Thomas Thiemeyer, Das Gesetz des Chronos

„Carl Friedrich von Humboldt hielt die Morgenausgabe der Zeitung aufgeschlagen über dem Frühstückstisch. Sein Gesicht lag im Schatten. Vorne auf dem Titelblatt stand in großen Lettern geschrieben: Kaiser Wilhelm der Zweite ermordet. Abscheuliches Attentat am Kaiserpaar geht vermutlich auf das Konto der Sozialisten. Steht Deutschland vor dem Bürgerkrieg?“ (16)

Humboldt und sein Kollege Professor Pfefferkron arbeiten gemeinsam an einer Zeitmaschine, als das Attentat auf den Kaiser die politischen Verhältnisse im deutschen Kaiserreich durcheinanderwirbelt. Während die Schuld am Attentat den Sozialisten in die Schuhe geschoben wird, arbeiten die Verschwörer aus den höchsten militärischen und politischen Kreisen an der Errichtung einer Militärdiktatur. Humboldt weigert sich zunächst mit Hilfe seiner Zeitmaschine, das Attentat ungeschehen zu machen.

Humboldts Versuche mit der Miniaturausgabe einer Zeitmaschine verlaufen zunächst vielversprechend, obwohl die Probleme mit der Berechnung des richtigen Zeitpunktes und des großen Energiebedarf noch gelöst werden müssen. Mit Hilfe seines Partners Pfefferkorn arbeitet Humboldt nun an einer Zeitmaschine, mit der auch Menschen in die Vergangenheit reisen können sollen.

Zeitgleich treffen sich die die Verschwörer des Attentats auf den Kaiser, die Mitglieder der Freimaurerloge „Flamme und Stein“, die aufgrund einer indiskreten Zeitungsmeldung auf Humboldt Forschungen aufmerksam gemacht worden sind. Sie sehen in der Zeitmaschine die Möglichkeit, um für das Deutsche Reich den ihm gebührenden Platz als führende Weltmacht zu erringen.

Humboldt gelingt es schließlich seine Zeitreisemaschine fertigzustellen und mit seinem Sohn Oskar und Charlotte erfolgreich in die Eiszeit zu reisen. Die Attentäter beschließen währenddessen Humboldt aus dem Weg zu räumen, da er eine zu große Gefahr für ihre Pläne darstellt.

„Diese Zeitmaschine ist eine gefährliche Waffe. Wir können nicht zulassen, dass ein Mann wie dieser Humboldt damit buchstäblich in der Weltgeschichte herumreist. Wer weiß, ob er nicht auf die Idee kommt, zum Tag des Attentats zurückzureisen.“ (145)

Im letzten Abenteuer aus den Chroniken der Weltensucher steht die Zeit selbst im Mittelpunkt und was es bedeutet, die Geschichte zu verändern. Aber auch die Beziehungen innerhalb des Weltensucherteams werden auf eine harte Probe gestellt. Von der ersten bis zur letzten Seite, nehmen die Leser an einer großen Verschwörung teil, welche die Welt an den Rand des Untergangs zu drängen droht. Dabei wird das Team der Weltensucher diesmal selbst massiv bedroht und verfolgt.

Thomas Thiemeyer gelingt es auch in seinem fulminanten Finale der Chroniken der Weltensucher seine jungen Leserinnen und Leser zu fesseln und mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Ein überaus empfehlenswerter Abenteuerroman, der in einer würdigen Tradition zu Jules Verne steht, und nicht nur junge Leserinnen und Leser begeistern wird.

Thomas Thiemeyer, Das Gesetz des Chronos. Aus der Reihe: Chroniken der Weltensucher Bd. 5, ab 12 Jahren
Bindlach: Loewe Verlag 2013, 448 Seiten, 18,40 €, ISBN 978-3-7855-7050-0

 

Weiterführende Links:
Loewe Verlag: Thomas Thiemeyer, Das Gesetz des Chronos
Homepage: Chroniken der Weltensucher
Wikipedia: Thomas Thiemeyer

 

Andreas Markt-Huter, 07-10-2014

Bibliographie

AutorIn

Thomas Thiemeyer

Buchtitel

Das Gesetz des Chronos

Erscheinungsort

Bindlach

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Loewe Verlag

Reihe

Chroniken der Weltensucher Bd. 5

Seitenzahl

448

Preis in EUR

18,40

ISBN

978-3-7855-7050-0

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Nach dem Abschluss eines Kunst- und Geologiestudiums in Köln, wandte sich Thomas Thiemeyer zunächst dem Gestalten und Illustrieren von Kinder- und Jugendbüchern zu. 2004 veröffentlichte er seinen Debütroman Medusa, einen Wissenschaftsthriller. 2009 erschien mit ''Die Chroniken der Weltensucher'' seine erste Reihe für Jugendliche. Thomas Thiemeyer lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Stuttgart.