„Überblickt man das vorgeführte, noch höchst unvollständige und oft nur angedeutete Spektrum, dann haben Kontroversen unterschiedliche Entstehungsursachen: Sie resultieren, als Debatten zwischen Weiterentwicklung und Beharren, teils aus dem Wandel der Geschichtswissenschaft bzw. der Mediävistik und somit auch aus dem Zeitgeist, aus veränderten Bedürfnissen und anderen Fragestellungen, die zum Widerspruch derer führen, die am Bisherigen festhalten […], teils aber auch aus dem Anspruch neuer Richtungen, die Geschichtswissenschaft insgesamt zu bestimmen.“ (S. 46)
Der Wandel in den wissenschaftlichen Methoden, Ansätzen, Themenstellungen und Interessenslagen führt naturgemäß zu Debatten, manchmal auch Streit, der nicht selten zwischen sich ablösenden Forschergenerationen ausgetragen wird. Dabei bleibt auch die Geschichtswissenschaft vom gesellschaftlichen und politischen Wandel und dem Aufkommen neuer Maßstäbe nicht unberührt, die sich auch im Sammelband zu den „Kontroversen in der jüngeren Mediävistik“ niederschlagen.