Stephan Pastis, Timmy Flop

„Ich sollte ein Wörtchen zum Floppomobil sagen. Eigentlich heißt es gar nicht Floppomobil. Offiziell heißt es Segway. Und es gehört meiner Mutter. Sie hat es bei einer Tombola gewonnen. Und sie hat die Bedingungen genannt, unter denen ich es benutzen kann. „Unter gar keinen Bedingungen!“ Das kann man so oder so verstehen, finde ich.“ (14f)

Timmy Flop ist ein junger Schüler, in Wirklichkeit aber der beste Detektiv der Stadt, vielleicht sogar des ganzen Landes, wenn man seiner eigenen Einschätzung trauen darf. Gemeinsam mit seinem Partner, einem 700 Kilogramm schweren Eisbären löst er einen Fall nach dem anderen wie z.B.: Wer hat die Süßigkeiten seines Mitschülers Gunnar gestohlen?

Während Timmy die Schule als Vergeudung seines detektivischen Talents betrachtet, geht er bei der Lösung seiner Fälle mit vollem Einsatz an die Sache heran, wobei seine Schlussfolgerungen ebenso erstaunlich wie witzig sind. Bei den Ermittlungen nach dem gestohlenen, mit Süßigkeiten gefüllten Halloweenkürbis seines Freundes Gunnar, bemerkt Timmy auch dessen höchst verdächtigen Brudar Gabe.

Gabe sitzt inmitten von Bonbonpapier auf dem Bett. Sein ganzes Gesicht ist mit Schokolade beschmiert, und auf dem Boden liegt ein leerer Plastikkürbis. Indizien sind für einen Detektiv das A und O. In meinem Notizblock halte ich eine wichtige Beobachtung fest. „Gabe: ungepflegt“. (20f)

Neben Gunnar, dem Vorzugsschüler in der Klasse, der immer gute Noten schreibt, wenn es sich nicht gerade um eine Gruppenarbeit handelt, an der auch Timmy beteiligt ist, zählen zu den wichtigen Figuren der Geschichte noch Molly Moskins, die in Timmy verliebt ist und auch gar nicht daran denkt, es zu verbergen und schließlich ein Mädchen, das er für alles verantwortlich macht, was schiefläuft:

Und das Mädchen, dessen Gesicht ich schwarz übermalt habe, ist eine, über die ich niemals reden werde. Nie, nie, nie. Unter gar keinen Umständen. (27)

Zu guter Letzt fehlen nur noch Timmys Mutter und ihr neuer Freund Crispin Flavius, den Timmy nur kurz „Die Ratte“ nennt.

Als Timmy sich für einen seiner Fälle wieder einmal das Segway seiner Mutter ausleiht, muss er erschrocken feststellen, dass es von seinem Abstellplatz verschwunden ist, wobei er sofort Corinna verdächtigt, das Mädchen über das er niemals redet. Timmy muss sich nun alle möglichen Ausreden einfallen lassen, um seiner Mutter das Verschwinden ihres Segways zu erklären, wie z.B. eine Theateraufführung mit Molly Moskins, für die das Sebway als Requisite benötigt werden soll.

Als es mit der Lösung seiner Fälle ebenso schlecht läuft, wie mit seinen Leistungen in der Schule und die Wahrheit um das verschwundene Segway schließlich doch herauskommt, kommt es zu einem folgenschweren Wendepunkt für Timmys Detektivbüro Superflop.

Stephan Pastis Geschichte von Timmy Flop, dem allerbesten verdeckten Ermittler der Welt bietet ein kleines Feuerwerk an Klamauk und Humor, das auch die jüngste Leserinnen und Leser zu Lachen und Kopfschütteln bewegt. Besonders witzig erzählt sind Timmys völlig abgehobene Selbsteinschätzung, die Beurteilung seiner Freunde, seine eigenwillige Sicht der Realität sowie seine Fähigkeit, mit Hilfe seiner ausufernden Fantasie selbst einen offensichtlichen Fall nicht zu verstehen und zu lösen.

Ergänzt wird der Lesespaß durch humorvolle Illustrationen im Comic-Stil, die der ganzen Geschichte auf jeder Seite einen zusätzlichen Charme und Witz verleihen. Die kurzen Kapitel und die einfache und verständliche Sprache versprechen allen jungen Leserinnen und Lesern fröhliche und unterhaltsame Lesestunden.

Stephan Pastis, Timmy Flop. Der beste allerbeste verdeckte Ermittler der Welt, ill. v. Stephan Pastis, übers. v. Hans-Ulrich Möhring [Orig. Titel: Timmy Fayleure, Mistakes Were Made], ab 7 Jahren
Hamburg: Oetinger Verlag 2013, 304 Seiten, 14,40 €, ISBN 978-3-7891-4506-3

Weiterführende Links:
Oetinger Verlag: Stephan Pastis, Timmy Flop
Wikipedia: Stephan Pastis

Andreas Markt-Huter, 29-08-2014