Renate Welsh, Ganz schön bunt

„Wenn der Zwutschg mit den Beinen wackelt, schlürft und schmatzt der Moospolster, auf dem er sitzt. Dicke Tropfen fallen von Farnwedel und Blättern, zerplatzen auf den Steinen.“ (7)

Eines Tages erblickt der Zwutschg einen wunderschönen Regenbogen, dessen bunte Farben ihn bis in sein Innerstes hinein berühren. Als die weißen und grauen Wolken auftauchen und der Regenbogen verschwindet, fühlt sich der Zwutschg plötzlich traurig und allen. Er will den Regenbogen haben.

Zwutschg ist ein daumengroßer Junge mit roten Hosen, der in einem Wald wohnt und noch nicht viel von der Welt gesehen hat. Als er eines Tages einen Regenbogen entdeckt, macht er sich auf den Weg, um den Regenbogen zu finden. Dabei stößt er mit einem Salamander zusammen, der Zwutschg erklärt, dass er einen Regenbogen gesehen habe und ihm seine abgestreifte Haut schenkt, weil er den kleinen Jungen für besonders mutig hält.

Am nächsten Morgen macht sich Zwutschg auf den Weg zum Regenbogen und trifft auf einen blauen Schmetterling, den er nach dem richtigen Weg fragt. Ohne zu antworten, fliegt der Schmetterling Richtung Berg und der Zwutschg folgt ihm bis zu einer steilen Felswand, wo der Schmetterling plötzlich verschwindet. Mühsam klettert er die Felswand hinauf und macht auf einer Föhre, die aus der Felswand wächst eine Rast. Von einem Vogel, den er trifft und dem er sein Vorhaben erzählt, bekommt er eine Feder und erfährt er, dass sich hinter dem Berg viele weitere Berge befinden.

Danach trifft Zwutschg auf einen Dachs, der ihm versehentlich aufs Bein steigt. Mit Hilfe der Feder gelingt es ihm den Dachs zu kitzeln und sich zu befreien. Als Zeichen der Entschuldigung nimmt ihn der Dachs eine Stück auf seinem Rücken mit. Zwutschg bringt den Dachs zum Lachen, der ihm dafür eine rote Glasscherbe schenkt, die er in einem Bach gefunden hat. Als es zu regnen beginnt, hält ihn die Salamanderhaut trocken und versteckt ihn vor den gefährlichen Füchsen.

Auf seinem weiteren Weg begegnet Zwutschg noch einer Eidechse und einem Frosch und kommt plötzlich, ohne es zu merken zu den Farben des Regenbogens und findet was ihm bislang am meisten gefehlt hat: Freunde.

Renate Welsh erzählt eine märchenhafte Geschichte, in der die Sehnsucht nach dem Schönen sowie Hilfe und Freundschaft im Mittelpunkt stehen. Der abenteuerliche Weg durch wunderschöne, aufregende Landschaften und die Begegnung mit zahlreichen Tieren entführen die jungen Leserinnen und Leser in eine bunte Erlebniswelt, in der hinter jedem Felsen und jedem Bächlein ein neues aufregendes Abenteuer wartet.

Renate Welsh überzeugt durch ihre klare, ruhige und dennoch melodiöse Sprache ebenso, wie Monika Maslowska mit ihren fantasievollen und farbenprächtigen Illustrationen, welche die Leserinnen und Leser des überaus empfehlenswerten Buches in eine angenehm verträumte Stimmungswelt entführen.

Renate Welsh, Ganz schön bunt. Ill. v. Monika Maslowska, ab 7 Jahren
Innsbruck: Obelisk Verlag 2013, 96 Seiten, 12,95 €, ISBN 978-3-85197-703-5

 

Weiterführende Links:
Obelisk Verlag: Renate Welsh, Ganz schön bunt
Wikipedia: Renate Welsh
Homepage: Monika Maslowska

 

Andreas Markt-Huter, 11-06-2014

Bibliographie

AutorIn

Renate Welsh

Buchtitel

Ganz schön bunt

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Obelisk Verlag

Illustration

Monika Maslowska

Seitenzahl

96

Preis in EUR

12,95

ISBN

978-3-85197-703-5

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Renate Welsh wurde in Wien geboren und studierte zwei Jahre Englisch, Spanisch und Literaturwissenschaften. Sie arbeitete am British Council in Wien und war nebenberuflich, später freiberuflich als Übersetzerin tätig. Seit 1969 hat sie begonnen Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.<br />Monika Maslowska wurde in Warschau geboren. Als sie neun Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Österreich. Sie studierte Germanistik und Anglistik/Amerikanistik in Innsbruck, England und den USA. Sie lebt in Innsbruck und arbeitet als Illustratorin und als Lektorin in einem Schulbuchverlag.