Buch-CoverEnde gut, alles gut. Das Glück kommt, wenn man es erwartet. Umwege sind dazu da, dass sie zum Glück führen. - Tausende Sprichwörter könnte man anführen, um das Wesen dieser romantischen Geschichte zu beschreiben.

Sylvain ist ein Stubenhocker und Mamma-Bubi. Mit seinen sechsunddreißig Jahren erweckt er nicht gerade die schnelle Sympathie bei den Lesern.

Buch-CoverWenn in Tirol wieder einmal ein Krawall-Jahr bevorsteht, wie die Hofer-Gedenkjahre bei manchen Gruppierungen süffisant genannt werden, gibt es jede Menge geistige Auseinandersetzung mit Tirol und seiner so genannten Landeseinheit.

Hans Karl Peterlini benützt für seinen patriotischen Rundgang durch das Dauerthema Landeseinheit das Alphabet, von A wie Autobahn bis Z wie Zams werden historische Entwicklungen, Alltagsgeschichten und nützliche Überlegungen vom Zusammenbleiben und Auseinandergehen angeführt. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es ein Kurzinterview mit jenen, deren Stammbaum sich quer über Nord- und Südtirol legt.

Buch-CoverManchmal läuft das Leben ohne Insasse im Körper ab, die Hülle füllt eine sichtbare Rolle aus, aber statt eines Bewusstseins bläst Alltagswind durch das Gewebe des Daseins.

Ruth ist eine unauffällige Figur, zu der man auch als Leser kaum einen Zugang findet. In zwei mal zwanzig Kapiteln spult sie ihr Leben ab, das alle Zutaten zu einer Dutzenderscheinung ideal versprudelt hat.

Buch-Cover"Mein Innenleben wird immer summender, und ich muss das 'kategorische Kusch' immer neu verschärfen. Und das 'kategorische Kusch', das ich ihm an Konvenienz vor der Realität des Alltags öfter zurufen muss, bringt das Gegenteil von Dämpfung hervor. (267)

Manche Sätze winken schon von weitem ganz verrückt einem Leser zu und werden auch bei literarischem Gegenwind sofort als Herzmanovsky-Orlando erkannt, diese Sätze nämlich würgen voller Vielfalt den Leser, ehe dieser röchelnd zugibt, den Sinn verstanden zu haben.

Buch-CoverDie besten Geschichten spielen noch allemal beim Friseur, entweder fallen beim Haarschnitt die spannendsten Plots zu Boden, oder im Trash-Magazin, in welchem das Frisur-Opfer blättert, werden die haarsträubendsten Geschichten aufgetischt.

Die Kommissarin Merle sitzt in Wien beim Friseur und lässt sich die Haare färben, da strolcht ein Kind herum und zeigt einen Zettel vor.

Buch-CoverStädte tragen oft nicht nur den Panzer historischer Stadtmauern, die mehr oder weniger sichtbar und touristisch verwertbar um alte Gebäude herum verlaufen, unsichtbar und dramatisch verlaufen auch Gräben und Mauern der Erinnerung um solche Städte.

Christoph W. Bauer beschreibt einen solchen Erinnerungsgraben, er nennt ihn hoffnungsvoll Boulevard, damit man vielleicht eingedenk der Familie Graubart, die in Innsbruck vernichtet und vertrieben worden ist, etwas eingebremst durch die Erfolgsgeschichte der Stadt wandelt.

Buch-CoverGeiger - was für eine präzise Beschreibung für ein Lebensgefühl. "Geiger kann niemand ohne musikalische Berührung werden." (307)

Otto Licha erzählt von Vater David und Sohn Simon Lehar, die sich jeweils auf ihre Art durchs Leben geigen. David lebt in Innsbruck ein relativ unscheinbares Leben, seine musikalischen Fähigkeiten sind hervorragend, aber zum kompletten Genie reicht es nach Auskunft seiner Mit-Musikanten nicht. Aber seine Geige gilt als genial.

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Davon träumen wir ja alle, dass ein Theaterstück durch seine Aufführung eine ganze Stadt verändert. In Peter Oberdörfers Roman inszeniert der Regisseur Mauss ein Stück über den Marquis de Sade.

Die Temperatur der Wahrheit nennt sich dieses Stück im Stück, in welchem die Temperatur immer heftiger nach oben steigt.

Buch-CoverManchmal, wenn es politisch keine Einigung zu geben scheint, wird der Ruf nach einem Expertenkabinett laut. Was aber herauskommt, wenn man Fachtrottel-Experten ans Ruder lässt, zeigt die Rechtschreibreform. Hier haben ausgewiesene Fachleute vor allem eines zustande gebracht: Chaos, Unzuverlässigkeit und pure Willkür.

Ludwig Laher kommentiert in seinem Essay dieses neue Regelwerk mit detaillierten Fallbeispielen kühl, aber insgeheim fassungslos.

Buch-CoverDie Kunst liefert oft Sachen, bei denen man ursprünglich gar nicht gedacht hat, dass sie als Kunst brauchbar sind.

So ist etwa die Idiomatik einerseits jene Teilwissenschaft der Sprache, die sich mit Idiomen (festen Wortverbindungen) beschäftigt, andererseits ist Idiomatik der Gesamtbestand der Idiome einer Sprache. Turi Werkner geht nun her und liefert seinen persönlichen Beitrag der Idiomatik ab.