Gabi Neumayer, Der Unsichtbare im Wald

„Also, Emily Brown“, sagte Bob, „fangen wir mal am Anfang an. Du bist hier in Undercover City. Das ist die geheimste Stadt der Welt – und die letzte Zuflucht für Geheimagenten der US-Regierung, die aus irgendeinem Grund ihren Job aufgeben müssen.“ (29)

Nichts hasst die elfjährige Emily Brown mehr als umzuziehen. Ganze 36 Mal musste sie aufgrund des Berufes ihrer Eltern, sie sind Geheimagenten, mittlerweile ihr Zuhause wechseln. Doch das soll nun ganz anders werden. Emily zieht mit ihrer Familie nach Undercover City, einem von der Außenwelt abgeschirmten Ort, der ausschließlich von außergewöhnlichen Menschen bewohnt wird, die sich aus ihrem früheren Leben zurück gezogen haben.

Anfangs steht Emily der Übersiedlung nach Undercover City skeptisch gegenüber, was nach 36 Übersiedlungen zuvor verständlich scheint. Aber auch das Leben selbst, spielt sich in dieser Stadt ein wenig merkwürdig an. Gleich zu Beginn erhält Emily einen Chip unter die Haut implantiert, der offiziell dazu dient, den Gesundheitszustand zu überwachen, der in Wirklichkeit aber auch Funktionen ausübt, wie die Lokalisierung seines Trägers.

Emily fühlt sich zunächst ziemlich einsam und vermisst ihre alte Freundin. Außerdem ist sie verärgert, als sie bemerkt, dass ihre Eltern berühmt sind und von allen Bewohnern der Stadt überschwänglich bewundert werden, vor allem aber Dinge wissen, von denen sie bisher nichts gehört hat.

In der neuen Schule wird Emily zunächst einem merkwürdigen, strengen Verhör durch die Direktorin unterzogen, die jedoch sofort freundlich wird, als sie erfährt, wer Emilys Eltern sind. Ihre erste Bekanntschaft macht sie im Wald von Undercover City, wo Emily auf den etwa gleichalten, ein wenig wortkargen John trifft und sie Jack O’Malley begegnen. Diesem freundlichen Tiernarren erscheint der Wald schon seit längerer Zeit merkwürdig verändert: es herrscht vollkommene Ruhe und die Tiere scheinen verschreckt und geflüchtet zu sein.

Gemeinsam mit John und ihrer neuen Schulfreundin Taylor, die ihr gleich nach Schulbeginn den Chip unter der Haut entfernt, um sich unbeobachtet bewegen zu können, macht sich Emily daran, das Rätsel um die geheimnisvollen Vorgänge im Wald zu lösen.

Mit Emily, John und Taylor hat Gabi Neumayer drei überaus sympathische, mutige Helden erschaffen, von denen zwar jeder seine ganz besonderen Fähigkeiten besitzt, die sich aber dennoch mit den Problemen ganz normaler Kinder herumschlagen, wie z.B. Orts- und Schulwechsel, Trennung der Eltern u.a. Auch der Ort der Handlung „Undercover City“ hebt sich durch seine außergewöhnlichen Bewohner und seine technischen Einrichtungen von gewöhnlichen Orten ab und gibt der Geschichte einen Hauch von Sience-Fiction.

„Undercover City – Der unsichtbare im Wald“ ist der Auftakt zu einer spannenden Abenteuerserie, die viel Potential zeigt und sicherlich zahlreiche junge Fans finden wird. Die Geschichte überzeugt durch ihren konstanten Spannungsbogen und ihre verständliche Sprache. Inhaltlich verbindet sie gekonnt Abenteuer und Alltagsproblemen und spricht damit eine große Bandbreite junger Leserinnen und Leser an.

Gabi Neumayer, Der Unsichtbare im Wald. Aus der Reihe: Undercover City, ill. v. Sebastian Meyer, ab 8 Jahren
Weinheim: Verlag Beltz & Gelberg 2013, 224 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-407-82026-6

 

Weiterführende Links:
Verlag Beltz & Gelberg: Gabi Neumayer, Der Unsichtbare im Wald
Homepage: Gabi Neumayer

 

Andreas Markt-Huter, 31-03-2014

Bibliographie

AutorIn

Gabi Neumayer

Buchtitel

Der Unsichtbare im Wald.

Erscheinungsort

Weinheim

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Beltz & Gelberg

Reihe

Undercover City

Illustration

Sebastian Meyer

Seitenzahl

224

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-407-82026-6

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Gabi Neumayer lebt in Bergheim bei Köln und ist Autorin, Lektorin und Chefredakteurin des Autorinnennewsletters The Tempest. Sie schreibt vor allem für Kinder – unter anderem Science-Fiction-Geschichten, englische Lernkrimis, Bilderbücher und Sachbücher.