anna pixner pertoll, merans grüner SalonDas ideale Buch über einen Grünen Salon ist groß wie ein Indoor-Saloon. Für das repräsentative Meran-Buch braucht es vor allem eine große Tischfläche, um das Buch auszulegen. Das Buch ist so weitläufig, dass man beim Durchstreunen angenehm erschöpft wird wie nach einem gelungenen Kur-Rundgang.

Anna Pixner Pertoll packt als Kunsthistorikerin alles aus den Depots und legt es in der Freiluft eines Bildbandes aus, dabei kommen historische Baupläne genauso zum Vorschein wie überdimensionierte Details etwa einer Fassadenknospe weit droben im Dach-Geäst einer Villa.

susanne gurschler, 111 orte in tirol„Die Tischofer Höhle im Kaisertal ist ein mystischer Ort. Rund 40 Meter in den Felsen geht sie hinein, am Eingang ist sie rund 20 Meter breit und 8 Meter hoch. Beeindruckend ist nicht nur ihre Größe, sondern auch ihre Geschichte.“ (S. 20)

111 besondere Orte in den verschiedensten Gemeinden Tirols von Galtür im Westen bis Fieberbrunn im Osten, von Obergurgl im Süden bis Erl im Norden werden in dem kleinen aber feinen Reiseführer durch das Alpenland mit viel Sympathie und Liebe für die unscheinbaren und verborgenen Dinge vorgestellt.

susanne gurschler, 111 orte in innsbruck„Ich hoffe, dieses Buch inspiriert und motiviert Sie, mit wachem Blick durch die Straße und Gassen zu flanieren, offen zu sein für die versteckten Besonderheiten und Schönheiten Innsbrucks – bemerkenswert sind sie allemal!“ (Vorwort, S. 3)

Von den 111 Orten in Innsbruck findet sich ein Großteil im Zentrum der Stadt rund um den alten Stadtkern aber auch die umliegenden Regionen, vom Flughafen bis Igls oder Arzl bieten zahlreiche Besonderheiten, die im Buch ausführlich zur Sprache kommen.

wolfgang hermann, das japanische FährtenbuchVon Kindheit an sind Leser Fährtensucher und Fährtenleser, Abenteuer sind nur zu bestehen, wenn man Spuren lesen kann. Und auch später gehen die Leser immer noch Fährten nach, um sich im Erlebnisdschungel der Welt jenseits aller Digitalisierung mit den eigenen Sinnesorganen zurechtzufinden.

Wolfgang Hermann bringt den Zustand des Schriftsteller-Seins mit Energie, Durchhaltevermögen, Sturheit, aber auch Beschränktheit, Blindheit, Verbissenheit in Verbindung. (85) Vollends gefordert ist er, wenn er sich durch eine fremde Kultur schlängeln muss, auf Wegen, die noch gar nicht existieren.

walter kohl, out demons outSo um 1980 herum haben die damals sechzigjährigen Autoren in ihren aktuellen Romanen wie verrückt ihren Vater gesucht. Momentan versuchen die jetzt sechzigjährigen Kunden des Beats und der psychodelischen Musik mit ihren Bands von damals ins Reine zu kommen. Wahrscheinlich ist das nur eine andere Art von Vatersuche.

Walter Kohl hat seinen ursprünglichen Plan, als saugender Fan von damals eine Biographie über die Edgar Broughton Band zu verfassen, sublimiert, indem er einen mehrschichtigen Roman über Träume, Altwerden, Dorfleben und das Nichts in England und Österreich geschrieben hat.

raphaela edelbauer, entdeckerIm Idealfall gleicht ein Buch dem ersten Lesebuch, das einem damals die Welt erschlossen hat. Man wird als Leser jung, neugierig, zukunftsfroh und vollends optimistisch, dass da etwas drinnen steht, was man sofort und für alle Zeit gebrauchen kann.

