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Buch-CoverManche Wörter lösen vortrefflich genau das aus, was sie bezeichnen. Zwang ist so ein Musterwort, fällt es, denkt sofort jeder nach, welcher Zwang gerade akut ist.

In Harald Gsallers Text-Bild-Sammlung tritt die Figur Zwang auf, die selbstverständlich alles in Beschlag nimmt. Alle Beobachtungen und Ereignisse münden im Zwang:

Buch-CoverVielleicht liegt es am Thema, das ja völlig nach innen gerichtet ist, dass Norbert Loackers Buch sich so gegen Leser wehrt. Alle diese drei Zustands-Tätigkeiten ?leben, lesen, träumen haben wahrscheinlich als gemeinsames Geheimnis, dass sich davon nichts erzählen lässt.

Der Autor fädelt nun einige Gedankengänge auf, wie man sie manchmal bei einem philosophischen Plausch aus sich heraus lässt oder als Redner, wenn es mit philosophischem Gestus zu erzählen gilt, dass das Lesen etwas Besonderes ist.

Buch-CoverVielleicht die wichtigste Frage auf dieser Welt lautet: ?Wie geht es weiter? -  Liebespaare stellen sich diese Harte-Nuss-Frage genauso wie besorgte Eltern, die Raumfahrt oder regionale Agrarpolitiker. Aber niemand weiß eine rechte Antwort darauf. Die einzigen, die wirklich etwas Passables dazu zu sagen haben, sind die Dichter.

Martin Kolozs erzählt von der Selbstverständlichkeit, mit der sowohl die erzählte wie auch die historische Geschichte weitergehen.

Buch-CoverEin beliebtes Gesellschaftsspiel unserer Tage besteht darin, Konstellationen ausfindig zu machen, die einen gerade noch von einer Familie sprechen lassen. So handeln die zeitgenössischen Romane oft von jener skurrilen Dekonstruktion der Beziehungen, die einen die klassische Vorabend-Familie völlig vergessen lassen.

Lukas Hartmann führt in seinem Roman zwei Bruch-Familien zu einem Stück finsteren Glück zusammen.

Buch-CoverMobbing ist so etwas wie Glück, nur verkehrt herum. Man kann es nur in Umrissen beschreiben und der Ausgezeichnete empfindet es als sehr subjektiv.

In Annette Pehnts Roman sind alle Figuren mit dem Mobbing "ausgezeichnet". Die ideale Familie, wie sie so gerne in didaktischen Vorzeige-Ratgebern vorkommt, besteht aus dem netten Häuschen in der Vorstadt, dem Vater Jo, der erzählenden Frau, dem Vorschulkind Mona und dem allgegenwärtigen Baby. Die melancholische Tragödie hat einen Hauptabschnitt "Valentinstag" und ein Stück seltsamen "Sommer".

Buch-CoverNichts ist so schlimm, wie das achtlose Vergessen-Sein. Die Aufgabe der Lyrik ist es unter anderem, Dinge und Wörter zu bewahren, mit ihnen zu reden und ihnen ein Gefühl des Willkommenseins zu vermitteln. Umgekehrt belohnen die Dinge und Wörter die Menschen mit Poesie.

In der Serie Lyrik der Gegenwart der Edition Art Science werden immer wieder lyrische Texte in den Vordergrund gerückt, die sich mit dem Meta-Zustand der Gedichte, dem lyrischen Gewissen und der poetischen Erkenntnis beschäftigen.

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Die besten Kulturführer sind jene, in denen das Wort Kultur nicht vorkommt. So kann das U-Bahn-Netz einer Stadt mehr über deren kulturelle Agglomeration aussagen als der Spielplan der Oper, weil eben im Untergrund mehr Leben herrscht als in den überirdischen Opernhäusern.

Ähnlich verhält es sich mit den Gebrauchsführern des Alltags. Ein Schnäppchenführer sagt mehr über die regionalen Gelüste einer Gegend aus als ein Kulturbüro, das sich in unseren Gegenden ohnehin immer nur an Touristen wendet.

Buch-CoverWie schaut die Welt voller Glanz, Phrasen und Kulissen eigentlich auf der Hinterseite aus?

Andreas Renoldner riskiert in seinem Roman mit dem entlarvenden Titel "Endstation Wendeplatz" einen Blick auf die andere Seite des sozialen Stadtplans. Dabei stellt sich wie immer die Frage nach dem Standpunkt: Wo ist hinten und wo ist vorne?

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Vielleicht wird "Gangsta Fiction" der Inbegriff für eine neue Literaturgattung, worin es darum geht, die politisch aus den Fugen geratene Welt mit trans-fiktionalen Mitteln darzustellen.

Natan Dubowizki beschreibt nichts anderes, als diesen ökonomisch getarnten Schleim, der sich im Postkommunismus an ein paar Dynastien festgemacht hat und der mittlerweile das ganze Land, wenn nicht gar den ganzen postsowjetischen Kontinent überzieht.

Buch-CoverAuch wenn in einer Stadt absolut nichts los ist, eignet sie sich immer noch als ideales Übungsgelände für einen literarischen Stadtführer.

Egyd Gstättner und Klagenfurt - das ist von vorne herein eine höchst literarische Geschichte. Während alle, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, aus der Stadt fortgezogen sind, ist Egyd Gstättner in Klagenfurt geblieben und wird mittlerweile für jeden Satz, auch wenn er noch so schmerzt, von den Klagenfurtern und Literaturkennern geschätzt.