlafen liegt sein Katzenfreund nicht wie sonst immer auf der Bettdecken und das ausgerechnet einen Tag vor seinem Geburtstag.

„Knut hat Wut“ behandelt ein Thema, das gerade kleine Kinder besonders beschäftigt: wie gehe ich mit meiner Wut um? Wie reagieren andere auf meine Wut? Woher kommt meine Wut? In einer, für kleine Kinder nachvollziehbaren Geschichten wird aufgezeigt, wie verletzend es sein kann, wenn man seiner Wut freien Lauf lässt. Am Ende stellen ein paar Kinder vor, welche verschiedenen Möglichkeiten sie gefunden haben, um mit ihrer eigenen Wut umzugehen.

Ein überaus gelungenes Kinderbuch zu einem Thema, in dem Kinder über sich selbst nachdenken, sich selbst erfahren können. Anhand einer einfachen Geschichte gelingt es Edith-Schreiber-Wicke Kinder zu vermitteln, dass das eigene Verhalten auch andere betrifft und Auswirkungen auf Beziehungen und Freundschaften haben kann. Die schönen kindergerechten Illustrationen unterstreichen die emotionsgeladene Geschichte mit viel Eifühlungsvermögen. Ein tolles Buch, das zum Nachdenken anregt und in dem sich viele junge Leserinnen und Leser wiederfinden können.

Edith Schreiber-Wicke, Knut hat Wut. Ill. v. Carola Holland, ab 4 Jahren
Stuttgart: Thienemann Verlag 2014, 32 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-522-43742-4

 

Weiterführende Links:
Thienemann Verlag: Edith Schreiber-Wicke, Knut hat Wut
Wikipedia Schreiber Wicke vohr.
Wikipedia: Carola Holland

 

Andreas Markt-Huter, 23-05-2014

Bibliographie

AutorIn

Edith Schreiber-Wicke

Buchtitel

Knut hat Wut

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Thienemann Verlag

Illustration

Carola Holland

Seitenzahl

32

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-522-43742-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Edith Schreiber-Wicke wurde in Schärding/Österreich geboren, studierte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte und schreibt Kurzgeschichten, Lyrik für Zeitschriften und Anthologien. 1983 erschien ihr erstes Kinderbuch.<br />Carola Holland wurde in Luckau geboren. Sie studierte an der Brooklyn Art School in New York und kurze Zeit an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien sowie an der Fachschule für Wirtschaftswerbung.