Miese Stimmung bekämpft man in Literatur und Psychologie meist dadurch, dass man sie jemandem umhängt, damit man einen scheinbar konkreten Grund zum Ärgern hat. So ist das Wechselspiel zwischen diffusem und personifiziertem Ungemach ein weites Feld für reifes Erzählen, weil es kein eindeutiges Ende gibt.
Michael Krüger lässt seinen Ich-Erzähler gleich von der ersten Seite an gegen eine ungute Stimmung kämpfen. Dieser wartet am Pariser Flughafen auf seinen Flug zurück nach München, als ihm plötzlich alle Wartenden schräg, skurril und „schafsgesichtig“ vorkommen. Besonders fällt ihm ein Typ auf, der sich wie der späte Orson Welles gibt, aufdringlich, unangenehm, laut. Der Erzähler ahnt, dass es sich um eine längerfristige Sache handelt, die ihm da auf die Pelle rückt, sodass er später in München alles in ein Notizbuch schreiben wird, „was in den zwei Wochen nach der Rückkehr aus Paris geschah“.