Raphaela Edelbauer nennt dieses Abenteuerbuch schlicht „Entdecker“, und da es um Dinge wie Phantasie, Sprache, Wissenschaft und Erkenntnis geht, nennt sich das Ganze eine Poetik. In diesem Lehrbuch über die entdeckerische Dichtkunst spielen Mineralien, Mikroorganismen, die Schwerkraft und ihre Kartographie die Hauptrolle.

erika wimmer mazohl, meran abseits der pfadeDer klassische Städtetourismus gelangt immer mehr an seine Grenzen. Die Trampelpfade sind oft so verstopft, dass man Periskope ausfahren muss, will man jene Sehenswürdigkeiten sehen, die man ohnehin besser auf Wikipedia nachschlägt. Und der Mix an Sehenswürdigkeiten und Geschäften ist so international, dass man alle Strümpfe dieser Welt gesehen hat, wenn man in ein Strumpfgeschäft geht, und alle Museen der Welt kennt, wenn man eines dieser neuen Einheitsmuseen betreten hat.

Erika Wimmer Mazohl nimmt die wohltuend ausscherende Serie „abseits der Pfade“ zum Anlass, um der Stadt Meran jene Liebenswürdigkeiten abzuluchsen, die diese nur ihren Freunden und Gönnern zukommen lässt. So sind zwar die Villen und Promenaden das Markante, das Meran seit Jahrzehnten in den Prospekten vorzeigt, die Besonderheiten liegen aber in kleinen Gevierten, die auf einer Fußgänger-Karte ausgewiesen sind.

sabine weiss, maximilian 1.„Am 12. Januar 2019 jährt sich zum 500. Mal der Todestag Kaiser Maximilians I. Wer war dieser Herrscher? Ist es gerechtfertigt, seiner noch nach einem halben Jahrtausend zu gedenken? Ja, denn Maximilian war eine faszinierende Persönlichkeit: stets voller Ideen und Pläne, mit ritterliche Idealen, ein arbeitsamer Herrscher, schriftstellerisch tätig, ein Liebhaber der Musik, der Frauen und der Natur, mutig bis zur Waghalsigkeit, aber auch kriegslüstern, ehr- und ruhmsüchtig.“ (7)

In fünfzehn Kapiteln skizziert Sabine Weiss anhand umfangreichen Quellen- und Bildmaterials das Leben und Handeln eines großen Herrschers, der an der Wende des Mittelalters zur Neuzeit die Geschichte Europas maßgeblich mitbestimmte. Von seiner Kindheit über seine Heirat, seinem Aufstieg zum Römischen König und schließlich Kaiser bis zu seinem Tod werden die vielseitigen Interessen und Talente des Kaisers ebenso aufgezeigt, wie seine enge Beziehung zum Land Tirol.

zeichnen wie die profis„Jeder kann zeichnen und Kategorien wie richtig und falsch gelten hier nicht. Kinder stehen sich nicht mit Zweifeln selbst im Weg. Aber auch Erwachsene können mit derselben Freude zeichnen, wenn sie wissen, wie sie ihre künstlerischen Fähigkeiten verbessern können.“ (S. 10)

Grundlage jeden Bildes ist die Zeichnung, für die man lediglich einen Stift und Papier benötigt. Zeichnungen sind die älteste Form des künstlerischen Ausdrucks, der in die Steinzeit zurückreicht. Seit dieser Zeit hat die Form der Zeichnungen immer wieder geändert, mal war sie mehr realistisch, dann wieder expressiv oder abstrakt. Die Grundlagen des Zeichnens, worauf zu achten ist und wie die verschiedenen Zeichenmaterialien verwendet werden, zeigt dieses Buch.

andreas gottlieb hempel, weinbauDie beiden wichtigsten Kulturtätigkeiten Südtirols sind nach allgemeiner Lesart die Kultivierung von Wein und das Bauen in der Landschaft.

Andreas Gottlieb Hempel zieht diese beiden Kulturwörter zu dem griffigen WeinBau zusammen, das tatsächlich den Bildband zu einem idealen Einstieg in die Welt Südtirols macht. Die Einteilung des Themas ist vino-geographisch logisch: Vinschgau, Meraner Land, Etschtal / Bozen und Überetsch / Unterland / Eisacktal.