Marliese Arold, Oskar, der Superblogger

„Warnung! Lesen dieses Blogs auf eigene Gefahr! Wer ein Problem damit hat, die Wahrheit über sich zu lesen, sollte diese Web-site am besten sofort wieder verlassen. Das gilt besonders für dich, Kristin!“ (5)

Alles beginnt mit einem Sturz beim Schlittschuhlaufen, als der 12-jährige Oskar „platt wie eine Flunder“ (7) auf dem Eis gelegen und sein Mitschüler Daniel sofort ein Foto davon mit seinem Handy gemacht hat, das, zur allgemeinen Belustigung und seiner eigenen Schande, wohl im Internet zu bewundern sein wird. Oskar hat eine geniale Idee, mit dieser Herausforderung umzugehen: er beschließt Reporter zu werden und selbst Meinung zu machen.

Oskar macht sich sofort daran, seinen Berufswunsch umzusetzen und will sich zu diesem Zweck Ratschläge von seinem Deutschlehrer Kliffe einholen. Dieser ist zunächst verwundert, gehört Oskar doch nicht unbedingt zu seinen Vorzeigeschülern:

Kliffe: Als Reporter muss man gut schreiben können. Vielleicht solltest du erst mal versuchen, in deinen Aufsätzen besser zu werden. (14)

Dann hat sein Deutschlehrer aber doch noch einen hilfreichen Tipp und rät ihm, eine eigene Blogseite im Internet einzurichten und über Dinge zu schreiben, die ihm wirklich wichtig sind.

Und schon macht sich Oskar an die Arbeit, sucht mit seiner Digitalkamera nach spannenden Motiven und kann sich auch bald über positive Reaktionen in der Schule freuen, als ihn z.B. Jana, ein Mädchen aus der 7. Klasse anspricht und sich für ihn interessiert.

In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen lässt uns Oskar in seinem Blog an seinem Leben und seinen Erlebnissen teilhaben. So erfahren wir z.B. wie sich seine Schwester die Haare falsch färbt, oder seine Oma mit einem schwarzen Fleck auf der Stirn nach Hause kommt, aber auch wie sich die junge Liebesgeschichte mit Jana zu entwickeln beginnt und abrupt endet, was seine Sicht auf die weibliche Hälfte der Menschheit nicht gerade verbessert.

„Oskar, der Superblogger“ schildert auf unterhaltsame und humorvolle Art die Alltagssorgen eines zwölfjährigen Schülers, der mit seiner Identität und seinen ersten Liebesgefühlen zu kämpfen hat. Dabei kommen Probleme, Sorgen und Erfahrungen zur Sprache, mit denen sich die meisten gleichaltrigen Leserinnen und Leser identifizieren werden können.

Ohne große Übertreibungen sondern immer am realen Erfahrungshorizont junger Jugendlicher ausgerichtet gelingt es Marlies Arold ihre spannend erzählten Alltagsgeschichten ganz unspektakulär in Szene zu setzen. Die liebevoll gestalteten zahlreichen Illustrationen machen das empfehlenswerte Kinderbuch zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen.

Marliese Arold, Oskar, der Superblogger. Ill. v. Leopé, ab 10 Jahren
Frankfurt a. Main: Fischer Verlag KJB 2013, 192 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-596-85595-7

 

Weiterführende Links:
Fischer KJB: Marliese Arold, Oskar, der Superblogger

 

Andreas Markt-Huter, 09-09-2014

Bibliographie

AutorIn

Marliese Arold

Buchtitel

Oskar, der Superblogger

Erscheinungsort

Frankfurt a. Main

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Fischer Verlag

Illustration

Leopé

Seitenzahl

192

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-596-85595-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Marliese Arold wurde in Erlenbach am Main geboren. Nach dem Abitur studierte sie an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart, mit dem besonderen Schwerpunkt Kinderbibliothek. 1983 erschienen ihre ersten Kinderbücher. Inzwischen hat sie über 180 Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die in 20 Sprachen übersetzt wurden.<br />Leopé wurde 1960 in Heilbronn geboren und lebt heute in Berlin. Er studierte in Stuttgart Grafikdesign und machte anschließend eine Ausbildung zum Erzieher. 1995 veröffentlichte Leopé sein erstes Bilderbuch.