Alan Riding / Leslie Dunton-Downer, Die Oper

alan riding, die oper„Vor etwa 400 Jahren entstand aus der Verbindung von Musik, Theater und Tanz eine neue Kunstform, die man als Oper bezeichnet. Sie erlangte schnell große Popularität, und um 1700 war sie in ganz Europa beliebt. Ihr Wesen hat sie seitdem nicht verändert: Sänger erzählen auf der Bühne, unterstützt durch Orchester, Kulissen, Kostüme und Beleuchtung eine Geschichte.“ (S. 1)

Die Oper verbindet das Schauspiel mit der Musik, dabei gelingt es dem Gesang auf eine Weise Emotionen auszulösen, wie es das Musiktheater in der gleichen Weise erreicht. Trotz tausender von Opern, die seit ihren Anfängen komponiert worden sind, zählen lediglich etwa 150 Werke zum Kernrepertoire der großen Opernhäuser.

Die Partitur und das Libretto werden im Zusammenspiel von Gesangsstimmen, dem Chor, dem Orchester und dem Bühnenbild zur Oper. Ihre Anfänge gehen auf das 16. Jahrhundert in Italien zurück, wo in Florenz die ersten Musiker und Dichter gemeinsam griechische Stoffe zu einem Gesangspiel verarbeitet haben. Claudio Monteverdi gilt als erster berühmter Opernkomponist, der mit seiner 1607 in Mantua aufgeführten Oper „Orfeo“ die Menschen begeistert hat. Einen Meilenstein in der Entwicklung der Oper legte Wolfgang Amadeus Mozart mit seinen großen Opern „Le nozze de Figaro“, „Don Giovanni“, „Così fan tutte“ und „Die Zauberflöte“.

Man kann die Operngeschichte zu Recht in die Zeit vor Mozart und die Zeit nach Mozart unterteilen. (S. 13)

Neben einer kompakten Einleitung in das Wesen der Oper behandeln die anschließenden Kapitel die Themen „Libretti und Librettisten“, „Die Aufführung“, „Opernhäuser und Festivals“ und „Opernstars“. Das Kapitel „Monteverdi bis Mozart um 1600-1800“ stellt zunächst die Opern vor Mozart in Venedig, Neapel, London und Paris näher vor. Dabei werden zunächst die Komponisten in einer Kurzbiographie vorgestellt und anschließend die Handlung der einzelnen Oper nach Akten erzählt sowie ihre wichtigsten Rollen aufgelistet. Nach den Werken Monteverdis, Lullys, Purcells, Vivaldis, Rameaus, Händels und Glucks steht das Kapitel ganz im Zeichen Mozarts und seiner Opern.

Im Kapitel „Italienische Oper um 1800-1925“ stehen die großen italienischen Komponisten und Opern im Mittelpunkt der Darstellung. Neben Rossini, Bellini, Donizetti, Puccini u.a. kommt vor alle Giuseppe Verdis Werk zur Sprache. Kapitel 4 „Deutschsprachige Opern 1800-1950“ stellt die Opern Beethovens, Maria von Webers vor allem aber Richard Wagners näher vor. Daneben wird aber auch in die Opern von Richard Strauss und die Operetten von Johann Strauß und Franz Lehár eingeführt.

mozart und seine oper
Neben biographischen Angaben zu den Komponisten bieten Inhaltsangaben
einen raschen Einblick in die jeweilige Oper.
Bild: Dorling Kindersley

 

Im fünften Kapitel wird die „Französische Oper um 1790-1900“ in den Mittelpunkt gestellt, beginnend mit Cherubini, über Meyerbeer, Berlioz, Gounod und Offenbach reicht die Auswahl der Komponisten bis Bizet, Massenet und Debussy. Das Kapitel „Russische Oper um 1830-1960“ stellt die Opern von Glinka, Mussgorski, Godunow, Tschaikowski, Rimski-Korsakow, Strawinski, Prokofjew und Schostakowitsch vor. Und im Kapitel „Tschechische Oper um 1860-1940“ werden die Opern von Smetana, Dvořák, Janáček und Kabanowa präsentiert.

Das abschließende Kapitel „Moderne Oper um 1900“ stellt Werke von Ethel Mary Smit, Arnold Schönberg, Kurt Weill, George Gershwin, Leonard Bernstein, Unsuk Chin und Kaija Saariaho vor, um nur einige der Komponisten zu nennen. Ergänzend werden am Ende noch „Weitere wichtige Opern“ inhaltlich knapp nacherzählt wie z.B. Cavallis „La Calisto“, Rossinis „Guillaume Tell“, Humperdinks „Hänsel und Gretel“ oder Kurt Weills „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“.

Zwischen den verschiedenen Kapiteln werden die Leserinnen und Leser mit den berühmtesten Opernhäusern der Welt vertraut gemacht und am Ende bietet ein umfangreiches Sach- und Personenregister einen raschen Zugriff im Buch, das neben kurzen und prägnanten Opernbeschreibungen und Sachinformationen ein bemerkenswertes Bildmaterial zu bieten hat.

Ein überaus empfehlenswertes Sachbuch zum Thema Oper, das durch seine prägnante und strukturierte Darstellungsweise und seine anschaulichen Bilder und Fotographien einen lesenswerten Einblick und Einstieg in die Welt der Oper bietet.

Alan Riding / Leslie Dunton-Downer, Die Oper. Eine Zeitreise in opulenten Bildern, durchg. ill., übers. v. Andreas Kellermann / Cordula Wehrmeyer / Christiane Wagler [Orig. Titel: Opera. The definitive illustrated story]
München: Dorling Kindersley Verlag 2023, 360 Seiten, 52,50 €, ISBN 978-3-8310-4737-6

 

Weiterführende Links:
Dorling Kindersley Verlag: Alan Riding / Leslie Dunton-Downer, Die Oper
Wikipedia: Alan Riding (engl.)
American Academy in Berlin: Leslie Dunton-Downer (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 28-09-2023

Bibliographie

AutorIn

Alan Riding / Leslie Dunton-Downer

Buchtitel

Die Oper. Eine Zeitreise in opulenten Bildern

Originaltitel

Opera. The definitive illustrated story

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2023

Verlag

Dorling Kindersley Verlag

Übersetzung

Andreas Kellermann / Cordula Wehrmeyer / Christiane Wagler

Seitenzahl

360

Preis in EUR

52,50

ISBN

978-3-8310-4737-6

Lesealter

Altersangabe Verlag

o.A.

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Der britische Autor und Journalist Alan Riding wurde in Rio de Janeiro geboren und arbeitete für die Financial Times, den Economist und die New York Times. Außerdem veröffentlichte er Sachbücher zum Thema Shakespeare und Oper. Riding lebt mit seiner Frau in Paris.

Leslie Dunton-Downer hat Vergleichende Literaturwissenschaft in Harvard studiert, wo sie auch als Dozentin tätig war. Sie verfasste zahlreiche Bücher zur Sprachwissenschaft, über Oper, Musik und produzierte dazu auch Dokumentarfilme für das Fernsehen. Leslie Dunton-Downer lebt in Cambridge.