Paul Maar, Das kleine Känguru
„Da kommt das kleine Känguru aus der Tür, mit einem Koffer in der Hand. „Nanu“, sagt die Känguru-Mutter. „Willst du verreisen?“ „Ja, ich will Abenteuer erleben“, sagt das kleine Känguru.“ (9f)
Der kleine Känguru und seinen Mutter leben gemeinsam in ihrem Känguruhaus. Während die Mutter mit der Hausarbeit beschäftigt ist, erlebt das kleine Känguru zahlreiche unterhaltsame Abenteuer.
Im ersten Buch des Sammelbandes, in dem alle Geschichten vom kleinen Känguru versammelt sind, macht sich das Känguru auf, um Abenteuer zu erleben. Mit seinem Abenteuerkoffer, in der er ein Seil, ein Fernglas und eine Taschenlampe gepackt hat, macht er sich auf den Weg, während seine Mutter gerade die Dachrinne streicht. Er verspricht ihr einen Blumenstrauß von seiner Reise mitzubringen.
Zunächst begegnet er der Springmaus, dann trifft er den kleinen Hund, die ihn auf seinem Abenteuer begleiten. Als sie mit viel Mühe einen kleinen Bach überqueren, kommen sie zu einem Häuschen, in dem das Faultier wohnt. Die Springmaus klettert in ein Holzfass und rollt den Hang hinunter, direkt auf einen Strauß zu, der gerade seinen Kopf in den Sand gesteckt hat. Als das kleine Känguru erfährt, dass der Vogel ein Strauß ist, muss er sofort an seine Mutter denken.
In der zweiten Geschichte „Das kleine Känguru und der Angsthase“ muss das kleine Känguru damit zurechtkommen, dass seine Freundin die Springmaus noch den kleinen Hasen als Freund hat. Dieser ist jedoch ein richtiger Angsthase, der sich fast gar nicht aus dem Haus traut und die beiden nur mit viel Mühe zum Beerenpflücken begleitet. Auf ihrem Weg begegnen sie zahlreichen Tieren, die den Hasen ganz gehörig in Angst versetzen.
Im dritten Buch „Das kleine Känguru in Gefahr“ geraten das kleine Känguru und seine Freundin die Springmaus in Gefahr, als ein Hügel nach heftigem Regen zu einer Insel wird. Die beiden finden sich plötzlich vom Heimweg abgeschnitten. Mit Hilfe eines Schirmes gelingt es der Springmaus, das rettende Ufer zu erreichen und Hilfe für das Känguru zu holen. Doch die Rettungsaktion erweist sich als gar nicht so einfach, wie sie anfangs erhofft hatten.
In der letzten Geschichte „Das kleine Känguru lernt fliegen“ ärgert sich das kleine Känguru über den morgendlichen Lärm der Vögel vor seinem Fenster. Als er sie anbrüllt und Ruhe fordert, beginnen sich die Vögel über das Känguru lustig zu machen.
„Kannst du denn fliegen?“, fragte der Rabe spöttisch. „Oder dein Freund, der kleine Hund? Oder die Springmaus? Der dicke Elefant vielleicht, ja?“ „Fliegen kann jeder, wenn er nur will“, behauptet das kleine Känguru in seiner Wut. „Nichts leichter als das!“ (130f)
Mit einer Wette, dass er in einer Woche das Fliegen erlernt, bringt sich das kleine Känguru in größte Schwierigkeiten, die er nur mit Hilfe seiner Freunde lösen kann.
Paul Maars Geschichten vom kleinen Känguru zeichnen sich durch große Herzlichkeit und viel Einfühlungsvermögen in das kindliche Denken aus. Freundschaft und Hilfsbereitschaft stehen im Mittelpunkt der abenteuerlichen Geschichten, die sich durch eine klare und verständliche Sprache auszeichnen. Auch die zahlreichen liebevoll gestalteten Illustrationen machen das Kinderbuch zu einem empfehlenswerten Lesevergnügen für alle jungen Leserinnen und Leser.
Paul Maar, Das kleine Känguru. Alle Geschichten in einem Band, ill. v. Paul Maar, ab 6 Jahren
Hamburg: Oetinger-Verlag 2013, 160 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-7891-4274-1
Weiterführende Links:
Oetinger-Verlag: Paul Maar, Das kleine Känguru
Wikipedia: Paul Maar
Andreas Markt-Huter, 15-10-2013